Im Erprobungszentrum in Hollenbach werden Ventilatoren und Lüfter mit realen Umwelteinflüssen gezielt an und über ihre Grenzen gebracht. Auf einer Fläche von circa 2.500 Quadratmetern, in insgesamt 6 Prüffeldern durchlaufen neue Produkte, Baugrößen oder Bauteile die Teststationen. In dieser Reihe werfen wir einen genaueren Blick auf jedes dieser Prüffelder. Im Sechsten und letzten geht es um die selbst entwickelten Beschleunigten Lebensdauertests.
Ventilatoren sollen viele Jahrzehnte zuverlässig arbeiten. Daher muss man ihre Lebensdauer mit allen zugehörigen Belastungen wie Hitze oder Beregnung vorher validieren. Um die neuralgischen Stellen der Produkte möglichst schnell herauszufinden, hat ebm-papst die Beschleunigten Lebensdauertests H0, H1 und H2 eingerichtet.
Herr Kemmer, wie bringen Sie die Ventilatoren im Erprobungszentrum ans Limit?
Sie simulieren ein Produktleben im Zeitraffer, indem mehrere Belastungsarten miteinander kombiniert werden. Diese Tests werden in jeweils 40 Quadratmeter großen Kammern im Erprobungszentrum durchgeführt. Bei H1 und H2 handelt es sich übrigens um von ebm-papst selbst eingeführte Umweltklassen.
Die beschleunigten Lebensdauertests erklärt
Prüfung H0
Ein Ventilator wird im Feld beispielsweise bei 20 bis 40 Grad Celsius Umgebungstemperatur und mit 20 bis 70 Prozent seiner Leistung betrieben. Um dieses Standardbelastungsprofil in kurzer Zeit abzubilden, wird das Produkt im H0 Test mit maximaler Leistung und maximal zulässiger Umgebungstemperatur betrieben, über circa 6 Monate hinweg.
Prüfung H1
Bei der H1 Prüfung handelt es sich um einen von ebm-papst selbst entwickelten, sogenannten „Temperatur-Wechsel-Regen-Test“. Das ist eine Langzeitprüfung, die die Beständigkeit von Ventilatoren gegenüber klimatischen Bedingungen abprüft. Der Ventilator wird hier über sechs Monate betrieben und pro Tag mit fünf wechselnden Temperaturzyklen (insgesamt 900, von -10 bis + 60 Grad Celsius) konfrontiert, dazu kommt noch Kondensation.
Prüfung H2
Bei der H2 Prüfung handelt es sich ebenfalls um einen „Temperatur-Wechsel-Regen-Test“, der über lange Zeit die Beständigkeit gegenüber klimatischen Bedingungen abprüft. Der Ventilator wird über sechs Monate betrieben und pro Tag mit fünf wechselnden Temperaturzyklen (insgesamt 900, von -10 bis + 60 Grad Celsius) konfrontiert – allerdings kommt hier eine direkte Beregnung hinzu.
Sowohl vor, als auch nach den lange andauernden Prüfungen führen die Mitarbeitenden Sicht- und Funktionsprüfungen durch. Für die Sichtprüfungen setzen sie auf ihr Fingerspitzengefühl und gesammelten Erfahrung, um teilweise kleinste Beschädigungen wie Risse zu erkennen. Bei den Funktionsprüfungen zählen die Parameter wie Drehzahl, Leistung oder Temperaturen, die in Echtzeit während der Prüfungen geloggt werden – von IntelliGate Gateways von ebm-papst neo.
Auswerten mit IntelliGate von ebm-papst neo
Dank der Gateways haben die Mitarbeitenden jederzeit von überall Zugriff auf die geloggten Daten, da sie automatisch in einer Cloud gesichert werden. Es besteht sogar die Möglichkeit, die Werte einer Prüfung automatisiert auf Abweichungen von den Vorgaben zu prüfen und entsprechende Alarmmeldungen zu bekommen. Nach Prüfungsende werden die Daten dann gesammelt abgelegt.
Exklusive Einblicke in alle Prüffelder
Erfahren Sie mehr darüber, wie ebm-papst Ventilatoren in den einzelnen Prüffelder auf die Probe stellt. Jeder Artikel mit spannenden Einblicken, Videos und Bildern!
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