© Mengxing Chen

Gasboiler: Eine Lösung mit System

Mitten in der Pandemie hatte das chine­si­sche Unter­nehmen Hause Probleme, an wich­tige Bauteile für seine Boiler zu kommen. In der Not half deutsch-chine­si­sche Zusam­men­ar­beit.


In China wächst derzeit der Markt für Gasboiler stark. Einer der größten Boiler-Hersteller und ganz vorne bei der Entwick­lung ist Guang­dong Hause Thermal Energy Equip­ment Co., Ltd.

Das Unter­nehmen mit Sitz in Huangpu beschäf­tigt 226 Mitar­bei­tende und hat eine Produk­ti­ons­ka­pa­zität von rund 300.000 Boilern pro Jahr. Darunter sowohl Geräte für Privat­haus­halte als auch für Gewer­be­kunden. „Wir sind ein High­tech – Unter­nehmen, das die Herstel­lung, den Verkauf und die Instal­la­tion von Heiz­ge­räten für den privaten und den kommer­zi­ellen Bereich sowie intel­li­gente Steue­rungs­sys­teme unter einem Dach vereint“, beschreibt Xiaofeng Wu, General Manager bei Hause, die Firma.

Auf 50.000 Quadrat­me­tern Ferti­gungs­fläche produ­ziert Hause jähr­lich rund 300.000 Boiler. (Foto | Mengxing Chen)

Für quali­tativ hoch­wer­tige Produkte müsse man bereits bei den Liefe­ranten ansetzen, so Wu: „Mit den Kompo­nenten unserer Liefe­ranten kaufen wir uns schließ­lich auch schon fort­schritt­liche Tech­no­lo­gien ein.“ Diese gewinn­brin­gende Geschäfts­be­zie­hung wurde im Früh­jahr 2020 jäh erschüt­tert. Als die Pandemie zuschlug und neben dem Perso­nen­ver­kehr auch der Waren­ver­kehr nach China immer stren­geren Regeln unterlag, stellte das Hause vor Probleme: Der italie­ni­sche Hersteller eines Gasge­bläses, das in den Hause-­Boi­lern zum Einsatz kommt, konnte nicht mehr recht­zeitig liefern.

Rettung dank „local for local“

Doch warum eigent­lich in die Ferne schweifen, dachte man sich bei Hause — und schaute sich auf dem heimi­schen Markt um. Dort ­fanden die Chinesen ebm-papst. „Wir wollten ein welt­be­kanntes Ferti­gungs­un­ter­nehmen, einen Bran­chen­cham­pion“, so Wu. ebm-papst ist seit 1996 mit einer Nieder­las­sung in China vertreten. Am Haupt­sitz in Shanghai landete die Anfrage von Hause. „Wir wurden zu einem Gespräch einge­laden, in dem es um den Bedarf von Hause ging“, erin­nert sich Jie Jiang, Market Manager bei ebm-papst China. Seit Langem verfolgt ebm-papst in China den „local for local“-Gedanken, produ­ziert also vor Ort für den chine­si­schen Markt.

Wir wollten ein welt­be­kanntes Ferti­gungs­un­ter­nehmen, einen Bran­chen­cham­pion.

Xiaofeng Wu, General Manager Hause

Hause war zunächst nur an einem Gasge­bläse inter­es­siert. „Im Austausch haben wir Hause aber davon über­zeugt, dass eine System­lö­sung sinn­voller wäre“, sagt Jiang. Ein anderer Zulie­ferer hatte zwischen­zeit­lich eben­falls Liefer­schwie­rig­keiten bekommen — und Hause beauf­tragte die System­lö­sung. „Wir hatten bis dato beim Gasge­bläse, dem Venturi und dem Ventil auf verschie­dene Liefe­ranten gesetzt. Chinas riesiges Terri­to­rium und komplexes Klima waren die Gründe dafür, zudem schwankt die Gasqua­lität teils stark. Dementspre­chend indi­vi­duell mussten wir die Boiler gestalten. Aber die System­lö­sung von ebm-papst konnte uns schließ­lich Sicher­heit bei der Liefe­rung, höchste Qualität und eine Verbes­se­rung unserer Produkte garan­tieren“, fasst Xiaofeng Wu den Schritt zusammen.

Am Firmen­sitz in Huangpu fertigt Hause sowohl für Privat- als auch Gewer­be­kunden. (Foto | Mengxing Chen)

Erste System­lö­sung in China für ebm-papst

„Unser Ziel ist es, im Bereich der wand­hän­genden intel­li­genten Boiler den Ton anzu­geben“, sagt General Manager Wu. (Foto | Mengxing Chen)

„Wir haben Hause bereits in der Vergan­gen­heit mit einzelnen Kompo­nenten, beispiels­weise Gebläsen, belie­fert“, erzählt Key Account Manager Alex­ander Remmele in Landshut, der Hause in China schon zweimal selbst besuchte. Der Auftrag über eine System­lö­sung für Hauses Boiler, die unter dem Marken­namen Boroa vertrieben werden, löste bei ihm und seinen Kollegen große Freude aus. „Es ist das erste Mal, dass wir für einen chine­si­schen Kunden eine System­lö­sung liefern“, sagt Remmele.

Doch am Anfang standen erst einmal Tests. Hause stellte ebm-papst einen Muster-Boiler zur Verfü­gung, an dem dann Messungen durch­ge­führt wurden. Anfangs gab es eine Geräusch­ent­wick­lung, die von Hause nicht gewünscht war, denn schließ­lich sollten die Boiler später einmal in Privat­haus­halten instal­liert werden. Nun war seitens ebm-papst inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit gefragt: „Wir waren in engem Austausch mit den chine­si­schen Kollegen“, erzählt Remmele.

Für quali­tativ hoch­wer­tige Produkte setzt Hause bereits bei den Liefe­ranten an. (Foto | Mengxing Chen)

Zusammen stellte man fest, dass das verbaute Venturi für die Geräusch­ent­wick­lung verant­wort­lich war — es wurde daraufhin im Design opti­miert: „Wir haben die Über­lap­pung des Venturi mit dem im Gehäuse inte­grierten Diffusor verän­dert“, sagt Remmele. Letzt­end­lich verwarf Hause diese erste Vari­ante wieder, weil das Unter­nehmen durch den Wechsel des verbauten Wärme­tau­schers ein schma­leres Gerät bauen wollte. „Auch da haben wir unter­stützt und zusammen eine Lösung gefunden, um die hohen Anfor­de­rungen an die Modu­la­tion zu erfüllen.“

„Zusam­men­ar­beit Plus“ auch in der Zukunft

Hause war von der gefun­denen Lösung über­zeugt und unter­schrieb im März 2022 einen Liefer­ver­trag. „Dadurch, dass wir uns für die voll vorge­mischte Brenn­wert-System­lö­sung von ebm-papst entschieden haben, können wir bei unseren Boilern eine gleich­blei­bend hohe Produkt­qua­lität gewähr­leisten“, so Hause-Manager Wu zufrieden. Die System­lö­sung kommt mit unter­schied­lichsten Gas-Quali­täten klar und gewähr­leistet stets eine opti­male Verbren­nung. Mit ebm-papst bestehe nun eine „Zusam­men­ar­beit Plus“, wie Wu beschreibt. „Indem wir die verstärken, werden wir nicht nur größere wirt­schaft­liche Vorteile genießen, sondern sicher­lich auch die Branche voran­bringen“, ist er über­zeugt. 

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