Bis vor einigen Jahren waren bei Ventilatorantrieben in der Kältetechnik rund um den Lebensmittelbereich hauptsächlich AC-Asynchron- bzw. Spaltpolmotoren der Standard. Dafür gab es gute Gründe: Beide sind günstig herzustellen, robust und langlebig. Allerdings sind ihre niedrigen Wirkungsgrade von zum Teil nur um die 30 % heute nicht mehr tragbar. Der Stromverbrauch ist hoch und es entsteht zusätzlich Abwärme, die abtransportiert werden muss. Der Einsatz von AC-Motoren ist deshalb nur noch auf wenige Nischenanwendungen beschränkt.
Einfacher Austausch für mehr Effizienz bei Kühlmöbeln
Selbst ein nachträgliches Umrüsten älterer Kühlmöbel oder -theken kann sich im Hinblick auf die realisierbaren Energieeinsparungen lohnen. Neben den bereits am Markt etablierten Energiesparventilatoren mit GreenTech EC-Technologie für die Kältetechnik hat ebm-papst zum Beispiel den EC-Motor iQ-one entwickelt (Bild 1), der einen einfachen 1:1-Austausch bestehender Q- bzw. Spaltpolmotoren bis 5 Watt Abgabeleistung ermöglicht. Im Vergleich zu herkömmlichen Q-Motoren arbeitet er mit einem deutlich höheren Wirkungsgrad von bis zu 50 % und auch bei voller Leistung ausgesprochen leise. Mit seinem Weitspannungseingang von 100‑240 VAC ist er weltweit einsetzbar.

Der iQ-one lässt sich mit verschiedenen Lüfterrädern der Größen 154, 172 und 200 mm kombinieren. Insbesondere mit den strömungstechnisch optimierten Kunststofflüfterrädern der Größen 172 und 200 mm entsteht so eine effiziente Ventilatorlösung für viele Anwendungen. Der neue Motor entspricht standardmäßig den Europäischen Normen EN 60335-2-24 (Haushaltsgerätenorm – Besondere Anforderungen für Kühl-/Gefriergeräte und Speiseeis- und Eisbereiter) und EN 60335-2-89 (Haushaltsgerätenorm – Besondere Anforderungen für gewerbliche Kühl-/Gefriergeräte) und eignet sich somit für die heute üblichen natürlichen und brennbaren Kältemittel.
Energieeffizienz im Kühlregal
Noch mehr Energie lässt sich in Kühlregalen mit den EC-Motoren der Baureihe ESM einsparen. Sie arbeiten mit Wirkungsgraden von über 70 % bei nur 10 % der Leistungsaufnahme vergleichbarer Spaltpolmotoren und bieten darüber hinaus die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Drehzahlregelung sowie Vernetzungsmöglichkeiten. Die kompakten EC-Motoren gibt es als plug-and-play-fähiges Komplettsystem mit Lüfterrad und Wandring, bei dem die Einzelkomponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Beispiele hierfür sind die Energiesparventilatoren W1G 200 und K1G 200.
Die Axial-Baureihe W1G ist für den Einbau in Kühlregalen unterhalb der untersten Auslage vorgesehen. Die Baureihe K1G mit Diagonallüfterrad hingegen wurde speziell für die Rückwände von Kühlregalen konzipiert, wo oftmals beengte Einbausituationen vorherrschen (Bild 2). Durch die sehr flache Bauweise passen diese Ventilatoren in enge Zwischenräume und kommen als Diagonallüfter auch mit dem höheren Gegendruck in dieser Einbausituation zurecht.

Robust und ATEX-zertifiziert
Im Kompaktbereich bietet die Serie AxiACi vielzählige Einsatzmöglichkeiten. Gerade in kommerziellen Kühlmöbeln kommen AxiACi 92 und AxiACi 120 zum Einsatz wie z. B. in Bedientheken in Supermärkten (Bild 3). Mittlerweile beweisen die beiden EC-Axialventilatoren ihre hohe Flexibilität und Effizienz auch bei Anwendungen der Schaltschrankkühlung, sowie Industrie- und Telekommunikation. Insbesondere Hersteller von Kühlmöbeln profitieren von möglichen Betriebstemperaturen bis -40 °C (auch im Anlauf), der Zulassung DIN EN 60335‑2‑89, einer ATEX-Zertifizierung (DIN EN 60079-7 (Group 2A, T4)), und der Beständigkeit gegen Salznebel, Strahlwasser oder Staub (IP65).

EC-Motor, Elektronik und aerodynamische Komponenten sind optimal aufeinander abgestimmt und die Leistungsaufnahme ist bei gleichem Volumenstrom deutlich geringer als bei vergleichbaren AC-Ventilatoren; in der Baugröße 92 zum Beispiel bis zu 83 % niedriger. Dank ihres geringen Energieverbrauchs amortisiert sich der Einsatz in der Regel bereits nach Monaten und nicht erst nach Jahren, bei steigenden Strompreisen sogar noch früher. Außerdem arbeiten die kompakten Ventilatoren ausgesprochen leise und eignen sich dank ihres Weitspannungseingangs für den internationalen Einsatz.
Weniger Vereisung in Kühlräumen
Im Kühlraum eines Supermarkts arbeiten heute oft noch Ventilatoren mit AC-Motoren. Die Lösung ist kostengünstig und meist ist keine Drehzahlregelung erforderlich. Die schlechten Wirkungsgrade machen sich aber bei den Energiekosten bemerkbar und die Abwärme muss zusätzlich abtransportiert werden.
EC-Ventilatoren rechnen sich deshalb auch hier. So können für solche Kühlräume die AxiEco Ventilatoren eine gute Alternative sein. Die AxiEco Ventilatoren in EC-Technologie, die es in den zwei Varianten AxiEco Protect und AxiEco Perform (Bild 4) gibt, bieten beide bei hoher Effizienz gleichzeitig eine hohe Druckstabilität. Die Luftleistungskennlinien verlaufen deutlich steiler als bei vergleichbaren Axialventilatoren. Die Ventilatoren arbeiten daher auch bei steigendem Gegendruck mit hohem Wirkungsgrad (Bild 5).

Dank vieler praxisgerechter Konstruktionsdetails ist die Schutzgitter-Baureihe AxiEco Protect ideal an ihre Einsatzbereiche in der Luft-, Kälte- und Klimatechnik angepasst. Bei Verdampfern vereinfachen sich beispielsweise Servicearbeiten bzw. die Einhaltung von Hygiene-Vorschriften. Das Strömungsprofil ohne Rückströmung führt dazu, dass das Schutzgitter nicht so schnell vereist.

Rillen auf den Ventilatorschaufeln sorgen dafür, dass Tauwasser nach dem turnusmäßigen Enteisen problemlos in Richtung der am Verdampfer vorhandenen Tropfwanne ablaufen kann. Dadurch lässt sich ein „Festfrieren“ der Ventilatorschaufeln verhindern. Gleichzeitig ist die Gefahr gebannt, dass beim Wiederanlauf des Ventilators Wasser abspritzt. Je höher die Hygieneanforderungen sind, desto mehr gewinnt dieses Feature an Bedeutung.
Die Variante AxiEco Perform mit Gehäuse hingegen empfiehlt sich immer dann, wenn ein einbaufertiger Ventilator benötigt wird. Als kompakte Plug-and-Play-Lösung mit CE-Kennzeichnung lassen sich die Ventilatoren besonders gut in die Anwendungen integrieren. Der Anwender muss sich damit keine Gedanken zu Düsen oder Abständen zum Laufrad machen und sich auch um keine eigene ErP-Bewertung kümmern.

Hinzu kommt das ebenfalls nach strömungstechnischen Kriterien optimierte Gehäuse mit integriertem Schutzgitter und Nachleitschaufeln. Hohlräume an den Gehäuseecken verbessern die Durchströmung; die Nachleitschaufeln sorgen dafür, dass der Drall im Ausblas des Ventilators und damit der dynamische Verlustanteil auf ein Minimum reduziert werden. Außerdem erhöht sich so die Wurfweite gegenüber herkömmlichen Axialventilatoren. Dadurch wird beispielsweise in großen Kühlhäusern eine gleichmäßige Kälteverteilung erreicht und man kommt oft mit weniger Ventilatoren aus. Die energieeffizienten AxiEco Perform Ventilatoren finden deshalb auch in großen Kühllagern und -hallen einen typischen Einsatzbereich (Bild 6).
Digitalisierung im Kühllager

Neben einem möglichst geringen Energieverbrauch ist in Kühllagern auch die Zuverlässigkeit ein wichtiges Thema. Fällt ein Ventilator aus, gilt es den Fehler schnell zu lokalisieren und zu beheben, möglichst ohne dass die Kühlkette beeinträchtigt wird und Lebensmittel verderben. Ebenfalls sinnvoll sind vorbeugende Wartungsmaßnahmen bzw. ein Monitoring der Ventilatoren. Hier hilft die Vernetzung der Ventilatoren mit den ebm-papst IntelliGate Gateways über die integrierte serielle MODBUS-RTU Schnittstelle. Damit können zahlreiche Monitoring- und Steuerungsfunktionen in Echtzeit per Fernüberwachung aus der epCloud (Bild 7) ausgeführt werden.
Durch die Auswertung der internen Motordaten können wertvolle Informationen hinsichtlich prädiktiver und präventiver Wartungsmaßnahmen bereitgestellt werden und der betroffene Motor lässt sich zudem im Service-Fall einfach lokalisieren. Die Vernetzung über den Kommunikationsbus ermöglicht gleichzeitig die schnelle Anpassung an veränderte Betriebsbedingungen. Nach Abtauzyklen oder wenn größere Mengen eingelagert werden kann in Kombination mit externen Sensoren oder Daten aus der Gebäudeleittechnik die benötigte Kühltemperatur durch Erhöhen der Ventilatordrehzahl schneller erreicht werden. Diese bedarfsgerechte Regelung erschließt weitere Energiesparpotentiale.
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