Wie verändern sich die Rundenzeiten der Fahrer ? Welche Motoreinstellung ist die beste für die Schlussphase des Rennens ? Wird sich die angekündigte Temperaturveränderung auf den Rennverlauf auswirken ? Derartige Fragen analysieren und beantworten während jedes Formel-1-Rennens die Ingenieure. Dabei sitzen die Männer in ihrem Kommandostand möglichst nah am Geschehen, direkt an der Boxenmauer. Auf den großen Bildschirmen vor ihnen werden alle relevanten Informationen angezeigt, per Funk kommuniziert das Team mit den Kollegen in der Box und den Fahrern auf der Strecke. Keine leichte Aufgabe bei über 150.000 möglichen Szenarien, wie sich das Rennen weiter entwickeln kann.
Klimatisierung statt Kühlung
Bis zum Beginn der Saison 2016 wurden dabei sowohl die Technik als auch die Ingenieure lediglich von einer einfachen Lüftung gekühlt — gerade bei Rennen an heißen Orten wie Malaysia eine echte Herausforderung für alle Beteiligten. Da in der Formel 1 auch Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden können, beschloss Mercedes-AMG Petronas Motorsport deshalb zu Beginn der Saison 2016, statt einer einfachen Lüftung eine vollständige Klimaanlage in den Kommandostand einzubauen.
Sie kühlt die empfindliche Elektronik im Kommandostand und sorgt für angenehmere Arbeitsbedingungen der Teammitglieder vor den Bildschirmen. Zu beiden Seiten des Kommandostands arbeitet dafür jeweils eine Klimaeinheit, die gekühlte Luft über ein Kanalsystem fördert. Durch dieses fließt die Luft zum einen zur Kühlung der Elektronik hinter die Monitore und zum anderen durch zehn Auslässe direkt zu den Strategen des Formel-1-Teams. An den Auslässen kann das Personal am Kommandostand wie im Auto die Frischluftzufuhr individuell dosieren.
Eine leichte Wahl
Die Auswahl des Lieferanten der Ventilatoren für die Anlage fiel Mercedes-AMG Petronas Motorsport nicht schwer. Schließlich hatte das Team mit ebm-papst bereits einige Projekte erfolgreich realisiert, wie etwa die Klimatisierung der Box oder der Rennwagen. Als Ergebnis arbeiten in jeder der Klimaeinheiten nun leistungsstarke einseitig saugende Radialgebläse mit vorwärtsgekrümmten Schaufeln. Für das Formel-1-Team war es ein großer Vorteil, dass der Team Supplier dank seinem breiten Portfolio die passenden Ventilatoren für die Anwendung zügig liefern konnte. So ließ sich das Projekt besonders schnell realisieren.
Und auch die Renningenieure freuen sich über die verbesserten Bedingungen. „Wir schaffen mit ebm-papst ein angenehmeres Arbeitsklima und haben damit einen klaren Wettbewerbsvorteil bei den Grand-Prix-Rennen“, sagt Toto Wolff, Motorsportchef von Mercedes-Benz.
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