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Smarter Retrofit: Schöner feiern dank guter Luft

Veran­stal­tungs­räume sind zwei Extremen ausge­setzt: sie sind unge­nutzt oder voll­ge­packt mit Menschen. Die Lüftungs­an­lage des Stifts­kel­lers in Beutels­bach kam mit den wech­selnden Anfor­de­rungen nicht mehr zurecht – nach einem Retrofit verteilt sie Luft nicht nur effi­zi­enter, sondern achtet dabei dank Sensoren auch auf deren Qualität.


Beutels­bach im beschau­li­chen Umland von Stutt­gart. Im mit Fach­werk geschmückten alten Stadt­zen­trum liegt der Stiftshof. Hier haben sich unter anderem eine Turn­halle mit Duschen und Umkleiden, die von der nahe­lie­genden Schule genutzt werden, ein kommu­nales Kino und ein Gewöl­be­keller für Veran­stal­tungen einge­richtet. Diese vier Räume wurden von einer in einem engen Keller­raum liegenden Lüftungs­an­lage mit Frisch­luft versorgt – mit riemen­ge­trie­benen Venti­la­toren.

Die konnten mit nur zwei Stufen gere­gelt werden. Aufgrund der oft wech­selnden Auslas­tung der Räume – beispiels­weise von einem leeren zu einem voll belegten Kino­saal – ist dies jedoch ein großer Hebel für mehr Effi­zienz. Die Stadt Wein­stadt beauf­tragte daher ein Inge­nieur­büro sowie die Firma Pfänder GmbH damit, eine ener­gie­spa­rende und wirt­schaft­liche Lösung zu finden (Bild 1).

Bild 1: Lukas Pfänder, Geschäfts­führer Pfänder GmbH und Ralf Braun, Sales Director Germany, begut­achten die Lüftungs­an­lage des Stifts­kel­lers Beutels­bach. (Foto | Lukas Zwiessele)

Wunsch der Stadt war zunächst nur die Moder­ni­sie­rung der Steue­rung. „Das wäre auch kein Problem gewesen – der Schalt­schrank der Anlage war in sehr gutem Zustand. Aller­dings hätte sich das Ener­gie­spar­po­ten­zial wegen der alten, riemen­ge­trie­benen Venti­la­toren in Grenzen gehalten“, so Lukas Pfänder, Geschäfts­führer der Pfänder GmbH.

Da Lukas Pfänder bereits einige erfolg­reiche Retrofit-Projekte in Zusam­men­ar­beit mit dem ebm-papst Service Center Breuell & Hilgen­feldt umge­setzt hatte, schlug er für den Stifts­keller eben­falls ein Retrofit vor. Aufgrund der räum­li­chen Enge war eine Plug & Play Lösung die einzige Möglich­keit, die Zu- und Abluft der Lüftungs­an­lage wirt­schaft­lich zu moder­ni­sieren und die Leis­tungs­auf­nahme der Venti­la­toren zu redu­zieren.

Bild 2: Der Schalt­schrank der Anlage war noch gut erhalten und konnte daher ohne großen Aufwand mit der Sensorik und ebm-papst neo Gateway ergänzt werden. (Foto | Lukas Zwiessele)

Bild 3: Die alten, riemen­ge­trie­benen Venti­la­toren verbrauchten zu viel Strom und konnten nur mit zwei Stufen gere­gelt werden. (Foto | Lukas Zwiessele)

Retrofit mit Fokus auf Luft­qua­lität

Dieter Hilde­brandt, Vertriebs­leiter Breuell & Hilgen­feldt, berech­nete die gefor­derte Leis­tung und schlug acht RadiFit EC-Radi­al­ven­ti­la­toren als Ersatz vor. Doch die spezi­ellen Anfor­de­rungen des Stifts­kel­lers – die schnell wech­selnde Auslas­tung und damit auch Bedarf an Frisch­luft – brachten Hilde­brandt und Pfänder auf die Idee, die Lüftungs­an­lage zusätz­lich mit Sensoren und Gate­ways auszu­statten, um den Bedarf konstant zu über­wa­chen und dementspre­chend zu regeln (Bild 2, Bild 3 in Galerie).

Unser Ziel war es, den Strom­ver­brauch der Lüftungs­an­lage um mindes­tens 60 Prozent zu senken.

Lukas Pfänder, Geschäfts­führer Pfänder GmbH

Mit diesem Vorschlag wandten sie sich an Ralf Braun, Sales Director Germany und Ansprech­partner für ebm-papst neo. Das Start-up des Venti­la­tor­spe­zia­listen ebm-papst bietet intel­li­gente Lösungen für daten­ba­sierte Gebäude an. Braun war sofort von der Idee über­zeugt, da eine bedarfs­ge­rechte, sensor­ba­sierte Rege­lung noch weiteres Ener­gie­spar­po­ten­zial erschließen würde – zusätz­lich zu den bereits effi­zi­enten Venti­la­toren.

Der RadiFit – die kompakte Lösung für Raum­luf­t­echnik

Das vorran­gige Ziel des Retro­fits war die Einspa­rung von Energie, weshalb die Wahl auf den RadiFit EC-Radi­al­ven­ti­lator fiel, die neue System­lö­sung für die Raum­luft­technik von ebm-papst. Aufgrund seiner kompakten Maße passte er zu den Einbau­mes­sungen der alten Venti­la­toren im engen Keller und konnte daher platz­spa­rend, einfach und schnell montiert werden.

Bild 4: Die neuen RadiFit sind dank EC-Motor deut­lich spar­samer und konnten schnell und einfach ausge­tauscht werden. (Foto | Lukas Zwiessele)

Da er als Plug & Play Konstruk­tion gelie­fert wird, war auch der Anschluss der Elek­tronik kein Problem. Der RadiFit verfügt über ein Spiral­ge­häuse und rück­wärts gekrümmte Schau­feln, was einen hohen Druck­aufbau ermög­licht und für ein hohes Maß an Effi­zienz sorgt. Der RadiFit ist außerdem wartungs­frei und lang­lebig, was Betriebs- und Lebens­zy­klus­kosten weiter senkt. Davon profi­tieren der zustän­dige Haus­meister und die Stadt glei­cher­maßen. Durch die hohe Effi­zienz amor­ti­siert sich die Umrüs­tung außerdem beson­ders schnell. Mit den acht neuen RadiFit veran­schlagten Dieter Hilde­brandt und Lukas Pfänder bereits 60 Prozent Ener­gie­ein­spa­rung (Bild 4).

Ener­gie­sparen dank EC-Motor

Dieser Wert kommt vor allem durch den Green­Tech EC-Motor des RadiFit zustande. Schon allein durch den Wirkungs­grad von über 90 Prozent sind solche hohen Einspa­rungen möglich. Denn die alten, riemen­ge­trie­benen AC-Venti­la­toren konnten nur An oder Aus gestellt werden, unab­hängig von der tatsäch­li­chen Auslas­tung der unter­schied­li­chen Räume lief die Anlage also immer mit zu viel Leis­tung, selbst wenn ein gerin­gerer Luft­strom für den tatsäch­li­chen Frisch­luft­be­darf ausrei­chend gewesen wäre.

Wir haben die Steue­rung perfekt auf die Anfor­de­rungen des Stifts­kel­lers zuge­schnitten, um noch mehr Energie zu sparen.

Lukas Pfänder, Geschäfts­führer Pfänder GmbH

Der neue, kommu­ni­ka­ti­ons­fä­hige EC-Venti­lator ist hingegen stufenlos zwischen 0 und 100 Prozent regelbar. So können die neuen RadiFit bedarfs­ge­recht jede Dreh­zahl annehmen und bei jedem Betriebs­punkt mit einer möglichst geringen Leis­tungs­auf­nahme arbeiten. Das Einspa­rungs­ziel von 60 Prozent wurde durch den Austausch der Venti­la­toren bereits erreicht – trotzdem war noch Luft nach oben.

Bild 5: Dank ebm-papst neo Gateway können die Daten der Lüftungs­an­lage in Echt­zeit darge­stellt und bei Bedarf manuell nach­ge­re­gelt werden. (Foto | Lukas Zwiessele)

Bedarfs­ge­rechte Steue­rung mit Sensoren

Der zweite Teil des Retro­fits beinhal­tete die Über­ar­bei­tung der Steue­rung. Denn noch effi­zi­enter wird es, wenn der Bedarf an Frisch­luft exakt ermit­telt und dementspre­chend auto­ma­tisch gere­gelt wird. Die wech­selnden Bedin­gungen des Stifts­kel­lers boten dafür perfekte Voraus­set­zungen: „Die Turn­halle ist die Hälfte des Tages unge­nutzt. Hat dort aber eine Schul­klasse Unter­richt, steigt der CO-Gehalt und damit der Bedarf an frischer Luft auf einmal stark an. Nach dem Unter­richt werden die Duschen und Umkleiden genutzt, wodurch Tempe­ratur und Luft­feuch­tig­keit in die Höhe schießen.“

Bild 6: Über ein Bedien­panel kann der Haus­meister jeder­zeit die Daten der Lüftungs­an­lage auslesen und bei Bedarf manuell nach­re­geln. (Foto | Lukas Zwiessele)

Daher wurden Sensoren für CO2-Gehalt, Feuch­tig­keit, Tempe­ratur und Fein­staub­kon­zen­tra­tion im Stift-skeller verbaut. Die gemes­senen Werte werden an die Intel­li­Gate Air Gate­ways von ebm-papst neo gesendet, die sie an die Steue­rung der Lüftungs­an­lage weiter­leiten (Bild 5).

Die Rege­lung wurde indi­vi­duell auf den Stifts­keller zuge­schnitten und program­miert. Eigens defi­nierte Grenz­werte legen nun fest, wann die Anlage ihre Leis­tung um wie viel Prozent erhöht und wann sie die Leis­tung wieder verrin­gert – stufenlos und effi­zient. Auch indi­vi­du­elle Funk­tionen wie eine Warnung per E-Mail an den Haus­meister, wenn ein gewisser Wert über­schritten wird, wurden einge­richtet (Bild 6).

Das Zusam­men­spiel von Sensoren und Anlage ist zuver­lässig und sparsam. Damit werden mehr als die bereits geplanten und erreichten 60 % Ener­gie­ein­spa­rung möglich. Die Stadt spart damit nicht nur Kosten, sondern kann auch bei großen Veran­stal­tungen, Festen oder Konzerten stets eine hohe Luft­qua­lität für alle Besucher:innen garan­tieren.

Luft­qua­lität sichern mit dem Multi-IAQ-Sensor

Für Veran­stal­tungs­räume gibt es mit dem Multi-IAQ-Sensor von ebm-papst neo eine einfache und effi­zi­ente Möglich­keit, konstant eine hohe Luft­qua­lität sicher­zu­stellen. Der Sensor misst insge­samt fünf Werte, nämlich Tempe­ratur, Feuch­tig­keit, VOC (flüch­tige orga­ni­sche Verbin­dungen, die gesund­heits­schäd­lich sind), CO2 und Fein­staub in der Luft. Aus den fünf Mess­werten wird mit einer komplexen, mathe­ma­ti­schen Glei­chung der soge­nannte Viral­index errechnet. Dieser zeigt die Qualität der Luft und die Gefahr einer Virus­über­tra­gung genau an und kann über die frei zugäng­liche IAQ-Connect-App abge­lesen werden. Der Multi-IAQ-Sensor kann ähnlich einem Licht­schalter in Unter­putz­dosen instal­liert werden.

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