Die Formel für psycho­akus­ti­sche Qualität

Je leiser eine Wärme­pumpe ist, desto besser. Aber es kommt nicht nur auf die Laut­stärke an, sondern auch darauf, wie ange­nehm Menschen ein Geräusch empfinden. Und das kann man nun berechnen.


Dr. Marc Schneider, verant­wortet Pre-Deve­lo­p­ment Aeroa­cou­stics (Foto | ebm-papst)

Richt­li­nien wie etwa die „TA Lärm 6.1“ in Deutsch­land regeln, wie laut eine Wärme­pumpe arbeiten darf. In einem Wohn­ge­biet sind das in der Nacht zum Beispiel 40 dB (A). Das sind harte Grenzen und grund­sätz­lich gilt: Je weniger Dezibel, desto weniger Ärger mit den Nach­barn. Aber es gibt auch andere Faktoren, die am Ende den Unter­schied machen. Die Psycho­akustik unter­sucht in stan­dar­di­sierten Expe­ri­menten, wie ange­nehm verschie­dene Menschen ein Geräusch empfinden, und über­setzt das in objektiv mess­bare Werte. Der Endwert, um den es hier geht, ist die psycho­akus­ti­sche Gesamt­qua­lität eines Geräu­sches Qges. Je höher Qges, desto ange­nehmer das Geräusch für mensch­liche Ohren. ­ebm-papst unter­hält ein eigenes Labor für Psycho­akustik und hat an über 100 Proband:innen verschie­dene Zusam­men­set­zungen von Wärme­pum­pen­ge­räu­schen getestet.

Vier Para­meter sind hier für die Qges rele­vant: N ist die Laut­heit, gemessen in der Einheit Sone; sie gibt an, wie laut ein Geräusch für das mensch­liche Gehör ist. S ist die Schärfe, gemessen in der Einheit Acum; sie gibt an, wie viele hohe Frequenzen ein Geräusch enthält. T ist die Tona­lität, gemessen in der Einheit tuHMS; sie gibt an, wie störend Einzel­töne in einem Geräusch empfunden werden. H ist die Shannon Entropy, gemessen in bit; sie gibt an, wie stark sich ein Geräusch mit der Zeit verän­dert und wie zufällig das geschieht, zum Beispiel ein An- und Abschwellen.

Glück­liche Nach­barn dank leiser Wärme­pumpe

Aus den Hörver­su­chen lassen sich nun Vorlieben und Abnei­gungen der Proband:innen fest­stellen und statis­tisch gewichten. Aus den statis­ti­schen Berech­nungen gewinnt man einen Wert für die Vorfak­toren k1, k2, k3 und k4. k0 ist ledig­lich eine Quali­täts­kon­stante, die die Qges so defi­niert, dass ein Wert von Qges = 0 einer gesund­heits­ge­fähr­denden Laut­stärke entspricht.

Steigt die psycho­akus­ti­sche Qualität Q (y-Achse) eines Geräuschs um den Wert 2 (grüne im Vergleich zur roten Kurve), kann das Geräusch auch ganze 8 dB (A) lauter sein (x-Achse) – und wird trotzdem als gleich ange­nehm bezie­hungs­weise gleich störend empfunden. Anders gewendet: Je höher Q, desto ange­nehmer und leiser empfindet das mensch­liche Gehör das Geräusch. (Grafik | ebm-papst)

Die expe­ri­men­tell und statis­tisch gewon­nenen Werte für die Vorfak­toren lassen sich auf physi­ka­lisch, also objektiv mess­bare Para­meter beziehen – und damit schließ­lich auf das Design einer Wärme­pumpe und die in ihr verbauten Venti­la­toren über­tragen. Übliche Ansatz­punkte zur Geräusch­op­ti­mie­rung sind dann etwa Luft­füh­rung, Turbu­lenzen oder Zuströ­mungen am Venti­lator. Die Tests zeigen: Verbes­sert man den Qges eines spezi­fi­schen Wärmepumpen­geräuschs um den Wert 2 bei konstanter Laut­stärke, wird es als so ange­nehm empfunden, als habe man es um ganze 8 dB (A) leiser gemacht!

Darum sorgt ein hoher Qges für einen ange­neh­meren Aufent­halt im eigenen Garten. Und für ein besseres Verhältnis mit der Nach­bar­schaft.

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