© Lukas Zwiessele
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Digi­taler Rück­kühler: Next Level Effi­zienz und Betriebs­si­cher­heit

Mit einem zukunfts­wei­senden Entwick­lungs­pro­jekt zeigen die Unter­nehmen Heidinger, Cabero und ebm-papst neo bei Kappler CNC, wie sich mithilfe eines digi­talen Zwil­lings die Anla­gen­si­cher­heit und -effi­zienz auf ein neues Level bringen lässt.


Wer Adrian Heidinger fragt, was sein Unter­nehmen auszeichnet, dem antwortet er prompt: Inno­va­ti­ons­kraft. Damit hat es das in dritter Gene­ra­tion fami­li­en­ge­führte Unter­nehmen mit Sitz im baden-würt­tem­ber­gi­schen Mühl­acker in den vergan­genen Jahr­zehnten zu einem führenden Anbieter von Kälte- und Klima­technik gebracht. Mit rund 70 Mitar­bei­tenden hat sich Heidinger vor allem bei den Themen Rein­raum und Sonder­an­lagen einen Namen gemacht und baut inzwi­schen Anlagen jenseits der zwei Mega­watt Kälte­leis­tung.

Neben ener­gie­ef­fi­zi­enten Tech­no­lo­gien und Produkten setzt Heidinger schon seit Jahren auf Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jekte, die Mehr­werte für Kunden bieten. „Je komplexer die Anlagen und Prozesse werden, desto wich­tiger werden digi­tale Lösungen zur proak­tiven Analyse und Prognose“, ist er sich sicher. Die Digi­ta­li­sie­rungs­spe­zia­listen von ebm-papst neo und Martin Ugi vom Hersteller für Wärme­tau­scher, Cabero, rennen bei ihm also offene Türen ein, als sie ihn für ein Entwick­lungs­pro­jekt zur Digi­ta­li­sie­rung von Anlagen anfragen.

Vorteile des digi­talen Zwil­lings bei Kappler CNC

  • Geringer Instal­la­ti­ons­auf­wand – auch bei Bestands­an­lagen
  • Opti­mierter Ener­gie­ver­brauch
  • Hohe Anla­gen­si­cher­heit
  • Indi­vi­dua­li­sierte und plan­bare Wartungs­ein­sätze
  • Vorbeu­gende Service­un­ter­bre­chungen

Konkret geht es um von der Dort­munder Digi­tal­tochter des Venti­la­to­ren­spe­zia­listen ebm-papst neu entwi­ckelte Sensoren zur Messung von Schwin­gungen am Rück­kühler sowie zur Analyse des Volu­men­stroms. Die Daten beider Messungen fließen zunächst in ein soge­nanntes Gateway, von wo aus sie in die epCloud von ebm-papst neo geladen werden. Ein Kunde mit einer passenden Anlage ist auch schnell gefunden: Die Kappler GmbH & Co. KG, ein inter­na­tional führendes Ferti­gungs­un­ter­nehmen für Präzi­si­ons­bau­teile mit Sitz in Birken­feld. Inno­vativ, tech­no­lo­gie­offen und Vorzei­ge­kunde von Heidinger.


Heidinger & Kappler CNC

Heidinger GmbH

Adrian Heidinger

Heidinger GmbH

Adrian Heidinger

Kappler GmbH

Valen­tino Brechter

Kappler GmbH

Valen­tino Brechter

Wenn Adrian Heidinger von seinem Kunden Kappler erzählt, dann sprüht er förm­lich vor Begeis­te­rung. Kein Wunder: Für die 37.500 Quadrat­meter große Produk­tion konnte die Firma Heidinger ihr komplettes Know-how in Sachen Kälte-, Klima-, BHKW- und Lüftungs­technik in den Ring werfen. Den empfind­li­chen Präzi­si­ons­bau­teilen, die hier gefer­tigt werden, geschuldet, liegt die Tempe­ra­tur­ge­nau­ig­keit bei Kappler in der kompletten Produk­tion bei plus/minus einem Kelvin.

Eine Anlage, die zu dieser präzisen Tempe­rie­rung beiträgt, ist die 2022 von Heidinger instal­lierte Jumbo-Rück­küh­ler­an­lage von Cabero mit 24 HyBlade Axial­ven­ti­la­toren mit AxiTop Diffusor von ebm-papst. „Wir spre­chen bei Kappler von einer Topan­lage, die allen Anfor­de­rungen an Effi­zienz entspricht“, erklärt Heidinger. „Aber auch hier sollte sich erst noch zeigen, wie hoch der Mehr­wert bei einer gezielten Auswer­tung von realen Betriebs­daten sein kann.“

Begeis­te­rung für Präzi­sion

Kappler ist ein inter­na­tional führendes Ferti­gungs­un­ter­nehmen für Präzi­si­ons­bau­teile. Auf dem Dach des Unter­neh­mens befindet sich die von Heidinger 2022 instal­lierte Jumbo-Rück­küh­ler­an­lage von Cabero – eine Top-Anlage, die allen Anfor­de­rungen der Effi­zienz entspricht.

„Unge­plante Ausfälle können wir uns nicht leisten“

Valen­tino Brechter erklärt die Wich­tig­keit einer verläss­li­chen Anlage.

„Wir nehmen die Kunden bei der Digi­ta­li­sie­rung mit“

Adrian Heidinger erklärt, worauf es bei Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jekten ankommt.

Digi­tale Nach­rüs­tung an einem Tag

Die digi­tale Nach­rüs­tung bei Kappler war in einem Tag erle­digt. Die Spezia­listen von ebm-papst neo instal­lierten an allen Rück­küh­lern Schwin­gungs­messer. Indem die Vibra­tionen eines Rück­küh­lers mit denen anderer, bezie­hungs­weise den Norm­werten ins Verhältnis gesetzt werden, lassen sich mittels Daten­ana­lyse Rück­schlüsse auf seinen Betriebs­zu­stand ziehen. Für Cabero ergeben sich daraus wich­tige Hinweise auf mögliche Opti­mie­rungs­po­ten­tiale bei der Konstruk­tion der Geräte. Für Heidinger sind uner­war­tete Schwin­gungen ein Signal dafür, dass even­tuell ein Service­be­darf bevor­steht.

Über­wa­chung mit Sensoren und Ultra­schall-Mess­ge­räten

An jedem zweiten Venti­lator des Rück­küh­lers werden zudem die Strom­auf­nahmen vermessen. Erhöhte Strom­auf­nahmen lassen Rück­schlüsse darüber zu, ob beispiels­weise Lamellen verschmutzt sind und gerei­nigt werden müssen. Weitere Sensoren vermessen den Volu­men­strom und die Tempe­ratur im Vor- und Rück­lauf. Auch hier lassen sich Aussagen darüber treffen, ob die Anlage effi­zient läuft. Um den Nach­rüs­tungs­auf­wand für die Durch­fluss­mengen des Kühl­me­diums möglichst gering zu halten, entschieden sich die Experten von ebm-papst neo für ein Ultra­schall-Mess­gerät, das sich außen auf den Rohren anbringen lässt.

„Prognosen machen Wartungen planbar“

Adrian Heidinger erklärt, was die Progno­se­mög­lich­keiten des digi­talen Zwil­lings möglich machen.

Gate­ways und epCloud für den digi­talen Zwil­ling

Eine weitere Kompo­nente des Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jekts sind die Intel­li­Gate Gate­ways. Hier laufen alle Daten der neuen Sensoren zusammen und werden in die epCloud von ebm-papst hoch­ge­laden. Letzt­end­lich ermög­licht es das Erfassen der Daten aus Volu­men­strom, Tempe­ratur, Vibra­tion und Strom­auf­nahmen ein Modell der Kappler-Anlage abzu­bilden: den soge­nannten digi­talen Zwil­ling. Anhand dieses Modells lässt sich der aktu­elle Anla­gen­zu­stand ermit­teln und das ermög­licht es, Prognosen zu mögli­chen Problemen zu treffen. Das wiederum gibt Heidinger die Möglich­keit, proaktiv zu reagieren, um unge­plante Ausfälle und Service­ein­sätze zu vermeiden. Der digi­tale Zwil­ling ist komplett autark und abge­kop­pelt vom Kappler-Netz­werk. Zugriffs­be­rech­tigte – ebm-papst neo, Cabero und Heidinger – können die Daten analy­sieren und Opti­mie­rungs­po­ten­tiale für den Kunden iden­ti­fi­zieren.

„Die Anlage hat natür­lich auch schon bisher Daten gelie­fert“, erklärt Heidinger. „Doch jetzt können wir als Lösungs­an­bieter die neuen Daten in unsere Gesamt­an­la­gen­steue­rung über­nehmen und so aufbe­reiten, dass sie für uns und unsere Kunden einfach zu verstehen und zu nutzen sind.“ Bei Kappler CNC hat der digi­tale Zwil­ling bestä­tigt, was sich alle Betei­ligten von seinem realen Gegen­stück verspro­chen haben: Die Anlage läuft hoch­ef­fi­zient und rund. Für Adrian Heidinger zeigt das Forschungs­pro­jekt jede Menge Poten­tial für weitere Kunden: „Durch den geringen Instal­la­ti­ons­auf­wand können wir auch bei Unter­nehmen mit älteren Anlagen durch die gezielte Daten­ana­lyse ermit­teln, wo es hakt und wo Effi­zi­enz­stei­ge­rungen möglich sind.“

Adrian Heidinger und Valen­tino Brechter an der Rück­kühler-Anlage von Cabero.

Bei den Gate­ways laufen alle Daten der neuen Sensoren zusammen und werden in die epCloud von ebm-papst neo hoch­ge­laden.

Heidinger kann die Daten in die Gesamt­an­la­gen­steue­rung über­nehmen und so aufbe­reiten, dass sie für Kunden einfach zu verstehen und zu nutzen sind.

Anhand des digi­talen Zwil­lings lässt sich der aktu­elle Anla­gen­zu­stand ermit­teln und über­wa­chen.

Auch bei der Ermitt­lung des CO2-Abdrucks eines Unter­neh­mens werden Daten immer wich­tiger: Stich­wort Dekar­bo­ni­sie­rung. Häufig werden von großen Konzernen schon jetzt konkrete Aussagen zur Effi­zienz von Anlagen und deren Umwelt­ver­träg­lich­keit verlangt. Und in Zukunft erwartet auch der Gesetz­geber verläss­liche Zahlen. „Digi­ta­li­sie­rung ist ein Thema, mit dem sich viele Unter­nehmen der Klima- und Kälte­technik­branche nur ungern ausein­an­der­setzen“, weiß Adrian Heidinger. „Forschungs­pro­jekte wie dieses von Heidinger, Cabero und ebm-papst neo die zeigen die realen Mehr­werte auf, die intel­li­gente Tech­no­lo­gien – auch mit wenig Aufwand – jedem Unter­nehmen bieten kann.“

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