Wer kennt den chinesischen Heiztechnikmarkt am besten? Richtig, natürlich die Chinesen selbst. Insofern war es nur konsequent, dass der ebm-papst Standort in Schanghai ebenfalls ein eigenes Gaslabor bekommt. In ihm lässt sich das Zusammenspiel der für die Verbrennung in Brennwertheizungen entscheidenden Komponenten wie Ventilator, Gasventil und Venturi genau unter die Lupe nehmen.
Die effizienteste Verbrennung herausholen
Früher nahmen entsprechende Prüfungen den Umweg über Deutschland. Der verantwortliche Applikationsingenieur Ji Wang erklärt: „Damit sind wir jetzt in der Lage, gezielt Produkte zu entwickeln, die noch besser zu den lokalen Anforderungen passen.“ Für die Auslegung des Gas-Luft-Verbunds können Kunden bestehende Applikationen aber auch Neuentwicklungen ins Gaslabor geben und sie vermessen lassen. Das Ziel: die beste und effizienteste Verbrennung herausholen und gleichzeitig die normativen Anforderungen des Gesetzgebers einhalten.
„Viele Hersteller haben gar nicht das nötige Equipment, um entsprechende Messungen durchzuführen.“
Ji Wang, Applikationsingenieur bei ebm-papst
An den drei Prüfständen des Labors messen die Ingenieure neben den Abgaswerten, wie CO2- oder Sauerstoffkonzentration, Drücke und auch elektrische Werte wie den Motorstrom. Je nach Prüfstand lassen sich Brennwertheizungen mit Heizleistungen von bis zu einem Megawatt testen. Die gemessenen Werte helfen dabei, Ventilator, Gasventil oder Venturi optimal auf die Kundenapplikation abzustimmen. Die Testdauer hängt von der Aufgabenstellung ab. Für die Einstellung eines Gasventils reicht vielleicht ein halber Tag, umfassende Prüfungen können bis zu drei Tage dauern.
Landshut war Vorbild
Vorbild für die chinesischen Prüfstände war das Gaslabor in Landshut, das schon seit 2006 in Betrieb ist. „Wir verwenden dieselbe Prüfmethodik. Die Verbrennungstechniker aus Deutschland haben uns beim Aufbau unterstützt“, sagt Wang. Ein konkretes Beispiel für die neue Eigenständigkeit gibt es bereits: Dank Labor konnten die Ingenieure ein Venturi speziell für den chinesischen Markt entwickeln. „Wir sind jetzt noch näher am Kunden dran und können schneller auf seine Wünsche eingehen“, resümiert Wang.
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