Im Fritz-Felsenstein-Haus in Augsburg werden rund 300 Kinder und Erwachsene mit körperlichen Beeinträchtigungen auf ganz unterschiedliche Art und Weise gefördert. Ziel des interdisziplinären Angebots ist es, dem Einzelnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Einen wichtigen Platz nimmt dabei die Musiktherapie ein. Sie hilft den Teilnehmern sich auszudrücken und regt Lernprozesse an.
Dabei erklingt seit Kurzem ein einzigartiges Instrument in den Räumen des Fritz-Felsenstein-Hauses: eine elektronisch gesteuerte Panflöte, die auch von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung gespielt werden kann. Entwickelt wurde das „Peter Panflöte“ getaufte Instrument als studentisches Projekt vom Mechatronik-Nachwuchs der Hochschule Augsburg. Den Part, den normalerweise eine geschürzte Lippe übernimmt, besorgt hier ein Lüfter von ebm-papst.
Die wichtigsten Fakten zum Projekt

Die Klienten des Fritz-Felsenstein-Hauses haben ganz verschiedene Bewegungseinschränkungen. Deshalb ist die Steuerung von „Peter Panflöte“ variabel gehalten. Per USB können Joystick, Tracking-Ball oder eine Maus ganz unkompliziert angeschlossen werden. Die Eingaben werden direkt an Schlitten und Gebläse übertragen, um Bewegung beziehungsweise Luftstrom zu steuern.

Um dem „echten“ Flötenspielen möglichst nahe zu kommen, entschieden sich die Studenten dagegen, jedes Röhrchen der Panflöte über eine eigene Düse anzusteuern. Stattdessen bewegt sich die Panflöte auf einem Schlitten entlang der künstlichen Lippen von „Peter Panflöte“. Der Spieler kann so den Ton beliebig modulieren.

Die Studenten beschäftigten sich mit verschiedenen Möglichkeiten, Töne zu erzeugen. Letztlich kamen sie zum Schluss, dass mit einem Gebläse das authentischste Ergebnis zu erzielen sei. Neben dem benötigten Druck (circa 30 Millibar) war vor allem eine geringe Lautstärke des Gebläses ein wichtiges Auswahlkriterium. Das Radialgebläse CPAP von ebm-papst, ursprünglich für Beatmungsgeräte entwickelt, erfüllte beide Anforderungen.
Peter Panflöte auf der iENA – Messe Nürnberg:
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