Kleinspannung ist ein Bereich der Niederspannung und wird definiert als maximal 120 Volt Gleichspannung oder maximal 50 Volt Wechselspannung. Für Mensch und Tier ist Kleinspannung zwar nicht harmlos, aber auf jeden Fall nicht lebensbedrohlich. Und auch für empfindsame Gerätschaften kann Kleinspannung in der Umgebung sinnvoll sein. Bei industriellen Antrieben von ebm-papst sind 24 oder 48 Volt Gleichspannung üblich. Dies heißt natürlich nicht, dass die Motoren an genau diese Spannung angeschlossen werden müssen. Vielmehr sorgen Gleichrichter und Transformatoren in Netzteilen für die Sicherheit — und Kunden können in den allermeisten Fällen Netzanschlüsse oder Batterien verwenden.
Chirurg mit ruhiger Hand
Aber welche Spannung gilt nun als Schutzkleinspannung? Auf diese Frage gibt es keine pauschalen, sondern nur konkrete Antworten. Denn eine klassische Definition für Schutzkleinspannung existiert nicht, nur die Idee, dass die Spannung völlig ungefährlich sein muss. Aber wann sie das ist, kommt schlicht auf den jeweiligen Anwendungsfall an. Ein elektrisch betriebener OP-Tisch zum Beispiel erfüllt zum Schutz des Patienten besonders hohe Anforderungen. Obwohl 120 Volt Gleichspannung auf dem Papier als (vermeintlich harmlose) Kleinspannung gelten, könnten schon kleine elektrizitätsbedingte Muskelreflexe bei Patient oder Chirurg fatal sein. Auch Sicherheitskonzept und Gerätedesign entscheiden über die Wahl der richtigen Spannung: Bei einem geeigneten Isolationskonzept passen die Antriebe aus dem modularen Antriebssystem von ebm-papst zu jeder Anwendung.
Perfekt für selbstfahrende Systeme
Kleinspannung geht nicht mit Leistungseinschränkung einher, wie man vielleicht meinen könnte. ebm-papst Antriebe mit Kleinspannung treiben etwa selbstfahrende Fahrzeuge der Intralogistik, sogenannte Automated Guided Vehicles (AGV), an — und sind dabei dennoch kraftvoll, effizient und kompakt. Kunden brauchen bei AGV keine Kompromisse bei der Leistung zu machen und genießen trotzdem die Sicherheit, dass durch die Fahrzeuge keine Gefahr eines elektrischen Schlags besteht.
Weniger Risiko = weniger Aufwand
Wenn Kunden für ihre Anwendungen ohne Weiteres auf Antriebe mit Kleinspannung setzen können, profitieren sie auch an auf den ersten Blick unerwarteten Stellen: So darf auch Personal ohne Qualifikation im Umgang mit Niederspannung die Inbetriebnahme durchführen, wenn Sicherheits- und Risikobetrachtung dies erlauben. Und bei Montagerobotern etwa werden einfachere Anlagen- und Werkskonzepte möglich. Kleinspannung lohnt sich also mehrfach. Die richtige Schutzkleinspannung sogar noch mehr.
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