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Retrofit in der Luft­technik: Effi­zi­enz­stei­ge­rung durch intel­li­gente Nach­rüs­tung

Retrofit ist mehr als ein tech­ni­sches Schlag­wort – es ist ein stra­te­gi­scher Hebel für mehr Ener­gie­ef­fi­zienz, Nach­hal­tig­keit und Zukunfts­si­cher­heit in der indus­tri­ellen Luft­technik. Durch die gezielte Moder­ni­sie­rung bestehender Lüftungs­an­lagen lassen sich nicht nur Betriebs­kosten senken, sondern auch gesetz­liche Anfor­de­rungen erfüllen und die Lebens­dauer tech­ni­scher Systeme verlän­gern.


Was bedeutet Retrofit in der Luft­technik?

Retrofit bezeichnet die Nach­rüs­tung oder Moder­ni­sie­rung bestehender tech­ni­scher Systeme mit dem Ziel, deren Leis­tung, Effi­zienz oder Funk­tio­na­lität zu verbes­sern. In der Luft­technik bedeutet dies typi­scher­weise den Austausch von alten, teils riemen­ge­trie­benen und damit wartungs­in­ten­siven AC-Venti­la­toren durch hoch­ef­fi­zi­ente, wartungs­freie EC-Venti­la­toren mit inte­grierter Steue­rungs­elek­tronik, opti­mierter Strö­mungs­füh­rung und redu­ziertem Geräusch­ver­halten.

Typi­sche Retrofit-Anwen­dungen

  • Lüftungs­an­lagen in Büro­ge­bäuden, Schulen und Kran­ken­häu­sern
  • Klima­ge­räte in Indus­trie und Gewerbe
  • Kühl­ge­räte in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie
Die neuen Venti­la­toren werden als plug-and-play-fähige Einheit gelie­fert und kombi­nieren eine höhere Luft­leis­tung mit geringer Geräusch­emis­sion. (Foto | ebm-papst)

Vorteile eines Retrofit

  • Hohere Ener­gie­ef­fi­zienz: EC-Venti­la­toren errei­chen deut­lich höhere Wirkungs­grade als herkömm­liche AC-Modelle. Die inte­grierte Dreh­zahl­re­ge­lung ermög­licht bedarfs­ge­rechten Betrieb und redu­ziert Ener­gie­ver­luste.
  • Geräusch­re­duk­tion: Durch aero­dy­na­misch opti­mierte Venti­la­toren wie der RadiPac C oder Kompo­nenten wie AxiTop oder Flow­Grid lassen Geräusch­emis­sionen signi­fi­kant senken – bei gleich­zeitig gestei­gerter Luft­leis­tung.
  • Einfache Inte­gra­tion: Viele Retrofit-Lösungen sind als Plug-and-Play-Systeme konzi­piert. Bestehende AC-Venti­la­toren können ohne aufwen­dige Umbauten ersetzt werden.
  • Lang­le­big­keit und geringen Wartungs­auf­wand: EC-Motoren zeichnen sich durch hohe Zuver­läs­sig­keit und geringe Wartungs­an­for­de­rungen aus. Die inte­grierte Elek­tronik schützt vor Über­las­tung und Span­nungs­schwan­kungen.

So läuft ein typi­scher Retrofit ab:

Weitere Kompo­nenten der Lüftungs­an­lagen müssen in der Regel nicht ausge­tauscht werden, sollten aber von einer Fach­kraft über­prüft werden. (Video | ebm-papst)

Digi­tales Retrofit mit NEXAIRA.Fit: Effi­zienz trifft Konnek­ti­vität

Mit NEXAIRA.Fit bietet ebm‑papst eine zukunfts­wei­sende Lösung für das digi­tale Retrofit in der Luft­technik. Die Kombi­na­tion aus moderner Venti­la­to­ren­tech­no­logie, KI-gestützten Services und Cloud-Anbin­dung ermög­licht nicht nur eine einfache Inbe­trieb­nahme, sondern auch eine intel­li­gente, voraus­schau­ende Wartung. Durch das Hard­ware-Upgrade allein lassen sich bis zu 50 % Energie einsparen – in Verbin­dung mit den digi­talen Services sogar bis zu 70 %.

Das Herz­stück von NEXAIRA.Fit ist das 360° Moni­to­ring inklu­sive Reporting und Aler­ting, das Instal­la­teuren und Service­un­ter­nehmen erlaubt, Wartungs­in­ter­valle früh­zeitig zu planen und Service­ein­sätze effi­zient zu koor­di­nieren. Die ebm‑papst Service App unter­stützt bei der schnellen und sicheren Instal­la­tion, Kommis­sio­nie­rung und Cloud-Anbin­dung der Venti­la­toren. Ein inte­grierter Test­lauf mit auto­ma­ti­scher Doku­men­ta­tion sorgt für zusätz­liche Sicher­heit und Nach­weis­bar­keit.

Beson­ders hervor­zu­heben ist der noch weiter verbes­serte Return on Invest (RoI) im Vergleich zu klas­si­schen Retrofit-Lösungen: Die digi­tale Erwei­te­rung stei­gert nicht nur die Ener­gie­ef­fi­zienz, sondern auch die Betriebs­si­cher­heit. Damit ist NEXAIRA.Fit das ideale Werk­zeug für Instal­la­teure und Service­un­ter­nehmen, die Retrofit-Projekte effi­zient, trans­pa­rent und ohne Kopf­zer­bre­chen umsetzen möchten.

Mit NEXAIRA.Fit ist eine Ener­gie­ein­spa­rung von bis zu 70% möglich. (Grafik | ebm-papst)

RadiPac: Die Retrofit-Klasse unter den Radi­al­ven­ti­la­toren

Die RadiPac-Baureihe von ebm‑papst steht für leis­tungs­starke EC-Radi­al­ven­ti­la­toren. Dank ihrer kompakten Bauweise, der inte­grierten Elek­tronik und der hohen Ener­gie­ef­fi­zienz eignen sie sich ideal für Retrofit-Anwen­dungen in der Klima- und Lüftungs­technik. RadiPac Venti­la­toren vereinen alle erfor­der­li­chen Funk­tionen in einem „gepackten“ System – von der intel­li­genten Steue­rung bis zur opti­mierten Strö­mungs­füh­rung – und ermög­li­chen so eine einfache Inte­gra­tion in bestehende Anlagen. Ein beson­derer Vorteil bei Retrofit-Projekten: Bestehende AC-Venti­la­toren lassen sich ohne kosten­in­ten­sive Umbauten durch RadiPac EC-Modelle ersetzen.

Die rück­wärts gekrümmten Lauf­räder sorgen für einen hohen stati­schen Wirkungs­grad, während die EC-Tech­no­logie eine präzise Dreh­zahl­re­ge­lung und einen leisen Betrieb gewähr­leistet. RadiPac Venti­la­toren sind in verschie­denen mecha­ni­schen Ausfüh­rungen erhält­lich – etwa mit Trag­spinne oder Würfel­kon­struk­tion – und lassen sich flexibel in verti­kaler oder hori­zon­taler Einbau­lage montieren. Durch die Kombi­na­tion aus hoher Effi­zienz, einfa­cher Instal­la­tion und robuster Bauweise sind RadiPac Venti­la­toren die erste Wahl für Retrofit-Projekte, bei denen es auf zuver­läs­sige Leis­tung und schnelle Umset­zung ankommt.

Der RadiPac C eignet sich ideal für Retro­fits, wie hier in der Lüftungs­an­lage von ebm-papst. Das Vorleit­gitter Flow­Grid mini­miert das Geräusch. (Bild | ebm-papst)

Radiale und axiale Retrofit-Projekte aus der Praxis

Auch wenn Retrofit-Projekte in der Luft­technik über­wie­gend mit Radi­al­ven­ti­la­toren wie der RadiPac-Serie reali­siert werden, kommen Axial­ven­ti­la­toren eben­falls zum Einsatz – insbe­son­dere in der Kälte­technik, etwa bei Tisch­küh­lern oder Verflüs­si­gungs­sätzen, wo kompakte Bauformen und hohe Luft­leis­tungen gefragt sind. Auch hier lassen sich durch den Austausch veral­teter AC-Venti­la­toren gegen moderne EC-Axial­ven­ti­la­toren deut­liche Effi­zi­enz­ge­winne erzielen.

  • Unser Retrofit am eigenen Standort Mulfingen erreicht bis zu 50 % Ener­gie­ein­spa­rung – ergänzt durch digi­tale Mehr­werte.
  • Die St. Fran­ziskus Stif­tung Münster tauscht die Lüftungs­an­lagen von gleich 5 Kran­ken­häu­sern mit neuen Radi­al­ven­ti­la­toren und spart damit 920.000 Kilo­watt­stunden Energie.
  • Der chine­si­sche Hersteller für zentrale Klima­ti­sie­rung KINFIT moder­ni­siert seine Kühl­türme mit Axial­ven­ti­la­toren und halbiert damit den Ener­gie­ver­brauch.
Auch bei Axial­ven­ti­la­toren lohnt sich ein Retrofit schon aufgrund der maxi­mierten Effi­zienz. (Bild | ebm-papst)

Do´s and Don´ts für ein erfolg­rei­ches Retrofit

Die fünf wich­tigsten Do´s:

1. DIE BAUSTELLE VOR ORT BEGEHEN

Um ein Retrofit planen zu können, muss sich die ausfüh­rende Firma vor Ort ein Bild machen. Nur so kann sie fest­legen, wie der alte Venti­lator aus dem Gebäude kommt und wie die neuen einge­baut werden. Vor Ort lässt sich zudem besser bestimmen, welche Trans­port­ge­räte einsetzbar sind und benö­tigt werden.

2. GENAUEN ZEITPLAN FESTLEGEN

In Einkaufs­zen­tren oder Ferti­gungs­hallen kann der Betrieb häufig nur für kurze Zeit gestoppt werden. Deshalb gilt es, diese mögli­chen Zeit­fenster früh­zeitig zu finden und das Retrofit dann entspre­chend zu planen. Auch für den Umbau selbst sollte ein genauer Zeit­plan erstellt werden.

3. DEN AKTUELLEN ZUSTAND DOKUMENTIEREN

Gemeinsam mit dem Kunden sollte vor dem Retrofit der gewünschte Soll­zu­stand doku­men­tiert werden. Da die Anlagen teil­weise 20 bis 30 Jahre alt sind, ist es beispiels­weise wichtig zu erör­tern, ob Gebäu­de­teile hinzu­ge­kommen oder wegge­fallen sind, die zusätz­lich oder nicht mehr versorgt werden müssen.

4. MATERIAL FRÜHZEITIG BESORGEN

Wenn das Retrofit eine Punkt­lan­dung werden soll, gibt es keine Zeit, sich während­dessen um die Mate­ri­al­be­schaf­fung zu kümmern — das gilt beson­ders, wenn über Sonn- oder Feier­tage gear­beitet wird. Deshalb sollten alle Mate­ria­lien früh­zeitig beschafft werden.

5. REGELUNGSSEITE BEACHTEN

Moderne Venti­la­toren werden heute häufig entweder analog über ein 0- bis 10-Volt-Signal oder über eine Modbus-Schnitt­stelle ange­steuert. Hier gilt es zu prüfen, ob diese Möglich­keiten zu den Gege­ben­heiten vor Ort passen. Falls dies nicht der Fall ist, sollte eine passende Schnitt­stelle geplant und imple­men­tiert werden.

Retrofit von Venti­la­toren

Stei­gende Strom­preise, gesetz­lich gefor­derte Senkung von CO2-Emis­sionen – Retrofit schafft Abhilfe.

Die fünf wich­tigsten Don´ts:

1. NUR AUF DEN VENTILATOR KONZENTRIEREN

Eine Lüftungs­an­lage ist mehr als der Venti­lator. Deswegen sollte sowohl die gesamte Anlage als auch die Umge­bung in die Planung des Retro­fits einbe­zogen werden. So erkennt man die Gesamt­funk­tion der Anlage und kann spezi­elle Krite­rien, wie zum Beispiel Schad­stoffe in der Abluft, berück­sich­tigen.

2. BLIND AUF DIE UNTERLAGEN VERTRAUEN

Selbst wenn es eine umfang­reiche Doku­men­ta­tion der Anlage gibt, sollten wich­tige Kern­punkte noch einmal direkt veri­fi­ziert werden. So ist ausge­schlossen, dass sich Para­meter im Lauf der Zeit geän­dert haben, die nicht doku­men­tiert wurden.

3. OHNE FÖRDERUNG PLANEN

Gerade mit effi­zi­enten Venti­la­toren amor­ti­siert sich ein Retrofit schnell. Noch schneller geht das aller­dings, wenn die ausrei­chend vorhan­denen Förder­mög­lich­keiten ausge­schöpft werden. Hier sollte bereits zu Beginn des Projekts nicht versäumt werden, diese zu bean­tragen und einzu­planen.

4. DOKUMENTATION VERNACHLÄSSIGEN

Von der Verein­ba­rung des Soll­zu­stands bis zur Ener­gie­auf­nahme vor und nach dem Retrofit müssen alle Schritte des Projekts genau doku­men­tiert werden. Das hilft allen betei­ligten Parteien — und ermög­licht häufig eine Förde­rung.

5. KOSTEN UND NUTZEN ZU KURZFRISTIG RECHNEN

Die finan­zi­elle Seite eines Retrofit-Projekts sollte immer über einen längeren Zeit­raum kalku­liert werden. Klar: Zunächst einmal kostet ein Retrofit Geld. Über die Zeit holen Betreiber diese Kosten jedoch schnell herein und sparen im Anschluss Tag für Tag zusätz­lich Geld.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Retrofit

Was kostet ein Retrofit?

Die Kosten vari­ieren je nach Anwen­dung, amor­ti­sieren sich jedoch meist inner­halb weniger Jahre durch Ener­gie­ein­spa­rungen. Mit digi­talen Lösungen oft noch schneller.

Muss die gesamte Anlage ersetzt werden?

Nein. Ein Retrofit bedeutet gezielte Nach­rüs­tung – meist genügt der Austausch einzelner Kompo­nenten wie Venti­la­toren oder Steue­rungen.

Wie lange dauert die Umrüs­tung?

Dank pass­ge­nauer Lösungen ist die Umrüs­tung oft inner­halb weniger Stunden möglich.

Welche Förder­mög­lich­keiten gibt es?

In vielen Ländern gibt es Förder­pro­gramme für ener­gie­ef­fi­zi­ente Moder­ni­sie­rungen. ebm‑papst unter­stützt bei der Auswahl geeig­neter Programme.

Fazit zum Retrofit in der Luft­technik

Das Retrofit ist ein zentraler Baustein für zuver­läs­sige Luft­technik. Mit den intel­li­genten System­lö­sungen von ebm‑papst lassen sich bestehende Anlagen effi­zi­enter, betriebs­si­cher, geräusch­op­ti­miert und zukunfts­si­cher gestalten – unter Berück­sich­ti­gung tech­ni­scher, wirt­schaft­li­cher und prak­ti­scher Aspekte.

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