© Kerem Uzel

»Nach­hal­tig­keit ist in unserer DNA«

Die Türkei setzt auf die Ökode­sign-Richt­linie der EU. Seit 2018 gilt die Mindestef­fi­zi­enz­norm auch für den Brenn­wert­thermen-Markt. Der türki­sche Markt­führer Emas blickte der Verschär­fung ganz gelassen entgegen.


Rund 20 Kilo­meter nord­öst­lich von Izmir liegt ein Hotspot der türki­schen Indus­trie: Im riesigen Indus­trie­ge­biet von Manisa produ­zieren über 150 Firmen – darunter auch die Emas Makina Sanayi A.Ş. Das Unter­nehmen ist der größte türki­sche Hersteller von Brenn­wert­thermen und mit der Marke ECA seit 1985 auch einer der Markt­führer bei Heiz- und Kühl­sys­temen. Emas richtet sich inzwi­schen aber auch auf inter­na­tio­nale Märkte aus: China, Russ­land, dem Nahen Osten sowie Grie­chen­land, Deutsch­land und Groß­bri­tan­nien. Eine wich­tige Antriebs­feder, um die eigene Posi­tion auszu­bauen, sind konti­nu­ier­liche Inno­va­tionen. Für die ist Fikri Neğiş, Leiter Forschung und Entwick­lung bei Emas, verant­wort­lich.

Welche Rolle spielt Nach­hal­tig­keit für Sie persön­lich?

Nach­hal­tiges Verhalten ist mir sehr wichtig. Das war auch einer der Gründe, mich für Emas zu entscheiden. Die Werte des Unter­neh­mens sind für mich persön­lich ein nütz­li­cher Wegweiser – für mich und meine Kollegen stellen sie ein inspi­rie­rendes Ziel dar.

Fikri Neğiş hat seinen Inge­nieur an der Middle East Tech­nical Univer­sity – einer der renom­mier­testen Hoch­schulen der Türkei – gemacht. Seine Master­ar­beit beschäf­tigte sich mit Mate­ri­al­wis­sen­schaft und Ener­gie­spei­che­rung. Nach dem Berufs­start in der Auto­mo­bil­in­dus­trie wech­selte er bald in die Heizungs­technik. (Foto | Kerem Uzel)

Wie lauten diese Unter­neh­mens­werte?

Soziale Verant­wor­tung ist einer der beiden wesent­li­chen Werte von Emas. Darunter verstehen wir, natür­liche Ressourcen zu schonen und rück­sichts­voll mit der Umwelt umzu­gehen. Nach­hal­tig­keit ist also Teil unserer DNA. Deshalb unter­stützen wir bei Emas auch Richt­li­nien, die darauf abzielen, Ener­gie­ver­brauch oder Emis­sionen zu verrin­gern. Wir glauben an eine konti­nu­ier­liche Verbes­se­rung der Umwelt und den Beitrag, den hoch­ef­fi­zi­ente Produkte dazu leisten können.

Vor Kurzem mussten Sie sich mit der Einfüh­rung einer solchen Richt­linie ausein­an­der­setzen.

Für den erfolg­rei­chen Zugang zum Markt der Euro­päi­schen Union hat die Türkei schon früh deren Verord­nungen über­nommen, so auch die Ökode­sign-Richt­linie. Seit Januar 2018 gilt die in der Türkei auch für Gasthermen. Der Imple­men­tie­rung haben wir aber gelassen entge­gen­ge­blickt, da Ener­gie­ef­fi­zienz bei uns eben schon länger eine wich­tige Rolle spielt.

Wie sind Sie die Einfüh­rung konkret ange­gangen?

Bei der Ökode­sign-Richt­linie haben wir uns auf zwei Themen konzen­triert: die tech­ni­sche Umset­zung und die Planung. Die tech­ni­sche Seite bestand vor allem darin, unsere Effi­zi­enz­klassen zu bestimmen. Im ersten Schritt haben wir alle Umwälz­pumpen in den Kesseln auf Hoch­ef­fi­zi­enz­pumpen umge­stellt. In einem zweiten Schritt haben wir unsere nicht konden­sie­renden Kombikessel nach dem ErP-Los 1 einge­stellt. Anschlie­ßend stellten wir die Etiketten, die in der Verpa­ckung von Brenn­wert­kes­seln und Gas-Wasse­r­er­hit­zern enthalten sind, den Endver­brau­chern und die Doku­men­ten­ver­sion allen Kunden im Internet zur Verfü­gung. Gleich­zeitig ermög­lichten wir dem Online­be­rech­nungs­pro­gramm von Heizungs­an­lagen mit zusätz­li­chen Wärme­quellen oder Zubehör, den Wirkungs­grad des Paket­sys­tems zu bestimmen (Kessel + Regler + Solar­system + zusätz­liche Wärme­quellen) und ein Label für das Paket­system zu erstellen.

Fikri Neğiş arbei­tete drei Jahre als Expat in Portugal. (Foto | Kerem Uzel)

Seit November 2016 ist er bei Emas. (Foto | Kerem Uzel)

Er leitet aktuell 29 Kollegen im F&E-Team. (Foto | Kerem Uzel)

Wir haben noch nicht über den zweiten Wert gespro­chen…

Der fordert eine klare Kunden­aus­rich­tung. Der Blick auf den Kunden bedeutet für uns, seine Erwar­tungen zu erkennen – sie aber mit inno­va­tiven Produkten zu erfüllen, die diese Erwar­tungen über­treffen. Aktuell arbeiten wir zum Beispiel daran, unsere Palette um Hoch­qua­li­täts­pro­dukte zu erwei­tern. Dafür sehen wir eine starke Nach­frage bei den Konsu­menten.

Können Sie dafür Beispiele nennen?

Die neuesten Produkte im ECA-Port­folio sind Proteus ­Premix und Felis. Das erste ist ein Brenn­wert­kessel im Leis­tungs­be­reich zwischen 24 und 35 Kilo­watt. Felis ist ein zentraler Hoch­leis­tungs­brenn­wert­kessel mit 65 bis 150 Kilo­watt Leis­tung. In beiden setzen wir im Übrigen auf Gasge­bläse von ebm-papst. Diese hoch­ef­fi­zi­enten Kompo­nenten unter­stützen uns auch dabei, den Wirkungs­grad unserer Produkte stetig zu stei­gern. Zudem kommt der Proteus Premix bei den Kunden wegen seiner geringen Geräusch­ent­wick­lung gut an. Wir sind davon über­zeugt, dass daran auch das Gasge­bläse seinen Anteil hat.

„Wir bei Emas unter­stützen Richt­li­nien, die darauf abzielen, Ener­gie­ver­brauch oder Emis­sionen zu verrin­gern.“

Fikri Neğiş, Leiter Forschung und Entwick­lung bei EMAS

Was gab für Sie den Ausschlag für ebm-papst?

Wir arbeiten seit 2004 mit ebm-papst zusammen. Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen war uns ebm-papst für seine hohe Qualität und zuver­läs­sige Kompo­nenten bekannt. Zum anderen spielte es für uns eine nicht unwich­tige Rolle, dass ebm-papst eine nach­hal­tige Unter­neh­mens­phi­lo­so­phie verfolgt. Das passt eben sehr gut zu unseren eigenen Über­zeu­gungen. In der tägli­chen Zusam­men­ar­beit erleben wir schnelle und trans­pa­rente Antworten auf unsere Fragen und Anfor­de­rungen. Auf eine Quali­täts­frage, die nur indi­rekt mit ebm-papst zu tun hatte, haben die Kollegen dort beispiels­weise dennoch sehr schnell reagiert und uns unter­stützt. Das fanden wir ziem­lich eindrucks­voll.

Sie setzen auch immer wieder als Pioniere neue Kompo­nenten von ebm-papst ein?

Alle Kompo­nenten testen wir in den Anwen­dungen auf perfekte Funk­tion und Lebens­dauer. Wir haben über die Jahre sehr gute Erfah­rungen mit den Gasge­bläsen von ebm-papst gemacht. Daher sind wir auch stets bereit, weiter­ent­wi­ckelte oder inno­va­tive Produkte bei uns einzu­setzen – das passt hervor­ra­gend zu unserer Mission, Erwar­tungen zu über­treffen. Denn höchste Qualität und Inno­va­tionen stehen bei uns absolut im Fokus.

Elginkan Holding Emas ist Teil der Elginkan-Holding-Company-Stif­tung, die bereits 1951 gegründet wurde. Sie hat die Mission veran­kert, immer die modernste Tech­no­logie zu verfolgen, dabei aber stets Rück­sicht auf Mensch und Natur zu nehmen und niemals Qualität und Zuver­läs­sig­keit von Produkten und Service zu vernach­läs­sigen.

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