Herr Stern, warum braucht es einen neuen Kompaktlüfter für die Elektronikkühlung?
In Telekommunikation und Automatisierungstechnik nimmt das Datenvolumen ständig zu. Die Kühlung entsprechend leistungsstarker Elektroniken wird dabei zur echten Herausforderung. Denn die Anzahl der Axiallüfter lässt sich nicht einfach erhöhen. Dagegen sprechen der zur Verfügung stehende Bauraum und die Lärmschutzanforderungen.
Wie haben Sie dieses Problem gelöst?

Christian Stern, Product Manager bei ebm-papst in St. Georgen (Foto | ebm-papst)
Wir haben unsere internationale Entwicklungskompetenz gebündelt, um einen neuen Ansatz zu finden. In der engen Zusammenarbeit unserer Standorte Mulfingen, St. Georgen und Schanghai ist ein neuer Diagonallüfter entstanden, der den zukünftigen Anforderungen entspricht und dessen Abmessungen dabei denen einer konventionellen Lösung entsprechen: der DiaForce.
Was ist das Neue am DiaForce?
Dass er von seiner Charakteristik her zwischen einem Axial- und einem Radialventilator liegt. Um das zu erreichen, haben wir das Lüfterrad mit einer kegelförmigen Deckscheibe versehen, die die Schaufelenden umschließt. Es gibt keinen Kopfspalt mehr, der zu Druckgefälle und Verwirbelungen im Randbereich führen würde. Weil die Austrittsöffnung des Lüfterrads größer als die Ansaugöffnung ist, wird der Lüfter sowohl in axialer als auch in radialer Richtung durchströmt.
„Der DiaForce ist um sechs dB(A) leiser als ein konventioneller Axiallüfter — bei bis zu 50 Prozent höherer Luftleistung.“
Welche Vorteile bringt das?

Der Diagonallüfter DiaForce vereint Eigenschaften von Axial- und Radiallüftern. (Foto | ebm-papst, Gernot Walter)
Diese Bauweise sorgt für einen hohen Druckaufbau. Zudem ermöglicht sie eine deutlich geringere Geräuschentwicklung. Denn dank den aerodynamischen Optimierungen ist der DiaForce um sechs dB(A) leiser als ein konventioneller Axiallüfter — und das bei einer um bis zu 50 Prozent höheren Luftleistung. Die für den Einbau günstigere axiale Bauweise bleibt trotzdem erhalten.
Welche Rolle spielt der Motor bei dieser Leistungssteigerung?
Der EC-Motor mit einer Leistung von 500 Watt baut sehr kompakt und arbeitet mit hohem Wirkungsgrad. Dazu trägt vor allem seine Elektronik bei: Ein leistungsfähiger Mikrocontroller betreibt eine feldorientierte Regelung, die in allen Lastbereichen für ein höchstmögliches Drehmoment sorgt und zudem Wirkungsgrad wie Körperschall optimiert.
Wie verhält es sich bei so viel Power mit der Lebensdauer?
Sehr gut. Und noch besser ist, dass wir mit der optionalen Funktion FanCheck ein intelligentes Wartungskonzept anbieten. FanCheck berechnet stetig die statistische Lebensdauer auf der Grundlage der tatsächlichen Betriebsbedingungen. So lässt sich der Austausch kostenoptimiert planen.
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