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Die Formel für den Gesamt­wir­kungs­grad von Turbo­ver­dich­tern

Je höher der Gesamt­wir­kungs­grad eines Turbo­ver­dich­ters ist, desto weniger elek­tri­sche Energie braucht er für die gleiche Arbeit. Dabei kommt es auf den Wirkungs­grad jeder einzelnen Kompo­nente an.


Ahmet Çokşen, Group Leader Product Manage­ment (Foto | ebm-papst)

Wer mit seinen Venti­la­toren, Motoren und Turbo­ver­dich­tern Kosten und Energie sparen will, für den ist der Wirkungs­grad η die wohl wich­tigste Kenn­ziffer. Schließ­lich zeigt sie an, wie effi­zient Maschinen die aufge­wen­dete Leis­tung in Nutz­leis­tung umwan­deln können. Ist der Wirkungs­grad hoch, kommt ein großer Teil der aufge­wen­deten Leis­tung auch da an, wo sie ankommen soll. Ist er dagegen niedrig, geht Leis­tung vor allem als Abwärme verloren.

Der Wirkungs­grad, um den es in dieser attrak­tiven Formel geht, ist der Gesamt­wir­kungs­grad ηoverall eines ölfreien Turbo­ver­dich­ters. Er ist das mathe­ma­ti­sche Produkt vieler weiterer Wirkungs­grade – und zwar von jeder einzelnen Kompo­nente, die beim Verdichten von Kälte­mit­teln und anderen Gasen eine Leis­tung erbringt.

Dazu gehört die vorge­la­gerte Leis­tungs­elek­tronik (ηPower­Elec­tro­nics), die den elek­tri­schen Strom steuert und an den Motor weiter­leitet, sowie der Motor (ηMotor), der die elek­tri­sche Energie in mecha­ni­sche Energie umwan­delt. Außerdem ist auch der Wirkungs­grad der ölfreien Gasla­ge­rung (ηGasBea­rings) wichtig. Denn er gibt Auskunft darüber, wie verlustarm und verschleiß­frei der Rotor mit dem Verdich­terrad im Lager läuft, um sich mit bis zu 300.000 Umdre­hungen pro Minute zu drehen und Gase effi­zient zu kompri­mieren.

Das letzte Puzzle­stück, um den Gesamt­wir­kungs­grad eines Verdich­ters zu berechnen, ist der Wirkungs­grad der Verdich­ter­stufe mit dem Verdich­terrad (ηAero­dy­na­mics). Im Vergleich zu den anderen Kompo­nenten ist in dieser Formel genau aufge­schlüs­selt, wie sich dieser Wirkungs­grad zusam­men­setzt: zum einen aus der idealen Leis­tungs­auf­nahme der Verdich­ter­stufe (PAero,isen) – also der Leis­tung, die die Stufe aufbringen könnte, wenn es keine Verluste gäbe.

Dieses Verdich­ter­kenn­feld für das Kälte­mittel Propan (R290) zeigt, bei welchen Dreh­zahlen (schwarze Linien), Druck­ver­hält­nissen (Y-Achse) und Durch­lauf­mengen an Kälte­mit­teln pro Sekunde (X-Achse) der Verdichter am effi­zi­en­testen arbeitet. Rot steht für einen hohen Gesamt­wir­kungs­grad und Blau für einen nied­rigen. (Foto | ebm-papst)

Zum anderen aus der tatsäch­li­chen Leis­tungs­auf­nahme (PAero) sowie der Verlust­leis­tung durch Leckage (PLeakage). Das Verhältnis der idealen Leis­tung zur tatsäch­lich genutzten Leis­tung inklu­sive Leckage beschreibt dann den Wirkungs­grad der Verdich­ter­stufe. Am Ende lassen sich die Wirkungs­grade aller Kompo­nenten mitein­ander multi­pli­zieren. Das Ergebnis ist der Gesamt­wir­kungs­grad des Turbo­ver­dich­ters – ein Wert zwischen 0 und 1. Ein Ergebnis von 0,7 bedeutet, dass der Turbo­ver­dichter 70 Prozent der aufge­wen­deten Leis­tung zur Kompres­sion von Gasen nutzt.

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