© Bahnhof

Schwe­dens coolstes Rechen­zen­trum

Der schwe­di­sche Betreiber BAHNHOF verwan­delte einen Stock­holmer Bunker in ein unge­wöhn­li­ches Rechen­zen­trum. Venti­la­toren von ebm-papst sorgen dafür, dass die Strom­rech­nung so cool aussieht wie die Loca­tion.


Dreißig Meter unter dem beschau­li­chen Stock­holmer Viertel Söder­malm liegt eines der sichersten – und außer­ge­wöhn­lichsten – Rechen­zen­tren der Welt. In dem ausge­dienten Atom-Bunker Pionen spei­chert der Rechen­zen­trums­be­treiber BAHNHOF hinter 50 Zenti­meter dicken Stahl­türen die Daten seiner Kunden. Über­wa­chungs­ka­meras und ein Sicher­heits­dienst sorgen für zusätz­li­chen Schutz.

Data Center meets James Bond

Dass es in dem Raum ein biss­chen aussieht, wie in einem James Bond Film ist kein Zufall – die Betreiber ließen sich beim Innen­ausbau des Rechen­zen­trums von der legen­dären Film­reihe inspi­rieren. Statt Böse­wichten und deren Schergen arbeiten in Pionen jedoch hoch­qua­li­fi­zierte Mitar­beiter, die sich darum kümmern, dass die Daten ihrer Kunden so sicher wie möglich gespei­chert werden.

Probleme mit Parti­keln

Dazu gehört auch eine leis­tungs­starke Klima­ti­sie­rung, die die Hitze der Server abführt und sie konti­nu­ier­lich mit kühler Luft versorgt. Diese Anlage passte jedoch lange Zeit so gar nicht zur High­tech-Philo­so­phie, die der Betreiber verfolgt – in den CRAC-Units arbei­teten inef­fi­zi­ente riemen­ge­trie­bene Venti­la­toren. „Ein großer Nach­teil beim Riemen­an­trieb ist, dass die Venti­la­toren Schmutz­par­tikel emit­tieren. Das können wir hier gar nicht gebrau­chen“, erklärt Kris­tian Thorin, Projekt­leiter bei BAHNHOF. „Sicher, Filter lösen einige der Probleme, aber es gibt immer noch Schmutz­par­tikel in der Server­um­ge­bung. Darüber hinaus mussten wir häufig Wartungs­ar­beiten durch­führen, einschließ­lich des Austauschs von Riemen und Filtern. Deshalb suchten wir nach anderen Lösungen, die es uns gleich noch ermög­li­chen sollten, Ener­gie­kosten zu sparen. So stießen wir auf ebm-papst.“

Nach dem Upgrade kann BAHNHOF auf Filter verzichten und spart so zusätz­lich Energie ein. (Foto | BAHNHOF)

Mitar­beiter von BAHNHOF kümmern sich darum, dass sowohl die Hard­ware ... (Foto | BAHNHOF)

... als auch die Soft­ware zuver­lässig und sicher arbeiten. (Foto | BAHNHOF)

Gemeinsam mit ebm-papst in Schweden erar­bei­tete der Betreiber ein Moder­ni­sie­rungs­kon­zept für das Rechen­zen­trum. Dieses sollte die Klima­ti­sie­rung auf einen Stand bringen, der dem Ruf des coolsten Rechen­zen­trums Schwe­dens gerecht werden würde. Anstelle der riemen­ge­trie­benen Venti­la­toren sollten EC-Venti­la­toren instal­liert werden, die sich beson­ders durch ihre hohe Effi­zienz sowie durch ihre einfache Regel­bar­keit auszeichnen.

Nach dem Upgrade benö­tigen wir keine Filter mehr und konnten so den benö­tigten Druck der Venti­la­toren verrin­gern. Dadurch sinkt der Ener­gie­ver­brauch weiter.

Kris­tian Thorin, Projekt­leiter bei BAHNHOF

Sobald der Plan stand, führte ein Instal­la­teur das Upgrade durch und ersetzte alle alten Venti­la­toren durch EC-Venti­la­toren. „Das Upgrade verlief reibungslos“, sagt Kris­tian Thorin. „Und neben einer sehr hohen Ener­gie­ein­spa­rung sind wir das Problem mit den Schmutz­par­ti­keln losge­worden. Deshalb benö­tigen wir auch keine Filter mehr und konnten so den benö­tigten Druck der Venti­la­toren verrin­gern. Dadurch sinkt der Ener­gie­ver­brauch weiter.“

275 Mega­watt Einspa­rung

Alles in allem spart BAHNHOF durch das Upgrade 275 Mega­watt­stunden Energie pro Jahr und gibt so rund 40.000 Euro weniger für seine jähr­liche Strom­rech­nung aus. Noch effi­zi­enter betreibt das Unter­nehmen sein Rechen­zen­trum, seitdem auch die Abwärme der Server sinn­voll genutzt wird. Während diese früher direkt an die Ober­fläche gebracht wurde, instal­lierte BAHNHOF in einem gemein­samen Projekt mit einem Fern­wär­me­an­bieter zwei Wärme­pumpen in Pionen.

BAHNHOF spart durch das Upgrade 275 Mega­watt­stunden Energie pro Jahr.

Durch diese wird die Server­a­b­luft nun in eine 70 Meter lange Rohr­lei­tung geführt, die mit der Haupt­lei­tung des Fern­wär­me­netzes verbunden ist. Dadurch versorgt die Server­a­b­luft nun auch noch Privat­haus­halte mit Wärme und Heiß­wasser – eine durch­dachte Lösung, die wohl selbst James Bonds Chef­bastler Q beein­dru­cken würde.

Bitte füllen Sie folgende Felder aus: Kommentar, Name & E-Mail-Adresse (Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht). Bitte beachten Sie dazu auch unsere Datenschutzerklärung.