Herr Cooper, Sie haben auf YouTube mit einer selbstgebauten Tee-Maschine für Aufsehen gesorgt. Wie kamen Sie denn auf diese verrückte Idee?
Der Grundgedanke war es, Ingenieuren den Baukasten unserer K4-Antriebssysteme auf eine kreative Art und Weise näher zu bringen. Dabei wollten wir nicht auf konkrete Anwendungsbeispiele zurückgreifen, sondern allgemein zeigen, was die Motoren des Kits können und wie flexibel sie sind. Als großer Fan von Wallace & Gromit sowie Rowland Emett kam ich dann auf die Idee, eine verrückte Maschine zu konstruieren, in der mehrere Motoren des Kits verschiedene Aufgaben übernehmen.
Und warum ausgerechnet eine Maschine für Tee und nicht für Kaffee?

James Cooper arbeitet als Produktmanager bei ebm-papst UK.
Hier in Großbritannien lieben wir Tee. Er ist für uns ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltags und wird auch von vielen Ingenieuren am Arbeitsplatz getrunken. So lag es nahe, eine Maschine zu bauen, die Tee zubereitet und serviert. Aber klar, es wäre auch denkbar gewesen, eine Kaffeemaschine zu bauen. Ich bin mir jedoch sicher, dass wir dann nicht so viel Aufmerksamkeit für das Projekt bekommen hätten.
Können Sie uns kurz verraten, wie die Maschine funktioniert?
Der Apparat besteht aus mehreren Stationen, an denen wir verschiedene Motoren des Antriebsbaukastens eingesetzt haben. Dabei ist jeder Motor individuell programmiert und konfiguriert. Ein Motor lässt beispielsweise den Teebeutel in die Tasse herab, während ein anderer die Tasse in die richtige Position führt.
Gab es auch Herausforderungen, die Sie beim Bau der Maschine überwinden mussten?
Auf jeden Fall! Mit dem Timing hat nicht immer alles auf Anhieb funktioniert. Da ist auch schon mal Tee auf dem Boden gelandet. Die größte Herausforderung war jedoch, jede Station möglichst ungewöhnlich und dennoch funktionsfähig zu gestalten. Schließlich sollte die Maschine auch unterhalten. So habe ich mir zum Beispiel für den Zuckerspender eine Konstruktion mit einer Schallplatte einfallen lassen. Allerdings kam nicht irgendeine Schallplatte zum Einsatz, sondern die Single „Spin Spin Sugar“ der Band Sneaker Pimps.
Nutzen Sie Ihre Tee-Maschine denn im eigenen Büro?
Nein, leider nicht mehr. Die Maschine hat bei uns einfach zu viel Platz eingenommen. Außerdem soll die Maschine in einer Ausstellung einem größeren Publikum präsentiert werden. Deswegen haben wir alles wieder auseinandergebaut und verpackt.
Wird die Tee-Maschine irgendwann in Serienproduktion gehen und in anderen Ländern erhältlich sein?
Ich denke, in ihrer jetzigen Form macht eine Serienproduktion keinen Sinn. Dafür ist die Maschine einfach zu groß. Für die Ausstellung soll die Konstruktion aber noch einmal kompakter werden, um in einen Schaukasten zu passen. Da kann ich mir dann gut vorstellen, dass die Maschine auch in andere Länder kommt. Vielleicht nicht in jedes Büro, aber zumindest als Schaustück auf Messen.
Werden Sie in Zukunft weitere Maschinen mit ebm-papst Motoren erfinden?
Ja, ganz bestimmt. Doch nicht nur mit Motoren, sondern auch mit Ventilatoren. Ich bin mir sicher, dass mir da wieder einige wunderbare oder verrückte Ideen einfallen werden.
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