Herr Dr. Arnold, ebm-papst wird im laufenden Geschäftsjahr 130 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung stecken. Was ist der Gedanke hinter dieser großen Investition?
Wir denken hier konsequent nach vorne: Denn wir entwickeln jetzt die Produkte, die in drei Jahren auf den Markt kommen und auch in zehn Jahren noch einen Vorsprung vor dem Wettbewerb haben sollen. Schließlich nehmen wir unsere Rolle als Technologieführer ernst. Und das vor dem Hintergrund, dass sich die Welt immer schneller dreht und Kunden zurecht erwarten, dass unsere Produkte da mithalten. Innovation ist der Schlüssel für den Erfolg. Gerade in unsicheren Zeiten.
In welchen konkreten Maßnahmen materialisieren sich diese Investitionen?
In Mulfingen entsteht ein neues Zentrum für Elektronikentwicklung. Das bedeutet 5.000 zusätzliche Quadratmeter für die Erforschung und Entwicklung intelligenter Ventilatorenlösungen. Dort haben wir auch ein neues Qualifizierungs- und Erprobungszentrum fertiggestellt. Und in Asien und den USA bauen wir unsere Entwicklungskapazitäten aus.
Die Digitalisierung ermöglicht uns, durch einen bedarfsgerechten, intelligenten Betrieb die Effizienz unserer Ventilatoren auf die nächste Stufe zu heben.
Gibt es einen Bereich, auf den der Ausbau von F&E besonders zielt?
Wir investieren vor allem in unsere Kernkompetenz, die Luft- und Strömungstechnik. Hier wollen wir die nächsten Schritte in Richtung Zukunft gehen und den Weg vom effizienten zum intelligenten Ventilator beschleunigen. Denn die Digitalisierung ermöglicht uns, durch einen bedarfsgerechten, intelligenten Betrieb die Effizienz unserer Ventilatoren auf die nächste Stufe zu heben. Das zahlt auch auf ein zentrales Ziel dieser Investitionen ein: die Ressourceneffizienz unseres gesamten Produktportfolios weiter zu erhöhen.
Können Sie konkrete Beispiele nennen, was Ihre Kunden hier von ebm-papst erwarten können?
Wir entwickeln unsere Baukastensysteme weiter und sorgen so für schnelleren Service und höhere Belieferungssicherheit. Das ist ein essenzielles Thema, das wir seit vergangenem Jahr auch in einer Taskforce vorantreiben. Daneben wollen wir mit unseren Lösungen die Digitalisierungsbemühungen unserer Kunden optimal unterstützen. Es geht uns ja nicht um Digitalisierung als Selbstzweck, sondern darum, den Kunden mit digitalen Services und intelligenteren, effizienteren Produkten mehr konkreten Nutzen zu bringen.
Sie haben Asien und die USA bereits erwähnt. Wird es einen regionalen Schwerpunkt der Investitionen geben?
Wir sehen, dass sich die Märkte Europa, Asien und Amerika mit unterschiedlichen Anforderungen und Potenzialen weiter entkoppeln. Dem tragen wir als globaler Partner unserer Kunden ja schon länger durch unsere „local for local“-Strategie Rechnung. Jetzt stellen wir uns als Unternehmen noch regionaler auf und geben den lokalen Einheiten deshalb auch die Entwicklungs- und Produktionspower, die sie dafür benötigen.
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