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„Stark bei mobilen Anwen­dungen“

Für wen ist der neue Motor ECI 80 inter­es­sant? Das erklärt Patrick Schu­ma­cher, Leiter Produkt­ma­nage­ment in der Busi­ness Unit Indus­trial Drive Tech­no­logy bei ebm-papst.


Warum hat ebm-papst den neuen Motor ECI entwi­ckelt?

Motoren mit soge­nannter Schutz­klein­span­nung bis 60 Volt werden in der Indus­trie immer beliebter, weil sie aus mehreren Gründen einfach zu hand­haben und elek­trisch zu inte­grieren sind. Die Begren­zung der Span­nung auf 60 Volt setzt uns aufgrund der hohen Ströme aber eine physi­ka­li­sche Grenze, was die Motor­leis­tung betrifft. Unsere Idee war, einen Motor zu entwi­ckeln, der ganz nah an diese Grenze heran­kommt, also bei geringer Span­nung dennoch hohe Leis­tung bietet. Das ist uns gelungen. Der ECI 80 erreicht mit 750 Watt eine beacht­liche Leis­tung, mehr als doppelt so hoch wie der aktuell verfüg­bare kleine Bruder ECI 63.

Und wer braucht diese Art leis­tungs­starker Motoren?

Der ECI 80 eignet sich ganz grund­sätz­lich als Antriebs­lö­sung in der Indus­trie für Auto­ma­tion und Medi­zin­technik. Zwei Anwen­dungs­ge­biete hatten wir bei der Entwick­lung ganz beson­ders im Auge: die Intra­lo­gistik und die medi­zi­ni­sche Ausstat­tung von Kran­ken­häu­sern. Antriebe in Hoch­re­gal­la­gern oder auch in führer­losen Trans­port­sys­temen, Shut­tles und Cross­belt-Sortern in Fabriken werden immer öfter von einer Batterie mit Leis­tung versorgt. Hier kann der ECI 80 seine hohe Leis­tung bei nied­riger DC-Span­nung voll ausspielen und die Anwen­dung verbes­sern. Das Gleiche gilt für mobile Medi­zin­ge­räte wie etwa für fahr­bare Rönt­gen­ap­pa­rate. Bei OP-Tischen kann er Aufgaben über­nehmen, die bislang nur hydrau­lisch zu lösen waren. Das verrin­gert den Aufwand für die tech­ni­sche Infra­struktur im OP-Saal erheb­lich.

Patrick Schu­ma­cher, Leiter Produkt­ma­nage­ment in der Busi­ness Unit Indus­trial Drive Tech­no­logy

Welche weiteren Vorteile haben die Kunden ganz konkret?

Der ECI 80 ist äußerst kompakt. Bei der Entwick­lung achteten wir zudem ganz beson­ders darauf, dass der Motor während der Beschleu­ni­gung in den einzelnen Frequenz­bän­dern keine Schwin­gungen anregt. Der Antrieb arbeitet also sehr leise. Mit ein paar Kniffen am Motor­de­sign −zum Beispiel mit opti­mierten Luft­spalten −und durch die Verwen­dung von hoch­wer­tigem Neodym als Magnet­ma­te­rial konnten wir das Dyna­mik­ver­halten deut­lich verbes­sern: Der Antrieb schafft kurz­zeitig mehr als das Drei­fache des Nenn­mo­ments.

In der Regel wollen Kunden ja nicht nur einen einzelnen Motor, sondern eine komplette Antriebs­achse …

Darum planten wir auch streng nach dem Baukas­ten­prinzip: ebm-papst bietet für den ECI 80 auch passende Getriebe, Geber, Bremsen und Regler und weitere Kompo­nenten an. Derzeit arbeiten wir −im Hinblick auf das Thema Indus­trie 4.0 − an inte­grierten Antriebs­reg­lern und an Bus-Schnitt­stellen. 

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