Herr Siedler, warum hat ebm-papst den RadiPac M entwickelt?
In den USA und China sind Kunststofflaufräder aus Brandschutzgründen oft nicht erlaubt. Deshalb ist auf diesen Märkten die Nachfrage nach Ventilatoren mit Metalllaufrädern sehr hoch. Hinzu kommt, dass unsere Kunden häufig sehr große Baugrößen benötigen, die mit Kunststoff so nicht realisierbar sind. So kam die Idee für den RadiPac M – die Metallversion der RadiPac Baureihe in dritter Generation.
Was können Kunden von dem Produkt erwarten?
Neben den großen Baugrößen – bis zu 800 Millimeter – und neuen Motoren bis 280er-Baugröße erreicht der RadiPac M Leistungen bis zu 24 Kilowatt und erzeugt Drücke bis zu 2.200 Pascal. Davor war über Jahrzehnte 12 Kilowatt unsere stärkste Elektronik – jetzt können wir bis aufs Doppelte hochgehen. Das neue Laufrad hat zudem ein höheres Schluckvolumen. Dadurch kann bei gleicher Baugröße mehr Luft befördert werden. Zuletzt ist beim RadiPac M im eingebauten Zustand mehr Platz zwischen Gehäusewand und Ventilator. Das reduziert die Strömungsverluste und macht den Ventilator noch effizienter, platzsparender und leiser.
33.200 m3/h
maximaler Volumenstrom
2.200 Pa
maximaler Druck

Leistungssteigerung von
8 kW
auf
24 kW
Die Drehzahlfestigkeit
liegt bei
2.640 U/min
Gab es Besonderheiten bei der Produktion?
Ja, definitiv. Beim RadiPac M handelt es sich um ein internationales Projekt, das erstmals parallel in drei Regionen lokalisiert wird – ein Novum für ebm-papst. Auch das Projektteam ist international aufgestellt. Anders als früher, als wir neue Produkte oft nacheinander in den einzelnen Regionen einführten, wurde hier von Anfang an auf eine gleichzeitige Lokalisierung gesetzt. Basierend auf den regionalen Marktbedarfen haben wir beispielsweise die vor Ort produzierten Baugrößen ausgewählt. Ziel war es, Markteinführungen zu beschleunigen und gleichzeitig den Logistik- und Transportaufwand zu reduzieren, indem das Produkt dort gefertigt wird, wo es gebraucht wird. Natürlich ist dieses Vorgehen komplex und bringt neue Herausforderungen mit sich, doch aktuell setzen wir diesen Schritt erfolgreich um. So liefern wir unseren Kunden ihre Produkte künftig noch schneller. Die neuen Laufräder können von nun an als einheitliche Standardprodukte weltweit eingesetzt werden.

Unser Ziel war es, Markteinführungen zu beschleunigen, indem wir das Produkt dort fertigen, wo es gebraucht wird.
Bernhard Siedler, globaler Produktmanager für die RadiPac Baureihe
Apropos einheitliches Standardprodukt: Für welche Einsatzbereiche ist der RadiPac M gedacht?
Er ist ein echtes Cross-Selling-Produkt, weil er zahlreiche Anwendungen abdeckt: Ob Großraumbüros, Schulhäuser, Kliniken oder Rechenzentren – er kommt überall dort zum Einsatz, wo Raumlufftechnische Anlagen für die Belüftung und Klimatisierung sorgen. So kann er beispielsweise hohe Drücke in Reinräumen bewältigen, Serverräume kühlen und findet Platz auf Dächern von Supermärkten. Für noch mehr Leistung können mehrere RadiPac in FanGrid-Modulen kombiniert werden.

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