Stellt man sich die Kälte- und Klimabranche als einen großen Parkplatz vor, wäre die Firma Roller wohl ein Mercedes oder BMW. Das Gerlinger Unternehmen ist auf dem globalen Markt einer der Premiumanbieter von Verdampfern, Wärmetauschern und Klimageräten für den kommerziellen Einsatz. Mit diesem Selbstbild geht Entwicklungsleiter Ingo Raisch ganz bewusst um: „Wir versuchen gar nicht erst, über die Preisschiene in den Markt zu gehen. Stattdessen setzen wir alles daran, technologisch immer einen Schritt voraus zu sein.“ Sinnbild für dieses innovationsgetriebene Denken ist sicherlich der konsequente Wechsel auf moderne, energieeffiziente Technologie. Seit Anfang dieses Jahres ersetzen energiesparende GreenTech EC-Ventilatoren ihre AC-Pendants in drei Verdampfer-Baureihen. Die neue Variante ist nicht wie bei anderen Anbietern eine Alternative, sondern Pflicht. Wer Roller will, muss auch EC wollen. „Sicher ein gewagter Schritt“, gibt Raisch zu. „Für uns hat er sich aber gelohnt.“
Das Pilotprojekt

Ingo Raisch, Entwicklungsleiter bei Roller (links), und Martin Schulz von ebm-papst beim Begutachten eines Ventilators mit GreenTech EC-Motor
Um zu verstehen, wie es zu diesem Schritt kam, spulen wir zunächst die Zeit etwas zurück und springen ins Jahr 2009. Damals sah die Lage bei Roller noch etwas anders aus. In den Geräten arbeiteten noch AC- und Spaltmotoren. Allerdings wurde der Trend Energieeffizienz auch für die Kunden der Gerlinger immer wichtiger. Große Supermarktketten etwa, verlangten in ihren Ausschreibungen oft explizit EC-Technologie. Daher wagte Raisch mit einer bis dato durch Spaltpolmotoren angetriebenen Verdampfer-Baureihe das Pilotprojekt. Die hohe Anforderung an den Technologiepartner ebm-papst lautete: Die Umstellung muss im Maßstab 1 : 1 erfolgen. Der Motoraustausch sollte ohne jegliche sonstige Veränderungen am Endprodukt möglich sein. Neben den Maßen sollte demzufolge auch die Luftleistung identisch bleiben – bei im besten Fall sinkendem Geräuschpegel.
„Da kam uns natürlich zugute, dass wir schon viele Jahre gute Kontakte zu Roller pflegen“, erläutert Martin Schulz, Gruppenleiter Projektmanagement im Vertrieb von ebm-papst. Beide Unternehmen arbeiten seit Mitte der 1990er-Jahre miteinander. „Unsere Ingenieure kannten die Anwendung und ihre Spezifikationen genau.“ Die mechanische Umstellung erfolgte entsprechend sehr schnell. Auch die Herausforderung durch niedrige Betriebstemperaturen bei zweistelligen Minusgraden meisterten die Entwicklern routiniert, wie Schulz berichtet: „Wir wählten bewusst Materialien und Teile aus, die auch bei minus 40 Grad noch problemlos funktionieren.“
Höhere Investition mit Mehrwert
Die eigentliche Herausforderung wartete vielmehr auf Roller: Dort musste der Vertrieb den Paradigmenwechsel auch an all diejenigen Kunden kommunizieren, die überhaupt nicht darauf bestanden hatten. „Der ein oder andere musste natürlich schlucken, als er in der neuen Preisliste eine Preiserhöhung sah“, sagt Raisch. „Wir fingen das auf, indem wir ganz offensiv den Mehrwert kommunizierten.“ Roller startete eine Infokampagne mit Flyern, Präsentationen und allem was sonst noch dazu gehört.
Die Strategie ging auf: Die Absatzzahlen blieben stabil und stiegen teils sogar. „Das ist natürlich nicht nur unserem Marketing zu verdanken, sondern auch den Fakten, die einfach für sich sprachen“, ergänzt Raisch. Die Daten sind in der Tat beeindruckend: Die Energieersparnis gegenüber dem Spaltpolmotor liegt mit dem ESM bei bis zu 70 Prozent. Anders ausgedrückt: Der Aufpreis für die vermeintlich teurere Technologie ist innerhalb von zwei Monaten wieder eingespart. Nach zwei bis drei Jahren deckt die Ersparnis sogar den gesamten Kaufpreis des Endgeräts ab. Dazu kommt noch der hohe Wirkungsgrad des ESM: Denn wo weniger Energie benötigt wird, sinkt auch die Abwärme und damit die benötigte Kühlleistung. Das alles kam bei den Kunden gut an. Das Feedback war so einhellig positiv, dass Roller die Entscheidung leicht fiel, auch bei Baureihen mit AC-Motoren den Umstieg auf EC-Technologie zu wagen. Selbst wenn dort der Effizienzsprung nicht so hoch ist wie beim Spaltpolmotor, beträgt er mit der neuesten EC-Generation immerhin noch respektable 30 Prozent.
Aus vier mach zwei
2011 fiel der Startschuss für die nächste Phase. Die neuen EC-Ventilatoren wurden in gleich drei Baureihen integriert. Die Projektanforderungen waren ähnlich: Abmessungen sowie Leistungs- und Geräuschdaten blieben gleich, im Vordergrund stand die Ersparnis durch die moderne Technik. „Ein weiterer wichtiger Punkt kam freilich noch hinzu“, ergänzt Martin Schulz von ebm-papst. „Roller ging es um die Verringerung seiner Komponentenvielfalt – statt vier sollten nur noch zwei verschiedene Motoren die Verdampfer-Ventilatoren antreiben.“

Roller setzt heute in der Hälfte seiner Verdampfer-Baureihen Energiesparmotoren ein – der Rest soll bald folgen
Die bisherige Vielfalt erklärt sich ganz einfach: Je nach Raumgeometrie und Anwendungsfeld empfehlen sich saugende oder drückende Verdampfer. Da nicht alle Kunden die gleiche Leistung benötigen, bot Roller für beide Varianten noch jeweils zwei Motoren mit unterschiedlichen Drehzahlen an. „Und genau das war der Ansatzpunkt, um die Vielfalt zu reduzieren“, erklärt Entwickler Raisch. „Ein AC-Motor hat eine feste Drehzahl, während sich im EC-Motor kinderleicht zwei verschiedene programmieren lassen.“ Für Roller ist die Halbierung der Komponentenvielfalt ein riesiger Vorteil: „Weniger unterschiedliche Komponenten auf Lager haben zu müssen, ermöglicht uns eine wesentlich flexiblere Lager- und Ersatzteilelogistik.“ Nicht nur das: Der Service profitiert von der mechanischen Austauschbarkeit der Spaltpol-, AC- und EC-Motoren von ebm-papst. Sollte ein Endgerät einmal ausfallen, kann der Techniker es mit der Variante wieder zum Laufen bringen, die er gerade im Kofferraum liegen hat. Kommt der Ersatz-EC an, ist er mit wenigen Handgriffen ausgetauscht.
Beflügelt durch diese vielen Argumente und das Kundenfeedback führt Roller die Umstellung auf GreenTech EC-Technologie konsequent fort. Für Roller steht der Plan fest: „In zwei bis drei Jahren wollen wir ausschließlich EC-Motoren einsetzen.“ Die nächste große Baureihen-Umstellung wird im Frühjahr 2013 folgen, die Arbeiten hierzu laufen momentan sowohl bei Roller als auch ebm-papst schon auf Hochtouren.
Setze diese Gebläse schon mehrfach ein, bitte stanzen Sie andere Flügel mit ‚ziehendem Schnitt‘ um die Lautstärke noch zu reduzieren. Ev. auch Flügel aus Kunststoff. Hatte das Vergnügen bei der Fa LTG im Versuch mit Herrn Dr. Masuch, Herr Dr. Schaal und Herrn Dr Roth lüfterräder zu berechnen. Flügel aus Poly-Carbon könnte helfen. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. MfG Willi Dongus
Energiewende beginnt Zuhause!
Ich habe in Altbulach eine Kühlanlage nach neuesten energetischen Gesichtspunkten errichtet. Klein aber Fein, ist der kleine Laden geworden.
Die Familie Renschler hat sich im Frühjahr entschlossen, einen kleinen Hofladen zu errichten…
[gekürzt von der Redaktion]
Sehr geehrter Herr Dongus,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich habe mit unserer Entwicklung Rücksprache zum Thema Flügeldesign gehalten und habe nur Zustimmung bekommen:
„…unsere heutigen Flügel sind generell alle aus Kunststoffspritzguss; damit sind wir in der Lage, optimale Geometrien (die in diesem Verfahren herstellbar sind und wesentlich mehr Freiheiten als Blechflügel erlauben) zu realisieren. Außerdem arbeiten wir intensiv an weiteren geräuschreduzierenden Techniken wie dem Einsatz vom Diffusor (AxiTop).“
Vielen Dank auch für die Referenz des Hofladens, in dem energiesparende Ventilatoren von ebm-papst eingesetzt werden. Wir würden diese evtl. gerne dokumentieren und kommen in den nächsten Tagen auf Sie zu.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr mag°-Team