Im letzten Jahr wurde die Wohnanlage Solar City in der Weinbaugemeinde Satigny für ihre umweltfreundliche Energie- und Wärmegewinnung mit dem Schweizer Solarpreis 2011 in der Kategorie „Energieanlagen für erneuerbare Energien“ ausgezeichnet. 80 % der benötigten Energie erzeugt die hauseigene Solaranlage. Eine wichtige Grundlage für die effiziente Nutzung der regenerativen Primärenergie liefern die in der Wohnanlage für Belüftung und Heizung eingesetzten modernen raumlufttechnischen Geräten. Bei geschlossenen Fenstern sorgen sie für einen bedarfsgerechten Luftaustausch und eine optimale Klimatisierung. Dazu tragen auch die leistungsstarken und gleichzeitig energiesparenden Ventilatoren in GreenTech EC-Technologie von ebm-papst bei, die in den RLT-Geräten eingesetzt sind.
Der Komplex Solar City, der 2010 fertig gestellt wurde, besteht aus vier großen Gebäuden mit insgesamt 78 Wohneinheiten und einer zweigeschossigen, großzügig bemessenen Tiefgarage. Das Gemeinschaftsprojekt der Firma ERTE Ingénieurs Conseils SA aus Genf und der Weinbauerfamilie Bonnet aus Satigny wurde in Minergie-S-Standard errichtet. Minergie ist der höchste Energiestandard in der Schweiz für Niedrigenergiehäuser und ist in Ansätzen mit den deutschen Standards für Energiesparhäuser KW40 (Neubauten) und KW60 (Sanierungen) vergleichbar.
Mit der Kraft der Sonne gegen den Frost
Wie der Name schon sagt, setzt das soziale Wohnungsbauprojekt Solar City auf die Kraft der Sonne. Rund 1.160 m² unverglaste, begehbare Sonnenkollektoren befinden sich auf den Dächern der Wohngebäude. Sie sind so konzipiert, dass sie auch noch bei eher ungünstigen Bedingungen Energie gewinnen können, sogar bei Regen, Schnee oder Mondlicht. So kann die thermische Solaranlage rund 80 % der benötigten Gesamtwärme erzeugen. Ökostrom aus dem Netz deckt die restlichen 20 % ab. Dabei kommt Solar City durch eine ausgeklügelte Kombination aus direkter Warmwassererzeugung und Wärmepumpen ohne zusätzliche und teure Saisonspeicher oder geothermische Energiegewinnung durch Tiefensonden aus. Bei der Nominierung für den Solarpreis war dies ein wichtiges Argument.
Seine Leistungsfähigkeit hat das Konzept mittlerweile auch in der Praxis bewiesen, als es Anfang 2012 während einer fast schon sibirischen Kältewelle auf die Probe gestellt wurde: Bei durchschnittlichen Temperaturen von -11 °C und 15 cm Schnee auf den Solarkollektoren konnte problemlos geheizt werden. Die in den Boilern dazu notwendigen 55 °C wurden erreicht, die Innenraumtemperatur in den Wohnungen lag bei komfortablen 21 bis 22 °C; heißes Trink- und Brauchwasser stand den Bewohnern in ausreichender Menge zur Verfügung. Die für solche Worst-Case-Bedingungen in den Boilern eingebauten zusätzlichen Elektroheizstäbe kamen nicht zum Einsatz; trotz der frostigen Außentemperaturen musste keiner der Bewohner frieren.
Lufttechnisches Konzept spart Energie und erhöht den Wohnkomfort
Ein solches energetisches Konzept funktioniert nicht ohne eine kontrollierte Wohnraumlüftung. Für die Belüftung und Klimatisierung der Wohnungen wählte man ein teilzentrales System. Dazu wurden die vier Gebäude in zehn Zentralen aufgeteilt, die komplett gleich aufgebaut sind und jeweils bis zu acht Wohneinheiten versorgen. Jede Zentrale besteht aus einer Einheit zur kontrollierten Wohnraumlüftung und Heizung sowie einer Wärmepumpe und einem eigenen Warmwasserspeicher. Der Energieverbrauch der einzelnen Wohneinheiten wird erfasst. Die aufgezeichneten Betriebsdaten der gesamten Anlage gehen per Internet zur Auswertung an die Universität Fribourg.
Für die Behaglichkeit des Wohnklimas zuständig sind die in den Zentralen installierten RLT-Geräte des Typs Optima ME aus dem Hause Bösch, die eigens für den Minergie-Standard konzipiert wurden. Die neue Geräteserie mit Luftleistungen von 400 bis 7.000 m³/h entspricht den neuesten energetischen sowie hygienischen Erkenntnissen und erfüllt alle einschlägigen Normen, die heute an Minimalenergie-Geräte gestellt werden. Entscheidend dazu trägt der Aufbau der raumlufttechnischen Geräten bei:
Energiesparende Radialventilatoren
So sorgen großflächige, feuchtebeständige Feinstaubfilter aus einem plissierten Glasfasermaterial der Klasse F7 nach EN 779 mit einem Schutzgrad von mehr als 60 % für einen hohen Lufthygienestandard und garantieren auch mit Feinstaub belasteter Außenluftqualität ein gesundes Raumklima. Das hocheffiziente Wärmerückgewinnungssystem (Rückwärmezahl ɸ über 80 %) garantiert eine optimale Wiederverwendung der Abluftwärme. Die bei sehr niedrigen Außenlufttemperaturen noch erforderliche Erwärmung der Zuluft wird über ein PWW(Pumpenwarmwasser)-Register von der Wärmepumpe erreicht. Für die Förderung der jeweils benötigten Zu- und Abluftströme in den Geräten sind zwei Radialventilatoren eingesetzt, die sehr energiesparend mit hohen Wirkungsgraden arbeiten und geregelt werden.
Sie stammen aus dem Produktprogramm des Motoren- und Ventilatorenspezialisten ebm-papst und sind speziell für den Einsatz in der Luft- und Klimatechnik konzipiert. Unterschiedliche Varianten sorgen dafür, dass sich für jedes Klimagerät eine optimale Ventilatorenlösung finden lässt. So setzt Bösch in den zentralen Klimageräten in Solar City Radialventilatoren der Baugröße K3G280 mit rückwärts gekrümmten Schaufeln ein. Diese Ventilatoren arbeiten vorzugsweise saugend, benötigen kein Spiralgehäuse und haben einen hohen hydraulischen Wirkungsgrad. Darüber hinaus birgt die GreenTech EC-Technologie aber noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile.
Stufenlos regelbar und angenehm leise
Die für die Ventilatoren als Antrieb dienenden EC-Motoren können durch die integrierte Steuerungselektronik in der Drehzahl stufenlos an die Anforderungen angepasst werden. Die Ansteuerung für einen bedarfsgerechten Betrieb ist wahlweise analog über ein 0 … 10-V-Signal oder digital über eine RS485-Schnittstelle möglich. Da die Motoren zudem mit hohen Wirkungsgraden arbeiten, verbrauchen sie deutlich weniger Energie als herkömmliche AC-Antriebe und das nicht nur im Volllast-, sondern auch im Teillastbetrieb.
Gleichzeitig verursachen sie nahezu keine Motorgeräusche. Bei mit Frequenzumrichtern betriebenen Asynchronmotoren hingegen treten vor allem im Teillastbereich Resonanzgeräusche auf, die sich in einem typischen Motorbrummen unangenehm bemerkbar machen. Eine angenehme Wohnatmosphäre wäre unter solchen Bedingungen sicher nicht gegeben. Die Bewohner von Solar City haben in dieser Richtung nichts zu befürchten: Die mit den Ventilatoren in GreenTech EC-Technologie ausgestatteten Klimageräte arbeiten angenehm leise und sind in den Wohnungen und Treppenhäusern praktisch nicht zu hören.
Ein weiterer Vorteil dieser Ventilatoren ist ihre kompakte Bauweise. Der elektronisch kommutierte Außenläufermotor ist direkt im Laufrad integriert, dadurch reduzieren sich die Einbaumaße. Der sonst oft übliche Riemenantrieb zwischen dem Motor und dem Ventilator ist nicht notwendig. Das reduziert nicht nur das benötigte Einbauvolumen, ein Effekt, der bei den raumlufttechnischen Geräten von Bösch sehr erwünscht ist, sondern auch den damit verbundenen Montageaufwand. Gleichzeitig werden weniger Verschleißteile benötigt, was langfristig gesehen die Servicekosten niedrig hält und so dem Betreiber weitere Kosten spart. Zusätzlich ermöglicht die Ventilatorausführung eine hygienische Wartung.
Über die Walter Bösch GmbH
Die Walter Bösch GmbH & Co KG mit Stammsitz in Lustenau (Vorarlberg) gibt es bereits seit mehr als 80 Jahren. Vom Einmannbetrieb hat sich das Unternehmen zu einem mittelständischen Betrieb mit rund 650 Mitarbeitern entwickelt, der österreichweit zu den Marktführern in den Bereichen Heizungs-, Klima- und Reinigungstechnik gehört. Individuell gefertigte Klima- und Lüftungsgeräte decken den Bedarf an Entfeuchtung und Belüftung eines kleinen Hotelbads ebenso ab wie die Klimatisierung von Industriehallen oder Reinräumen, egal ob im Keller installiert oder in wetterfester Ausführung auf dem Dach. Ausgefeilte regelungstechnische Lösungen und Komplettgeräte mit integrierter Heizung und Warmwasserbereitung zeugen von den Synergien zwischen den unterschiedlichen Geschäftsbereichen.
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