© Lasse Burell
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Smart lüften, besser wohnen: Mit Cloud und Sensorik

Strom und Wärme effi­zient nutzen: Dafür moder­ni­siert das Ener­gie­un­ter­nehmen Stock­holm Exergi Wohn­ge­bäude in Schwe­dens Haupt­stadt mit Gate­ways und Sensoren von ebm-papst neo sowie EC-Dach­ven­ti­la­toren von ebm-papst. Diese Lösung ermög­licht ein bedarfs­ge­rechtes Lüften und spart Energie und Kosten.


In Schwe­dens Haupt­stadt Stock­holm liegt Verän­de­rung in der Luft. Das Ener­gie­un­ter­nehmen Stock­holm Exergi gestaltet die Wärme­ver­sor­gung von insge­samt 800.000 Menschen sowie die Erzeu­gung von Strom für den Ener­gie­markt nach­hal­tiger und effi­zi­enter. Dabei verfolgt das Unter­nehmen ein ehrgei­ziges Ziel: Bis 2032 möchten es klima­neu­tral sein.

Getrieben von dieser Vision setzt Stock­holm Exergi fast voll­ständig auf erneu­er­bare und recy­celte Ener­gien sowie die Moder­ni­sie­rung der Stadt mit inno­va­tiven Tech­no­lo­gien. „Dazu gehört der Aufbau von Batte­rie­parks, um mehr Energie aus nach­hal­tigen Quellen zu spei­chern, und Retro­fits in Gebäuden, um Strom und Wärme besser zu verteilen und effi­zient zu nutzen“, sagt Nils Berge, Inge­nieur für Ener­gie­sys­teme bei Stock­holm Exergi. Die Metro­pol­re­gion soll damit aber nicht nur klima­neu­tral werden. Erik Brisen­heim, Tech­ni­scher Leiter bei ebm-papst Schweden, erklärt: „Für Stock­holm bedeutet eine effi­zi­en­tere Ener­gie­ver­sor­gung auch mehr Unab­hän­gig­keit – vor allem in den Winter­mo­naten, wenn viele Haus­halte gleich­zeitig heizen. Denn bislang war die schwe­di­sche Haupt­stadt auf zusätz­liche Energie aus dem Ausland ange­wiesen.“

Vorteile der Lüftungs­an­lage in Wohn­ge­bäuden

  • Bedarfs­ge­rechtes Lüften
  • Verbes­serte Luft­qua­lität
  • Über­wa­chung und Steue­rung aus der Ferne
  • Redu­zierter Ener­gie­ver­brauch

Energie besser nutzen dank Retrofit

Neben neuen Fern­wär­me­an­bin­dungen setzt Stock­holm Exergi bei seinen Gebäude-Retro­fits vor allem auf moderne raum­luft­tech­ni­sche Anlagen. Diese Anlagen braucht es vor allem an skan­di­na­vi­schen Kälte­tagen. Denn das Lüften mit geöff­neten Fens­tern würde Innen­räume zu stark auskühlen und mehr Energie zum Wieder­auf­heizen benö­tigen. Deshalb setzen schwe­di­sche Gebäude heut­zu­tage auf Lüftungs­an­lagen mit Wärme­tau­schern, die die Frisch­luft erst erwärmen, ehe sie in die Innen­räume gelangt. Gebäude, die in den 1970er Jahren oder früher gebaut wurden, haben jedoch nur einen Abluft­ven­ti­lator ohne Wärme­rück­ge­win­nung. „Außerdem kommen bei vielen Anlagen noch alte AC-Dach­ven­ti­la­toren zum Einsatz, die sich kaum oder gar nicht regeln lassen. Sie laufen also auf voller Leis­tung oder gar nicht. Etwas dazwi­schen, das den eigent­li­chen Bedarf an Frisch­luft deckt, gibt es oft nicht. Und das kostet die Betreiber und Bewohner unnötig Energie und Geld“, ergänzt Nils Berge.

Mehr Wohn­kom­fort

Der Gateway-Controller Intel­li­gate Air X über­wacht mit Sensoren die Luft­qua­lität in Innen­räumen und steuert den EC-Dach­ven­ti­lator nach Bedarf.

In einem älteren Wohn­ge­bäude im Stadt­teil Öster­malm zeigt Stock­holm Exergi jedoch, wie „effi­zi­entes Lüften“ Schule machen kann. Bei dem Retrofit-Projekt in der Gyllen­stierns­gatan setzt das Unter­nehmen auf eine Komplett­lö­sung von ebm-papst mit dem EC-Dach­ven­ti­lator MXRC III und dem neuen Gateway-Controller Intel­li­gate Air X von ebm-papst neo inklu­sive Sensorik und Cloud­in­te­gra­tion. Der Dach­ven­ti­lator besticht dabei nicht nur durch seinen ener­gie­ef­fi­zi­enten und bedarfs­ge­rechten Betrieb. „Er ist auch sehr leise und läuft vibra­ti­onsarm, um die Bewoh­ne­rinnen und Bewohner nicht zu stören“, ergänzt Erik Brisen­heim.

Der Gateway-Controller kann Daten senden, ohne in das Netz­werk von Kundinnen und Kunden eingreifen zu müssen.

Erik Brisen­heim, Tech­ni­scher Leiter bei ebm-papst Schweden

Der Gateway-Controller verbindet den Venti­lator zusätz­lich mit verschie­denen externen Sensoren und der Cloud. Dank des inte­grierten Narrow Band IoT Modems kann der Intel­li­gate Air X dabei unab­hängig vom lokalen Netz­werk mit der Cloud kommu­ni­zieren und Sensor­daten über­mit­teln. „Das heißt auch, dass der Gateway-Controller Daten senden kann, ohne in das Netz­werk von Kundinnen und Kunden eingreifen zu müssen“, sagt Erik Brisen­heim. „Mit den gesen­deten Daten kann dann die Lüftungs­an­lage aus der Ferne über­wacht sowie stufenlos und auto­ma­ti­siert gesteuert werden. Das macht es einfach, genau dann zu lüften, wenn es auch tatsäch­lich notwendig ist und damit einiges an Energie zu sparen.“

Von überall die volle Kontrolle

Die Lüftungs­an­lage lässt sich via Cloud auch aus der Ferne über­wa­chen und steuern. Der Daten­strom läuft unab­hängig vom lokalen Inter­net­zu­gang über ein NB-IoT Modem.

Lüftest du noch oder wohnst du schon?

Das Retrofit ist für alle Parteien eine Win-Win-Situa­tion. Eigentümer:innen haben dank der zahl­rei­chen Mess­daten und Analysen via Cloud den perfekten Über­blick darüber, wie oft das Gebäude belüftet wird und was das an Energie verbraucht. „Für Bewohner:innen bringt die neue Lüftungs­an­lage vor allem mehr Wohn­kom­fort, weil die Luft­qua­lität steigt. Dafür sorgen die Sensoren und der Gateway-Controller, die verschie­dene Para­meter in der Abluft messen und dann je nach Bedarf den Volu­men­strom der Lüftung steuern“, sagt Erik Brisen­heim. „Außerdem kann das System auch erfassen, wie das Wetter draußen ist und die Lüftung darauf anpassen. Dadurch sparen sich die Bewohner:innen insge­samt Neben­kosten, da die Anlage nicht perma­nent in Betrieb ist und dabei Strom verbraucht.“

Der EC-Dach­ven­ti­lator MXRC III versorgt das gesamte Wohn­ge­bäude in der Gyllen­stierns­gatan mit Frisch­luft.

Das System lässt sich stufenlos einstellen, um bedarfs­ge­recht zu lüften. Das spart Strom und Geld.

Immer im Blick: Via Cloud lassen sich die Daten des Lüftungs­sys­tems live anschauen und auswerten.

Das Retrofit-Projekt in der Gyllen­stierns­gatan war erst der Anfang: Stock­holm Exergi und ebm-papst planen, weitere Gebäude in Stock­holm ener­gie­ffi­zi­enter zu gestalten.

Das Retrofit in der Gyllen­stierns­gatan wird daher nicht das letzte gewesen sein. Ganz im Gegen­teil: Gemeinsam mit ebm-papst plant Stock­holm Exergi schon weitere Retrofit-Projekte in Stock­holm – vor allem in Gebäuden schwe­di­scher Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaften, den Bosta­ds­rätts­fö­re­ning (BRF). Das Wohn­ge­bäude in der Gyllen­stierns­gatan war also nur der Anfang und für Stock­holm Exergi eine Blau­pause, um weitere Gebäude zu moder­ni­sieren und ener­gie­ef­fi­zi­enter zu gestalten – alles mit dem großen Ziel, die Emis­sionen von Stock­holm weiter zu senken.

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