Herr Geißdörfer, wie lautet der Kern der neuen Strategie in einem Satz?
Wir führen die Lufttechnik in ein neues Zeitalter: mit intelligenten und nachhaltigen Lösungen für unsere Kunden.
Um das zu erreichen, bauen Sie die Organisation um. Wie sieht das aus?
Wir konzentrieren uns auf das, was wir gut können, um damit Maßstäbe in unserer Industrie zu setzen. Bei erneuerbaren Energien, Datacentern und Klimatechnik sehen wir riesiges Potenzial, Wärmepumpen sind dabei ein gutes Beispiel: Hier hat sich die Nachfrage in kurzer Zeit teilweise vervielfacht. Dafür müssen wir Kapazitäten aufbauen. Deshalb fokussieren wir uns auf Luft- und Heiztechnik.
„Bei erneuerbaren Energien, Datacentern und Klimatechnik sehen wir riesiges Potenzial.“
Die Lufttechnik als den größten Bereich stellen wir regional auf. Damit sind wir zum einen noch näher am Kunden und zum anderen bilden wir Lieferketten regional ab. Denn spätestens durch die Pandemie haben wir gelernt, dass globale Liefernetze das Potenzial haben, uns auszubremsen. Eine Regionalisierung macht uns resilienter.
Was passiert mit den Bereichen Haushaltsgeräte, Automotive und der industriellen Antriebstechnik?
Von den ersten beiden verabschieden wir uns. Die können wir nicht wirtschaftlich sinnvoll weiterführen. Das verhält sich bei der Industriellen Antriebstechnik (IDT) anders, die ist ein wachsendes Geschäftsfeld. Hier schauen wir aktuell, wie wir den Bereich weiter vorantreiben können.
Lassen Sie uns auf die Lufttechnik blicken: Wie soll die regionale Organisation aufgestellt sein?
Die drei Regionen Europa, Amerika und Asien-Pazifik werden noch deutlich selbstständiger. Sie bilden dann den gesamten Prozess von der Anfrage bis zur Auslieferung zum Kunden ab. Vor Ort wird es daher Einheiten für Kundenbeziehungsprozesse, Lieferketten und den Produktlebenszyklus geben. Damit schaffen wir klare Verantwortlichkeiten, vereinfachen Prozesse und gewinnen an Geschwindigkeit.
Wie sorgen Sie dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen globaler und regionaler Ebene im Alltag glatt läuft?
Das beginnt damit, dass die Region die Führung hat. Der regionale Vertrieb betreut die Kunden vor Ort. Die globalen Einheiten haben den Job, wichtige Aufgaben unternehmensweit zu koordinieren. Dort sind auch die Key Accounts angesiedelt, die die kundenspezifischen Lösungen aus den Regionen mit den globalen Anforderungen zusammenbringen.
Welche Rolle spielt der bereits angeschobene Plattformgedanke bei den Produkten?
Das ist ein zentraler Baustein unserer neuen Strategie und daher auch in der Struktur verankert. Die regionalen Produktmanager wissen, was die Kunden vor Ort brauchen. Das globale Produktmanagement führt diese Anforderungen zusammen und definiert neue Baukastenelemente — Motoren, Laufräder, Elektroniken, Peripherie. Die Entwicklungsteams setzen die jeweiligen Module um.
Was haben Ihre Kunden von dieser Neuaufstellung?
Wir liefern ihnen schneller spezifische Lösungen — Lösungen, die sie begeistern! Und das mit einem noch stärkeren Fokus auf die Anforderungen ihres regionalen Marktes. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Kunden intelligente und nachhaltige Lösungen zu schaffen. So machen wir gemeinsam Zukunft!
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