© ebm-papst

Auto­ma­ti­sche Reso­nan­zer­ken­nung für mehr Betriebs­si­cher­heit

Je nach Einbau­si­tua­tion von Radi­al­ven­ti­la­toren kann es in nicht vorher­seh­baren Dreh­zahl­be­rei­chen zu Reso­nanzen mit erhöhten Schwing­ge­schwin­dig­keiten kommen. Wird der Venti­lator häufig in einem solchen kriti­schen Bereich betrieben, kann das Lager­system der Antriebs­mo­toren Schaden nehmen und so zum vorzei­tigen Ausfall der Venti­la­toren führen. Für Anla­gen­be­treiber sind diese Vibra­tionen zwar messbar, lassen sich aber nicht einfach abstellen. Abhilfe schafft eine auto­ma­ti­sche Reso­nan­zer­ken­nung, die den Betrieb mit kriti­schen Dreh­zahlen vermeidet und so die Lebens­dauer bzw. Betriebs­si­cher­heit der Venti­la­toren erhöht.


Venti­la­toren für den Einsatz in Luft-, Kälte- und Klima­technik oder anderen indus­tri­ellen Anwen­dungen werden in der Regel auf Herz und Nieren geprüft. Sie müssen sich beim Hersteller in langen Dauer­tests unter harten Bedin­gungen bewähren und werden nach allen Regeln der Kunst ausge­wuchtet. Dennoch passiert es, dass es in manchen Anwen­dungen bereits nach deut­lich weniger Betriebs­stunden als in den Kata­logen ange­geben zu Ausfällen kommt. Ein typi­sches Beispiel kann ein beschä­digtes Lager­system sein. Ursache dafür sind meist Schwin­gungen bedingt durch die Einbau­si­tua­tion.

Sind mehrere Venti­la­toren parallel im Einsatz, z. B. in einem FanGrid (Venti­la­to­ren­wand), kann sich diese Proble­matik durch Wech­sel­wir­kungen zwischen Venti­lator und den konstruk­tiven Eigen­schaften der Anlage noch verstärken. Darüber hinaus ändert sich in der Regel das Venti­lator-Schwin­gungs­ver­halten durch den Einbau in das Kunden­gerät. Auch eine zusätz­lich entstan­dene Unwucht, die z. B. durch eine Beschä­di­gung beim Trans­port oder Hand­ling hervor­ge­rufen wurde, kann sich negativ auf die Lebens­dauer auswirken und dazu beitragen, dass der Venti­lator seine übli­chen 40.000 Betriebs­stunden nicht erreicht.

„Über­fahren“ kriti­scher Dreh­zahl­be­reiche

Wird ein Venti­lator häufig bei zu hohen Schwing­ge­schwin­dig­keiten betrieben, kann das Lager­system Schaden nehmen und es kommt zu vorzei­tigen Ausfällen. Die Vibra­tionen sind zwar messbar, lassen sich aber nicht einfach abstellen. Der Motoren- und Venti­la­tor­spe­zia­list ebm-papst löst dieses Problem jetzt bei seinen RadiPac Radi­al­ven­ti­la­toren mit einer auto­ma­ti­schen Reso­nan­zer­ken­nung: Jeder RadiPac Radi­al­ven­ti­lator hat im Auslie­fe­rungs­zu­stand ein eigenes Reso­nanz­ver­halten, das z. B. durch die unver­meid­bare Rest­un­wucht ange­regt wird.

Schwin­gungs­ver­halten des Venti­la­tors. (Grafik | ebm-papst)

Erfolgt nun die Instal­la­tion des Venti­la­tors in einem Lüftungs­gerät, ist es möglich, dass sich dieser Reso­nanz-Frequenz­be­reich verschiebt und/oder sich die Schwing­ge­schwin­dig­keit auf unzu­läs­sige Werte erhöht. Inte­grierte Schwin­gungs­sen­soren erkennen die Reso­nanzen und die Soft­ware vermeidet den Betrieb in den fest­ge­stellten kriti­schen Berei­chen. Dazu kann bei der Inbe­trieb­nahme ein Test-Hoch­lauf durch­ge­führt werden, bei dem die Schwing­ge­schwin­dig­keit über den gesamten Dreh­zahl­ver­lauf vom Still­stand bis zur Nenn­dreh­zahl analy­siert wird.

Schwin­gungs­ver­halten einge­baut in einem RLT-Gerät. (Grafik | ebm-papst)

Werden in bestimmten Berei­chen zu hohe Schwing­ge­schwin­dig­keiten erkannt, stellt sich die Steu­er­soft­ware nach einer kunden­sei­tigen Akti­vie­rung so ein, dass diese Dreh­zahl­be­reiche zukünftig „über­fahren“ werden. Das heißt, sie werden zwar durch­laufen, aber ein dauer­hafter Betrieb in diesen Berei­chen wird vermieden. Der Anwender kann die Einstel­lungen der Soft­ware jeder­zeit manuell bear­beiten, hat also immer die volle Kontrolle.

Schwin­gungs­ver­halten mit ausge­spartem Dreh­zahl­be­reich. (Grafik | ebm-papst)

Schutz während des Betriebs

Die Schwing­ge­schwin­dig­keit kann sich aber auch während des Betriebs erhöhen, etwa durch Verschmut­zungen des Lauf­rads und einer daraus resul­tie­renden zusätz­li­chen Unwucht. In diesem Fall gibt die Soft­ware eine auto­ma­ti­sche Warnung ab. Der Anwender hat nun die Möglich­keit, das System hinsicht­lich zusätz­lich entstan­dener Unwuchten zu prüfen und Maßnahmen zur Fehler­be­he­bung (z. B. Reini­gung und/oder neuer Hoch­lauf) zu ergreifen. Schwin­gungen, die von örtlich nahe instal­lierten Geräten einge­kop­pelt werden, z. B. von defekten Kompres­soren oder Verdich­tern, können zwar erkannt, aber nicht vermieden werden. In diesem Fall kann der Anwender bei Bedarf geeig­nete Maßnahmen einleiten.

Schwin­gungs­ver­halten im RLT-gerät mit zusätz­lich externer Schwin­gungs­quelle, z.B. einem Verdichter. (Grafik | ebm-papst)

Die auto­ma­ti­sche Reso­nan­zer­ken­nung ist damit eine sinn­volle Option, um die Betriebs­si­cher­heit der Radi­al­ven­ti­la­toren in kriti­schen Anwen­dungen zu erhöhen. Darüber hinaus hat die RadiPac-Baureihe noch einiges zu bieten. Dank strö­mungs­tech­ni­scher Opti­mie­rungen, inno­va­tiver Mate­ria­lien, durch­dachter Konstruk­ti­ons­de­tails und hoch­ef­fi­zi­enter EC-Motoren mit intel­li­genter Ansteu­er­elek­tronik bringen sie nicht nur viel Luft­leis­tung, sondern arbeiten auch noch beson­ders leise und effi­zient. Hohe Dreh­zahlen sorgen für große Volu­men­ströme und für hohe Drücke, so dass sich selbst Hoch­druck­an­wen­dungen abde­cken lassen. Die erreich­bare stati­sche Druck­erhö­hung liegt deut­lich über 2000 Pa.

Ener­gie­ef­fi­zient, leise und anpas­sungs­fähig

Trei­bende Kraft der RadiPac Radi­al­ven­ti­la­toren sind hoch­ef­fi­zi­ente Green­Tech EC Motoren im Leis­tungs­be­reich von 500 W bis 8 kW mit konfi­gu­rier­barer Steu­er­schnitt­stelle für analoge und digi­tale Signale, die sich indi­vi­duell anpassen lässt, sowie eine seri­elle MODBUS RTU Schnitt­stelle. Damit lassen sich beispiels­weise Betriebs­daten wie Dreh­zahl, Aufnah­me­leis­tung oder Betriebs­dauer auslesen und digital weiter­ver­ar­beiten. Die Motoren in Außen­läu­fer­bau­weise errei­chen zudem hohe Wirkungs­grade entspre­chend den in der IEC/TS 60034-30-2 gesetzten Anfor­de­rungen für die Wirkungs­grad­klasse IE5. Dabei benö­tigen sie keine Seltenen Erden und sind durch die für ebm-papst typi­sche Außen­läu­fer­bau­weise auch noch sehr kompakt.

Einen wesent­li­chen Anteil an der hohen Effi­zienz hat das Laufrad. Als Mate­rial wurde ein glas­fa­ser­ver­stärkter Verbund­werk­stoff verwendet, der die komplexe Geome­trie der fünf räum­lich verwun­denen und hoch­festen 3D Schau­feln ermög­licht. Durch die opti­mierten Schau­fel­ka­näle werden hohe Wirkungs­grade erzielt und die Venti­la­toren arbeiten ausge­spro­chen leise.

Flexible Einbau­mög­lich­keiten

Um unter­schied­li­chen Einbau­si­tua­tionen gerecht zu werden, gibt es die neuen Radi­al­ven­ti­la­toren in einer Stan­dard- und einer Kurz­ver­sion (Bild 6). Bei den leis­tungs­stärksten Stan­dard­typen wird das Laufrad so am Motor befes­tigt, dass dieser keinen nega­tiven Einfluss auf die strö­mungs­tech­ni­sche Effi­zienz hat. Bei der Kurz­ver­sion taucht der Motor ins Laufrad ein. Diese Venti­la­toren bauen kompakter, arbeiten dabei trotz des im Vergleich zur Stan­dard­ver­sion etwas kürzeren axialen Einbau­maßes deut­lich effi­zi­enter als vergleich­bare Vorgän­ger­mo­delle.

Bei den Stan­dard­typen ist der leis­tungs­starke Motor komplett aus dem Strö­mungs­be­reich heraus­ge­zogen, ...

bei der Kurz­ver­sion taucht der Motor ins Laufrad ein. (Foto | ebm-papst)

Beide RadiPac Vari­anten gibt es als Motor-Laufrad-Kombi­na­tion oder als einbau­fer­tige Plug & Play Lösung in einer kompakten Trag­spin­nen­kon­struk­tion zur einfa­chen Wand­mon­tage. Die Trag­platten wurden so dimen­sio­niert, dass sich der Platz auf einer Euro­palette best­mög­lich ausnutzen lässt; das spart Trans­port­kosten und verbes­sert den CO2-Fuss­ab­druck.

Bitte füllen Sie folgende Felder aus: Kommentar, Name & E-Mail-Adresse (Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht). Bitte beachten Sie dazu auch unsere Datenschutzerklärung.