© Breman Installatiefabriek

Wärme­pumpen: Warm kommt’s vom Dach

Photo­vol­taik und Solar­thermie auf dem Dach sind normale Erschei­nungen. Warum nicht auch die Wärme­pumpe dort plat­zieren ? In den Nieder­landen löst diese Idee gleich mehrere Probleme auf einmal.


Die Nieder­lande haben ein Platz­pro­blem. Immer mehr Menschen suchen nach bezahl­barem Wohn­raum, aber neue Bauge­biete gibt es quasi nicht. Daher machen alte Sied­lungen Platz für Neubauten. Die sind moderner, besser isoliert und verfügen über ener­gie­spa­rende Heizungen. Aber nicht über mehr Platz. Wohin also mit den Wärme­pumpen, die wegen strenger Lärm­schutz­be­stim­mungen in vorge­schrie­benen Abständen zu den Nach­barn plat­ziert werden müssen? Wohin mit der Technik oder Warm­was­ser­spei­chern, wenn es keinen Heiz­keller gibt? Cezar de Jong kennt eine Antwort auf diese Fragen: Man stellt die Wärme­pumpe einfach aufs Dach.

Eine verrückte Anfrage

Cezar de Jong arbeitet bei der Breman Instal­la­tie­fa­b­riek, die zur Breman Group gehört und Heiz­tech­nik­ge­räte wie Wärme­pumpen entwi­ckelt und fertigt. Ange­fangen hat die Sache mit dem Dach 2016. Da wurde die Firma ange­fragt, die Außen­ein­heit einer Luft-Wasser-Wärme­pumpe auf einem Sattel­dach zu plat­zieren. „Wir machen schon seit rund 30 Jahren Schorn­steine — Dinge auf dem Dach zu plat­zieren, ist für uns nichts Neues“, sagt Cezar de Jong lachend. „Das Außen­gerät einer Wärme­pumpe für unter­schied­lich steile Dächer zu entwi­ckeln, war aber eine Heraus­for­de­rung.“ Heraus kam dabei der EQ-Air.

Der EQ-Air von der Breman Instal­la­tie­fa­b­riek, oben im Gehäuse sitzt der HyBlade. (Grafik | Breman Instal­la­tie­fa­b­riek)

Eine außer­ge­wöhn­liche Entschei­dung

Der EQ-Air ist eine Luft-Luft-Wärme­pumpe. Ein Venti­lator saugt Außen­luft von drei Seiten aus an und führt sie an einem Wärme­tau­scher vorbei ins Innere, von wo aus sie im gesamten Haus verteilt wird. Die Bedin­gungen auf dem Dach, nahe an den Wohn­räumen, ergaben spezi­elle Anfor­de­rungen für den Venti­lator: „Wir brauchten einen leisen und lang­le­bigen Venti­lator, welcher der Witte­rung stand­hält. Wir hatten außerdem nicht viel Zeit für die Entwick­lung und wollten ein Produkt aus euro­päi­scher Herstel­lung.“

So landete Cezar 2018 bei ebm-papst – und beim HyBlade. Dieser EC-Axial­ven­ti­lator wurde eigent­lich für den harten Einsatz beispiels­weise in Zügen und Eisen­bahnen konzi­piert. Das bedeutet: Er ist robust, belas­tungs­fähig und hat kein Problem mit dauer­hafter Hitze, Kälte oder Tempe­ra­tur­schwan­kungen. Außerdem ist er wegen seiner Flügel­geo­me­trie selbst bei hoher Leis­tung sehr leise. Perfekte Voraus­set­zungen für den Job auf dem Dach: „Bei einem Durch­messer von 50 Zenti­me­tern kann der HyBlade mehr Luft­vo­lumen mit einer gerin­geren Dreh­zahl verar­beiten als mit einer klei­neren Baugröße, was Geräu­sche durch die sich bewe­gende Luft zusätz­lich mini­miert.“ Das Ergebnis: Der HyBlade läuft mit maximal 55 Prozent Leis­tung und emit­tiert dabei unge­fähr 28 Dezibel – das ist leiser als ein Flüs­tern.

Der EQ-Air kann auch mit Photo­vol­taik kombi­niert werden. Mit der ange­peilten Leis­tung und den Arbeits­stunden des HyBlade setzt Breman eine Garantie von bis zu 30 Jahren an. (Foto | Breman Instal­la­tie­fa­b­riek)

Eine gute Idee

Liefer­eng­pässe machten den Projekt­be­tei­ligten auf beiden Seiten zwischen­zeit­lich viel Druck. Denn Breman hatte den Auftrag bekommen, eine ganze Wohn­sied­lung mit EQ-Air-Wärme­pumpen auszu­statten — das Liefer­datum war gesetzt und nicht mehr weit. Eine offene Kommu­ni­ka­tion war das wich­tigste Werk­zeug: „Wir konnten und mussten uns darauf verlassen, dass ein Ja ein Ja und ein Nein ein Nein ist. Das ist nicht immer, was man hören will“, sagt Cezar lachend, „aber essen­ziell für eine gute Zusam­men­ar­beit.“

Und die sorgte dafür, dass das Liefer­datum einge­halten werden konnte. Nun wird die erste Wohn­sied­lung in den Nieder­landen mit den Luft-Luft-Wärme­pumpen vom Dach betrieben. Mit der Zeit wächst das Vertrauen der Kunden in das Produkt: „Niemand bietet etwas Vergleich­bares an. Das ist ein Nach­teil, denn die poten­zi­ellen Kunden möchten erstmal lieber, was sie kennen. Sie können sich nicht vorstellen, dass ein Gerät direkt auf dem Dach keinen störenden Lärm verur­sacht.“

Diese Über­zeu­gungs­ar­beit leisten die Wärme­pumpen in der Wohn­sied­lung. Immer mehr Bestel­lungen gehen bei Breman ein. Die Nach­frage nach platz­spa­renden, effi­zi­enten Wärme­pumpen steigt expo­nen­tiell. Und zeigt, dass eine gute Idee zur rich­tigen Zeit gekommen ist. 

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