© Lukas Zwiessele
© Lukas Zwiessele

Retrofit is coming home

ebm-papst bringt die luft­tech­ni­schen Anlagen an seinen deut­schen Stand­orten durch ein Retrofit auf den aktu­ellsten Stand der Technik. Durch das Upgrade auf die jeweils neueste Gene­ra­tion seiner eigenen Venti­la­toren spart das Unter­nehmen insge­samt rund 10 Prozent Energie ein – und öffnet die Tür in eine Welt voller digi­taler Mehr­werte.


Wenn es um Retro­fits geht, fällt ebm-papst in aller Regel die Rolle als Liefe­rant von hoch­ef­fi­zi­enten Venti­la­toren zu. An zum Teil massiven Ener­gie­ein­spa­rungen, gerin­geren Geräusch­emis­sionen oder den Möglich­keiten digi­taler Einbin­dung erfreuen sich Super­markt­ketten, Betreiber von Büro­ge­bäuden oder andere Indus­trie­un­ter­nehmen.

Doch bei diesem Retrofit ist das anders: Im Zuge seiner Nach­hal­tig­keits­stra­tegie hat der Venti­la­to­ren­spe­zia­list auch seine eigenen Lüftungs­an­lagen unter die Lupe genommen und sich für ein Upgrade auf neueste Venti­la­to­ren­tech­no­logie an seinen vier deut­schen Stand­orten Mulfingen, Hollen­bach, St. Georgen und Landshut entschieden.

Um die Planung und Ausle­gung kümmerte sich dabei das Retrofit-Service­center Breuell & Hilgen­feldt, den Austausch am Standort Mulfingen über­nimmt die Pfänder GmbH. Ende 2022 schaute sich Andreas Grubert, tech­ni­scher Außen­dienst bei Breuell & Hilgen­feldt, alle Anlagen an und ermit­telte dabei insge­samt 261, bei denen ein Retrofit infrage kam.

Die Retrofit-Macher

Planung

Andreas Grubert

Planung

Aufgaben von
Breuell & Hilgen­feldt

Umset­zung

Lukas Pfänder

Umset­zung

Aufgaben der
Pfänder GmbH

Eine Frage der Logistik

Lukas Pfänder über die Heraus­for­de­rung bei diesem Retrofit-Projekt

Ein beson­deres Retrofit

Eine Beson­der­heit bei diesem Retrofit im eigenen Hause: Viele der verbauten Bestands­ven­ti­la­toren arbei­teten bereits mit EC-Motoren. Zum einen, weil beispiels­weise die Anlagen im noch relativ jungen Werk Hollen­bach erst 2007 in Betrieb gingen, zum anderen weil einige ältere Anlagen bereits vor einigen Jahren ein Upgrade auf die damals aktu­elle EC-Tech­no­logie erfahren hatten.

In den meisten RLT-Anlagen wurden ältere Modelle der EC-Radi­al­ven­ti­la­toren-Baureihe RadiPac durch solche der neuesten Gene­ra­tion ausge­tauscht. In den betrof­fenen Dach­küh­lern laufen nun aktu­ellste AxiEco Axial­ven­ti­la­toren anstelle von solchen aus der HyBlade-Reihe. Den „klas­si­schen“ Retrofit-Fall – riemen­ge­trie­bener AC-Venti­lator zu neuem EC-Modell – gab es hingegen nur ganze sechs Mal.

Dort sind natür­lich die größten Ener­gie­ein­spa­rungen von rund 50 Prozent zu erwarten. Doch auch der Tausch von EC zu EC hat aus ener­ge­ti­scher Sicht durchaus Sinn: bis zu 12 Prozent können hier einge­spart werden.

Dreimal Upgrade

Andreas Grubert zu Art und Poten­zial der unter­schied­li­chen Retro­fits

Spar­po­ten­zial der drei Retrofit-Arten:

AC EC radial: bis zu 0%

EC EC radial: bis zu 0%

EC EC axial: bis zu 0%

EC gegen EC austau­schen – lohnt sich das?

Lukas Pfänder zu den Vorteilen eines EC-zu-EC-Retro­fits: nennens­werte Einspa­rungen, einfa­cher Austausch, keine Anpas­sungen am Schalt­schrank

Ein höheres Maß an Intel­li­genz

Der Einsatz der neuesten Venti­la­to­ren­ge­ne­ra­tion bringt noch weitere Vorteile: Der Austausch geht verhält­nis­mäßig einfach vonstatten, da die Einbau­größen in der Regel iden­tisch sind, und die neuen EC-Venti­la­toren bringen auch ein höheres Maß an Intel­li­genz mit. Durch die Vernet­zung der nun einge­setzten neuesten RadiPac- und AxiEco-Venti­la­toren mit der digi­talen Welt ist noch mehr Mehr­wert drin: von weiteren Ener­gie­ein­spa­rungen durch die bedarfs­ge­rechte Steue­rung der Venti­la­toren über höhere Verfüg­bar­keit und längere Lebens­dauer bis hin zu einem nach­voll­zieh­baren und stich­hal­tigen ESG-Reporting.

Die neuen Venti­la­toren wurden zunächst über ein Gateway von ebm-papst neo mit der epCloud-Platt­form verknüpft. Dorthin liefern sie Daten wie Dreh­zahl, Leis­tungs­auf­nahme und je nach verwen­deter Sensorik auch beispiels­weise Tempe­ratur und CO₂-Gehalt der bewegten Luft. Darge­stellt werden die Venti­la­toren und ihre Betriebs­daten dann auf einem Dash­board, das Betreiber und Service-Teams auch von unter­wegs auf dem Smart­phone oder Tablet abrufen können.

Noch mehr Einspa­rungen drin

Lukas Pfänder zu den Möglich­keiten von Sensorik und bedarfs­ge­rechter Nutzung

Die neuen EC-Venti­la­toren bringen ein höheres Maß an Intel­li­genz mit wodurch der digi­tale Service zukünftig auch in der Lage sein wird, den opti­malen Filter­wech­sel­zeit­punkt voraus­zu­sagen, der sowohl die Gesamt­kosten der Anlage als auch die CO₂-Emis­sionen berück­sich­tigt. Die Erken­nung des Filter­ver­schmut­zungs­grad erfolgt hierbei ohne zusätz­liche Sensoren. Die voraus­schau­ende Wartung spart zusätz­lich Kosten, denn der Venti­lator läuft immer im opti­malen Zustand und die Anlage hat weniger Ausfall­zeiten.

„Unsere Tech­no­logie ist auch super für uns selbst“, betont Klaus Geiß­dörfer, CEO der ebm-papst Gruppe. „Und mit dem Retrofit-Projekt unter­strei­chen wir unseren Anspruch, die Luft­technik in ein neues Zeit­alter zu führen.“