Im Erprobungszentrum in Hollenbach werden Ventilatoren und Lüfter mit realen Umwelteinflüssen gezielt an und über ihre Grenzen gebracht. Auf einer Fläche von circa 2.500 Quadratmetern, in insgesamt 6 Prüffeldern durchlaufen neue Produkte, Baugrößen oder Bauteile die Teststationen. In dieser Reihe werfen wir einen genaueren Blick auf jedes dieser Prüffelder. Im Zweiten geht es um klimatische Bedingungen.
Klimatische Bedingungen
Eugen Schneider prüft im Erprobungszentrum Ventilatoren und Lüfter in den beiden Klimaschränken.
Plötzliche und schnelle Temperaturwechsel können die Lebensdauer des Ventilators beeinflussen, auch schon vor dem Einsatz beim Kunden. Das kann beim Transport mit dem Schiff oder Lkw passieren. In einem Container steigt beispielsweise durch Sonneneinstrahlung schnell die Temperatur – das Packstück heizt sich auf, über Nacht sinkt dann die Temperatur. Hinzu kann zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Luft kommen.
Solche Temperaturbelastungen wirken vor allem auf Materialkombinationen aus Metall und Kunststoff im Ventilator. Weil diese sich bei Hitze unterschiedlich stark ausdehnen bzw. bei Kälte zusammenziehen, können die Verbindungen Schwachstellen bekommen oder sich sogar lösen. Daher wird im Prüffeld Klima der gesamte Ventilator in Klimaschränken geprüft.
Herr Kemmer, was ist die Aufgabe der Klimaschränke?
Im Prüffeld Klima gibt es zwei unterschiedliche Klimaschränke. Im ersten Klimaschrank können die Mitarbeitenden die Temperatur zwischen -70 bis +180 Grad Celsius variieren und bei Bedarf zusätzlich den Feuchtigkeitsgehalt der Luft mit Werten zwischen 10 bis 98 Prozent Luftfeuchtigkeit verändern.
Im Klimaschockschrank wird am Prüfling der schnelle Temperaturwechsel simuliert. Der Schrank besteht aus zwei Kammern, die durch ein Aufzugsystem gekoppelt sind. In der oberen Kammer ist der Prüfling hoher Temperatur, in der unteren Kammer Kälte ausgesetzt. Das Prüfgut – wie die Ventilatoren für die Mitarbeitenden im Erprobungszentrum heißen – fährt von der oberen in die untere Kammer und bekommt so innerhalb weniger Sekunden einen Temperaturhub von bis zu hundert Grad Celsius ab.
In der Realität erlebt natürlich kaum ein Ventilator solch starke Schwankungen. Die Klimaschränke arbeiten mit so großen Belastungen, um schnell neuralgische Stellen an den Materialien zu offenbaren. So lassen sie sich bei Bedarf zielgenau korrigieren.
Exklusive Einblicke in alle Prüffelder
Erfahren Sie mehr darüber, wie ebm-papst Ventilatoren in den einzelnen Prüffelder auf die Probe stellt. Jeder Artikel mit spannenden Einblicken, Videos und Bildern!
Schreiben Sie einen Kommentar