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„Simu­la­tion ermög­licht ein Eins-zu-eins-Abbild“

Wer Probleme mit der Wärme in seinen elek­tro­ni­schen Anlagen hat, fragt André Runge – der weiß, wie man richtig simu­liert


Wo Wärme abge­führt werden muss, werden Lüfter benö­tigt. Dass die optimal einge­setzt werden, dafür sorgt ebm-papst in enger Zusam­men­ar­beit mit Delta IDL. Der Inge­nieur­be­trieb mit Sitz im nord­deut­schen Greifs­wald hat sich auf Simu­la­tionen von Wärme- und Luft­strö­mung spezia­li­siert. Die Experten bieten seit 2002 Entwär­mungs­kon­zepte und Konstruk­tionen für große wie kleine Kunden sowie selbst entwi­ckelte Produkte an. Wie die Zusam­men­ar­beit aussieht und welche Chancen und Risiken in der Wärme- und Strö­mungs­si­mu­la­tion stecken, erläu­tert Delta-IDL-Gründer und Geschäfts­führer André Runge.

Lässt sich der Vorteil der Simu­la­tion in Zahlen ausdrü­cken?

Nein, das fällt mir schwer. Der wesent­liche Vorteil gegen­über der Messung ist, dass man Ursache und Wirkung sehen kann. Wenn zum Beispiel bei der Messung Akustik und Tempe­ratur stimmen, heißt das noch lange nicht, dass damit das Optimum erreicht ist. Die Simu­la­tion ermög­licht ein Eins-zu-eins-Abbild, in dem das Strö­mungs­ver­halten genau zu erkennen ist. Da sieht man in manchen Fällen, dass ein Stück Blech genügt, um die Strö­mung abzu­schotten oder zu führen – und das gesamte Problem des Kunden ist gelöst. Der Unter­schied ist aber in Zahlen nur schwer fassbar, solange nicht parallel gemessen und simu­liert wird. Deut­li­cher wird es bei der virtu­ellen Erpro­bung verschie­dener Vari­anten eines Produktes, also wenn das Simu­la­ti­ons­mo­dell steht. Hier bietet sich auch ein eindrucks­voller zeit­li­cher Vorteil.

Wo stößt die Simu­la­tion an ihre Grenzen?

Wir können so gute Simu­la­tionen anbieten, weil wir die Erfah­rung haben und weil wir neben eigenen Messungen und über die Mess­be­richte der Kunden unsere Simu­la­tionen veri­fi­zieren können. Ohne Erfah­rung mit den Simu­la­ti­ons­tools sind keine zufrie­den­stel­lenden Ergeb­nisse zu erwarten. Es gibt aber immer wieder Anwen­dungen, bei denen Probieren über Studieren geht und von uns auch die Messung unter­stüt­zend zur Simu­la­tion hinzu­ge­zogen wird. Vor allem dann, wenn es zu viele Einflüsse von außen gibt, die man nicht beein­flussen oder genau fassen kann.

Die größte Fehler­quelle bei der Simu­la­tion ist also der Mensch?

Der Mensch und das Vertrauen in die verwen­deten Daten. Das Wich­tigste ist dabei die Kommu­ni­ka­tion. Wir stellen häufig fest, dass in verschie­denen Bran­chen die „Sprache“ im glei­chen Projekt unter­schied­lich ist – manchmal wird sogar in derselben Branche unter­schied­lich gespro­chen, im fach­li­chen Sinn. Wir arbeiten unter anderem mit Check­listen, um Miss­ver­ständ­nisse zu vermeiden.

Wie sieht die Zusam­men­ar­beit mit ebm-papst konkret aus?

Aus den Konzepten heraus versu­chen wir, die entspre­chenden Lüfter zu ermit­teln. Wenn wir nichts Stan­dard­mä­ßiges finden, Mess­ergeb­nisse, Kenn­li­nien unter spezi­ellen Druck­ver­hält­nissen oder Muster benö­tigen, fragen wir direkt nach. ebm-papst recher­chiert dann schnell und unkom­pli­ziert. Gemeinsam ermit­teln wir so die opti­male Lösung für den Kunden, mit der er zum Beispiel Dreh­zahlen und damit Kosten, Energie und Geräu­sche redu­zieren kann. Das ist eine sehr enge Zusam­men­ar­beit.

 

Was hat Sie dazu bewogen, selbst die Lüfter zu verwenden?

Für unsere eigenen Produkte haben wir uns schnell dazu entschieden, weil wir aus der Erfah­rung unserer Kunden gelernt haben: Diese griffen aus Kosten­gründen zum Teil auf güns­ti­gere Lüfter aus Fernost zurück. Die entspre­chen dann jedoch eher selten den Erwar­tungen hinsicht­lich Geräusch, Luft- oder Garan­tie­leis­tung – und kosten daher am Ende doch nicht weniger. Bei ebm-papst bekommen wir die besten Produkte, die auf dem Markt erhält­lich sind.

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In dieser 3-D-Simu­la­tion einer Elek­tronik-Baugruppe ist das Strö­mungs­ver­halten zu erkennen

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