Kyung Dong Navien, oder einfach nur KD Navien, ist in vielerlei Hinsicht die Nummer eins: Das 1978 gegründete Heiztechnikunternehmen mit Sitz in Seoul entwickelte und produzierte als erster Hersteller in Asien überhaupt eine Gas-Brennwertheizung und ist heute in Korea der Produzent, der am meisten Boiler ins In- und Ausland verkauft. Zudem hat das Unternehmen in der Branche des Landes die meisten Patente und unterhält das größte Forschungs- und Entwicklungsteam. Selbstbewusst bezeichnet es sich auch als führend was grüne Technologien angeht. KD Navien hat also allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Zumal sich die Regierung, wie viele andere Länder auch, das Ziel gesetzt hat, dass Korea ab 2050 klimaneutral sein soll. Seit 2020 dürfen deshalb nur noch die umweltfreundlichen Brennwertthermen neu installiert werden. Das freut auch den koreanischen Branchenprimus KD Navien, der nun auf eine noch größere Nachfrage hoffen kann.
Gebläse für alle Extreme
Groß geworden ist das Unternehmen mit Boilern für private Haushalte. Um neue Märkte zu erschließen, entschloss sich KD Navien nun auch im kommerziellen Bereich zu expandieren: Schulen, Fitnessstudios, kleinere Firmen oder größere Wohnkomplexe benötigen schließlich ebenfalls Wärme aus effizienten Geräten. Also machten sich die Ingenieure daran, eine Therme für den Leistungsbereich bis 120 Kilowatt zu entwickeln. Sie sollte auch unter widrigen Bedingungen zuverlässig arbeiten – also bei extremer Kälte, in großen Höhen und auch mit Spannungsschwankungen im Netz umgehen können, damit sie auch für den Export nach China, Russland und die USA geeignet ist.
Was noch fehlte: ein für diese Bedingungen geeignetes Gebläse für den Gas-Luft-Verbund. Normalerweise hat KD Navien den Anspruch alle Komponenten im eigenen Haus zu produzieren. Doch angesichts niedrigerer Stückzahlen in diesem Leistungsbereich im Vergleich zu den Boilern im privaten Sektor, gingen die Entwickler einen anderen Weg und entschieden sich für die Zusammenarbeit mit ebm-papst.
Doppelt geprüft hält besser
Zur Freude von Kun Sub Lee. Der Geschäftsführer der koreanischen Tochtergesellschaft von ebm-papst hatte schon lange versucht, mit Koreas Nummer eins ins Geschäft zu kommen, jetzt bot sich endlich die Chance: „Mit der Lüfterplattform RG 148 hatten wir genau das passende Produkt für die Anwendung. Und es hatte bereits das für den US-Markt wichtige UL-Zertifikat.“ Für den Export in die USA war damit schon mal ein großes Hindernis aus dem Weg geräumt. Doch obwohl sich der Lüfter in der Praxis zigfach bewährt hat, wollten es die Ingenieure des koreanischen Herstellers genau wissen und unterzogen die Komponente erneut zahlreichen Prüfungen wie Temperatur-, Feuchtigkeits- und Schwingungstests, die ebm-papst standardmäßig bereits durchgeführt hat. Perfektion hat KD Navien eben groß gemacht – da sollte nichts dem Zufall überlassen bleiben. Aber der RG 148 hielt was er versprach und so bekam Lee den Zuschlag.
Da Russland neben China und den USA ein wichtiger Zielmarkt für die Therme ist, hat ebm-papst die Elektronik noch modifiziert und noch weniger störanfällig gemacht. Lee erklärt: „Die Stromnetze sind dort deutlich instabiler als beispielsweise in Europa oder Nordamerika, das darf aber nicht die Zuverlässigkeit des Gebläses beeinträchtigen.“
Inzwischen ist die Therme unter dem Seriennamen NFB-C auf dem Markt. Ist eine größere Heizleistung gefragt, können auch mehrere Geräte in Kaskade geschaltet werden. Im Feld hat das Gebläse in der Heiztherme bereits gute Dienste geleistet, bislang ohne jegliche Probleme. KD Navien plant deshalb auch für die nächstgrößere Leistungsklasse auf ebm-papst zu setzen.
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