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RadiPac für Filter-Fan-Units im Rein­raum

Rein­raum­be­din­gungen sind heute für viele Produk­ti­ons­ver­fahren obli­ga­to­risch, nicht nur in der Halb­lei­ter­fer­ti­gung und der Flat-Panel-Indus­trie. Typi­sche Beispiele sind auch die Optik- und Laser­tech­no­logie, die Luft- und Raum­fahrt­technik, die Biowis­sen­schaften, die medi­zi­ni­sche Forschung und Behand­lung, die Produk­tion von Lebens- und Arznei­mit­teln oder die Nano­tech­no­logie.


Dabei stellen Rein­räume an ihre luft­tech­ni­schen Systeme spezi­elle Anfor­de­rungen. So kommt es auf ausrei­chenden Luft­durch­satz und Druck, exakte Tempe­ratur- und Feuch­te­re­ge­lung sowie eine immer gleich­blei­bende Luft­rein­heit durch Filte­rung von selbst kleinsten Verun­rei­ni­gungen an. Für die Decken­mon­tage ausge­legte Filter-Fan-Units (FFU) kombi­nieren Filter­technik und Venti­la­toren der neuesten Gene­ra­tion und ermög­li­chen es so, diese Anfor­de­rungen optimal zu erfüllen.

2.330m³/h

geför­derte Luft­menge

60%

erreichter Wirkungs­grad

67dB

gerin­gere Laut­stärke

Als „Herz­stück“ der FFU spielen Venti­la­toren eine wich­tige Rolle in der Rein­raum­technik. Die RadiPac EC-Radi­al­ven­ti­la­toren der neuesten Gene­ra­tion von ebm-papst sind deshalb speziell für diesen Anwen­dungs­be­reich konzi­piert. Sie liefern nicht nur die für die unter­schied­li­chen FFU-Baugrößen übli­chen Luft­mengen bis 2.330 m³/h mit ausrei­chend Druck­re­serven für den Umluft­be­trieb in Rein­räumen, sondern haben – dank EC-Tech­no­logie und den RadiPac Lauf­rä­dern der neuesten Gene­ra­tion – oben­drein einen Wirkungs­grad von über 60 Prozent. Im Vergleich zum bishe­rigen Markt­stan­dard bedeutet dies eine um 10 % gerin­gere Leis­tungs­auf­nahme. Zudem arbeiten sie um 6 bis 7 dB leiser, vergli­chen mit dem handels­üb­li­chen Stan­dard und genügen so problemlos den strengen Lärm­schutz­be­din­gungen für die Produk­tion in Rein­räumen.

RadiPac sind speziell für FFU in Rein­räumen konzi­piert. Das neu entwi­ckelte Laufrad mit seinen fünf geome­trisch anspruchs­voll gestal­teten Lauf­rad­schau­feln redu­ziert die Strö­mungs­ver­luste dras­tisch. 

Aero­dy­na­misch opti­miertes Laufrad

Für diese Opti­mie­rung spielt das nach neuesten strö­mungs­tech­ni­schen Erkennt­nissen entwi­ckelte Laufrad mit seinen fünf geome­trisch anspruchs­voll gestal­teten Lauf­rad­schau­feln eine wich­tige Rolle. Diese Schau­fel­geo­me­trie redu­ziert die Strö­mungs­ver­luste dras­tisch. Auch die Einström­düse wurde für ein perfektes Zusam­men­spiel mit dem neuen Laufrad ausge­legt. Die durch­dachte Lauf­rad­geo­me­trie redu­ziert aber nicht nur Strö­mungs­ver­luste, sondern auch die Geräusch­ent­wick­lung.

EC-Motoren: stärker, flexi­bler und noch kompakter

Trei­bende Kraft der neuen RadiPac Radi­al­ven­ti­la­toren sind hoch­ef­fi­zi­ente EC‑Motoren im Leis­tungs­be­reich von 170 bis 500 W. Der System­ef­fi­zienz verpflichtet, ist das Antriebs­system aus Motor und inte­grierter Leis­tungs­elek­tronik an jeden Venti­lator indi­vi­duell ange­passt und für den jewei­ligen Arbeits­be­reich opti­miert. Gestal­tung und Funk­tio­na­lität wurden eben­falls auf die neueste Gene­ra­tion aktua­li­siert und um eine mit DCI-Adres­sie­rung erwei­terte MODBUS-Schnitt­stelle ergänzt. Ein inte­grierter Reso­nanz­sensor kann künftig eben­falls optional ange­boten werden. Dieser Reso­nanz­sensor misst Schwin­gungen sowie Vibra­tionen in Echt­zeit und kann so z. B. Unwucht durch Verschmut­zung erkennen und dann eine Meldung absetzen, bevor der Venti­lator Schaden nimmt.

Durch das neue Laufrad können Verbes­se­rungen im Wirkungs­grad und eine höhere Luft­leis­tung erzielt werden (grün: RadiPac 3 der neuesten Gene­ra­tion; orange: Markt­stan­dard) (Grafik | ebm-papst)

Schnelle Inbe­trieb­nahme – MODBUS-RTU mit Auto­adres­sie­rung

Die Luft­ver­sor­gung im Rein­raum ist meist keine Stand-alone-Lösung, sondern in die gesamte Auto­ma­ti­sie­rung und deren SPS- und SCADA-Systeme einge­bunden. Genauso wie alle anderen Sensor- und Aktor-Infor­ma­tionen müssen deshalb auch die Venti­la­toren der FFUs in den System­ver­bund inte­griert werden und ihre Zustands­in­for­ma­tionen den Steue­rungen und Visua­li­sie­rungs­sys­temen zur Verfü­gung stellen. Die Erst­in­be­trieb­nahme einer Rein­raum­an­lage ist mit hohem zeit­li­chem Aufwand und Kosten verbunden. Nach Anwen­der­aus­sagen beträgt die Zeit für die manu­elle Anbin­dung eines FFU-Daten­punktes ca. fünf bis zehn Minuten. Je mehr Venti­la­toren im Einsatz sind, desto eher lohnt es sich, hier Einspar­po­ten­tiale zu nutzen. Im ersten Schritt hilft bereits ein weiteres Zube­hör­teil: Anschluss-Stecker­platten für die Bus- und Ener­gie­ver­tei­lung, mit der sich pro Kanal bis zu 64 Venti­la­toren in Serie schalten lassen. Zusätz­lich gibt es die neuen RadiPac-Venti­la­toren nicht nur mit digi­taler ebmBus oder MODBUS-RTU-Schnitt­stelle, sondern auch mit Auto­adres­sie­rung, wodurch sich die Inbe­trieb­nah­me­kosten deut­lich redu­zieren lassen.

Anschluss-Stecker­platten für die Bus- und Ener­gie­ver­tei­lung, mit der sich pro Kanal bis zu 64 Venti­la­toren in Serie schalten lassen. (Bild | ebm-papst)

Venti­la­toren mit MODBUS-Daisy-Chain-Inter­face (DCI) können über ein Hard­ware­si­gnal auto­ma­tisch vom Master adres­siert werden. Die Inbe­trieb­nahme geht dadurch deut­lich schneller. (Bild | ebm-papst)

Ein Master-Slave-basierter Bus benö­tigt immer eindeu­tige Slave-Adressen. Die Venti­la­toren werden norma­ler­weise mit einer werks­seitig vorein­ge­stellten Adresse ausge­lie­fert, die immer gleich ist (beispiels­weise Slave-ID = 1). Daher müssen die Adressen bei der Inbe­trieb­nahme für den Betrieb im Netz­werk­ver­bund mit einer eindeu­tigen Adresse versehen werden, vorzugs­weise in der Reihen­folge der Modbus-Verka­be­lung. Dieser zeit­in­ten­sive Vorgang ist jetzt durch die soge­nannte DCI-Adres­sie­rung (Daisy-Chain-Inter­face) auto­ma­ti­siert, was die Zeit für die Inbe­trieb­nahme deut­lich verkürzt.

DCI-Adres­sie­rung am Beispiel MODBUS/DCI – So geht‘s

Ein mit DCI ausge­stat­teter Venti­lator wird durch ein Hard­ware­si­gnal (15 V / 24 VDC) über einen „Init-Pin“ am RJ45-Netz­werk-Stecker adres­siert und damit vorüber­ge­hend zur Slave-Adresse 247. Nur die so akti­vierte Einheit „hört“ auf Nach­richten, die an diese DCI-Adresse 247 geschickt werden und akzep­tiert eine neue MODBUS-Adresse, die vom Master an diesen Slave geschickt wird. Nach erfolg­rei­cher Neu-Adres­sie­rung dieses Venti­la­tors wird dessen DCI-Relais einge­schaltet und der „Init-Pin“ (15 V / 24 VDC) an das nächste in der Kette folgende Venti­la­tor­modul weiter­ge­schaltet. Nun ist dieser Venti­lator über das Hard­ware­si­gnal („Init-Pin“) akti­viert und die Adres­sie­rung setzt sich wie zuvor beschrieben fort. Wenn der Kabel­plan bekannt ist, kann über den Kabelweg die Posi­tion der Venti­la­tor­ein­heit in der Rein­raum­decke bestimmt werden. Eine manu­elle Zuwei­sung der Venti­la­tor­adresse zum Einbauort ist nicht mehr erfor­der­lich; die Master-Steue­rung über­nimmt die komplette Adres­sie­rung und Loka­li­sie­rung der in der Rein­raum­decke in den FFU verbauten Venti­la­toren. Zeit­auf­wand und Kosten für die Inbe­trieb­nahme sinken deut­lich.

Venti­la­toren mit MODBUS-Daisy-Chain-Inter­face (DCI) können über ein Hard­ware­si­gnal auto­ma­tisch vom Master adres­siert werden. Die Inbe­trieb­nahme geht dadurch deut­lich schneller. (Grafik | ebm-papst)

Das passende Zubehör entscheidet

Gute Lauf­räder sind auf der Saug­seite immer empfind­lich. Kommt es hier zu Störungen, können sie ihre Vorteile oft nicht richtig ausspielen. Gründe dafür sind beispiels­weise Decken­kon­struk­tionen, die nur ein seit­li­ches Ansaugen zulassen, oder Vorfil­ter­kästen bezie­hungs­weise aufge­setzte Kühler, die die Zuströ­mung behin­dern. Hier hilft das rich­tige, auf die Lauf­räder abge­stimmte Equip­ment weiter, bei dem die lang­jäh­rige Erfah­rung in luft­tech­ni­schen Anwen­dungen einge­flossen ist. Schließ­lich gilt es bei Venti­la­toren immer den System­ge­danken und das appli­ka­ti­ons­spe­zi­fi­sche Umfeld zu kennen. Ein Beispiel ist das geschlos­sene Vorleit­gitter Flow­Grid. Dieses fungiert als eine Art Gleich­richter, der geräusch­er­zeu­gende Verwir­be­lungen in der Zuströ­mung redu­ziert, ohne die Luft- und Aufnah­me­leis­tung zu verän­dern. Die Venti­la­toren arbeiten dann noch leiser, was nicht nur bei raum­luft­tech­ni­schen Anwen­dungen ein Vorteil ist. Es lässt sich aber auch als Berühr­schutz verwenden, indem man ein zusätz­li­ches Schutz­git­ter­inlay einklipst.

Das Flow­Grid fungiert als eine Art Gleich­richter, der geräusch­er­zeu­gende Verwir­be­lungen in der Zuströ­mung redu­ziert, ohne die Luft- und Aufnah­me­leis­tung zu verän­dern. Es lässt sich aber auch als Berühr­schutz verwenden, indem man ein zusätz­li­ches Schutz­git­ter­inlay einklipst.

Die Venti­la­toren gibt es sowohl als Plug & Play fertiges Komplett­gerät, als auch als Einzel­kom­po­nenten, sodass Anwender die Lauf­räder mit eigenen Lösungen kombi­nieren können. Komplett­ge­räte sind mit einer Einbau­tiefe von 190 bis 275 mm bei Durch­mes­sern von 280, 355 und 400 mm sehr kompakt, lassen sich also auch bei beengten Einbau­ver­hält­nissen gut unter­bringen und eigenen sich somit auch für Retrofit Anwen­dungen. Sie erfüllen alle für den Rein­raum-Einsatz benö­tigten Vorschriften und bieten damit Anwen­dern Sicher­heit beim welt­weiten Einsatz, im euro­päi­schen und nord­ame­ri­ka­ni­schen Raum ebenso wie auf dem asia­ti­schen Markt.

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