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Alles im trockenen Bereich: Dach­ent­lüf­tung mit EC-Technik

Mit Vilpe Sense spürt das finni­sche Unter­nehmen Vilpe Wasser­schäden in Dächern auf, bevor sie entstehen. Über­schüs­sige Feuch­tig­keit führt das System nach außen ab. Dabei hilft ein EC-Radi­al­ven­ti­lator von ebm-papst.


Manchmal haben kleinste Ursa­chen eine große Wirkung. Zum Beispiel ein Mini-Loch in der Bitumen-Dach­pappe eines Flach­dachs. Bleibt es unent­deckt, dringt Feuch­tig­keit ins Gebäude ein. Bis das auffällt, ist der Wasser­schaden schon ange­richtet und die Behe­bung zieht kost­spie­lige Reno­vie­rungs­ar­beiten nach sich. Um der Feuch­tig­keit einen Schritt voraus zu sein, hat das finni­sche Unter­nehmen Vilpe ein System entwi­ckelt, das die Feuch­tig­keit in Gebäuden über­wacht und diese bei Bedarf trocknet.

Vilpe Sense entdeckt selbst kleinste Lecks im Dach und trocknet das Gebäude auto­ma­tisch – dank RadiCal EC-Venti­lator. (Grafik | Vilpe)

Vilpe Sense heißt die Lösung und sie funk­tio­niert folgen­der­maßen: Ein Sensor misst Tempe­ratur und rela­tive Feuch­tig­keit in der Dämm­schicht, während ein weiterer Sensor diese Werte für die Außen­luft erfasst. Über eine Steu­er­ein­heit gelangen die Daten in die Vilpe-Cloud und werden dort analy­siert. Erkennt das System über­mäßig viel Feuch­tig­keit in der Dämm­schicht passieren zwei Dinge: Der Gebäu­de­ver­ant­wort­liche wird per App infor­miert und der auf dem Dach verbaute Venti­lator startet auto­ma­tisch und läuft so lange auf der benö­tigten Dreh­zahl, bis die Feuch­tig­keit in der Gebäu­de­hülle wieder in einem akzep­ta­blen Bereich ist.

Schon ein kleiner Riss in der Dach­pappe kann bei Flach­dä­chern großen Schaden anrichten. Dafür gibt es Vilpe Sense. (Bild | Vilpe)

Trockene Gebäu­de­hülle = keine Chance für Schimmel

Veli-Pekka Lahti ist Director Rese­arch and Deve­lo­p­ment bei Vilpe. Er erklärt: „In Finn­land haben wir schnee­reiche Winter, das erhöht das Risiko für Schäden an den Dächern. Außerdem sind dort heut­zu­tage viel tech­ni­sche Geräte wie Solar­zellen, Kühl- und Lüftungs­an­lagen instal­liert. Da kann es schnell zu einer Beschä­di­gung der Dach­fläche kommen.“ Vilpe Sense detek­tiert aber nicht nur Schäden an bestehenden Dächern, es hilft auch beim Trocknen von Neubauten.

„Während der Bauphase wird natur­gemäß Feuch­tig­keit ins Gebäude einge­bracht. Hier ist eine zuver­läs­sige Belüf­tung essen­ziell. Sonst kommt es schnell zu Schim­mel­bil­dung“, erläu­tert Lahti. „Es ist schwierig, im Wohn­raum für gute Luft zu sorgen, wenn die Gebäu­de­hülle nicht gesund ist.“ Vilpe Sense gibt es darum nicht nur für die Dach­fläche, sondern auch für die Entlüf­tung des Kriech­kel­lers.

Dringt Feuch­tig­keit über längere Zeit in die Dämm­schicht ein, bildet sich schnell Schimmel. (Bild | Vilpe)

Das Vilpe-Sense-System erkennt mithilfe von Sensoren die Feuch­tig­keit. Es infor­miert den Gebäu­de­ver­ant­wort­li­chen und startet mit der Belüf­tung des Gebäudes. (Bild | Vilpe)

Dach­ent­lüf­tung – bedarfs­ge­recht und effi­zient

Das Beson­dere an der Lösung: Sie arbeitet bedarfs­ge­steuert. Ein intel­li­genter Algo­rithmus steuert die Geschwin­dig­keit des auf dem Dach verbauten Venti­la­tors. Dieser springt also nur an, wenn die Sensoren in der Gebäu­de­hülle Feuch­tig­keit erkennen. Doch damit nicht genug: „Bei kalten Außen­tem­pe­ra­turen redu­ziert das System auto­ma­tisch die Geschwin­dig­keit des Venti­la­tors. Denn wir wollen den Innen­räumen keine Wärme entziehen“, erläu­tert Lahti und fügt hinzu: „Wenn sich die schwarzen Dächer im Sommer dagegen stark erwärmen und die Feuch­tig­keit verdampft, erkennt Vilpe Sense das eben­falls und erhöht den Durch­fluss. Zusammen mit der Feuch­tig­keit bläst es dann auch die Hitze nach außen.“

Tests im Vilpe Labor zwischen Mai und August 2021 ergaben eine Gesamt­menge an über­schüs­siger Wärme­en­ergie, von etwa 692 kWh die das System abführte. „Das spart Energie, die sonst zum Kühlen der Innen­räume benö­tigt wird. Wir arbeiten also sehr ener­gie­ef­fi­zient“, betont Lahti.

Das System misst rela­tive Feuch­tig­keit und Tempe­ratur in der Dämm­schicht und vergleicht diese Werte mit denen der Außen­luft. Es regelt selbst­ständig die Dreh­ge­schwin­dig­keit des Venti­la­tors und passt sie immer auto­ma­tisch dem Bedarf an. (Bild | Vilpe)

RadiCal für extreme Bedin­gungen

Entspre­chend wichtig war darum auch die Effi­zienz der verwen­deten Kompo­nenten. Lahti und sein Team entschieden sich für EC-Venti­la­toren der RadiCal Baureihe in der Baugröße 190 von ebm-papst. Mit den Produkten machten sie bereits in der Vergan­gen­heit gute Erfah­rungen. Sie arbeiten sparsam und sind dabei extrem robust. Ein wich­tiges Krite­rium, wie Lahti erklärt.

Bei kalten Außen­tem­pe­ra­turen redu­ziert das System auto­ma­tisch die Geschwin­dig­keit des Venti­la­tors. So entziehen wir den Innen­räumen keine Wärme.Veli-Pekka Lahti, Director Rese­arch and Deve­lo­p­ment bei Vilpe

„Das Klima in Finn­land ist sehr rau. In der Dämm­schicht haben wir Tempe­ra­turen von minus 40 bis über plus 50 Grad Celsius. Unsere Produkte und ihre Kompo­nenten müssen das aushalten. Bei den Venti­la­toren von ebm-papst wissen wir, dass sie robust genug sind. Wir haben sie zahl­rei­chen Tests unter­zogen und seit vielen Jahren im Einsatz.“ Ein weiterer Plus­punkt: Sie arbeiten sehr leise. Da sie auf den Dächern von Wohn- und Büro­ge­bäuden ihren Dienst verrichten, wäre ein lautes Venti­la­to­ren­ge­räusch inak­zep­tabel.

Wasser­schaden war gestern

Mitt­ler­weile ist das Vilpe Sense System auf immer mehr Fabrik- und auch Schul­dä­chern in Finn­land im Einsatz. Lahti erklärt: „Wasser­schäden durch Schäden im Flach­dach sind sehr viel häufiger als viele glauben. Das gilt auch für neue Gebäude. In Work­shops frage ich oft, wer schon einmal einen Haus­meister gesehen hat, der einen Eimer unter einer undichten Stelle plat­ziert. Meist streckt dann die Hälfte der Teil­neh­menden. Mit Vilpe Sense muss kein Haus­meister mehr einen Eimer hinstellen.“

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