Was tun Sie gerade? Richtig, Sie lesen. Und sonst? Ihre Antwort lautet „Nichts“? Patrik Tedsjö hat also recht, wenn er sagt: „Wir atmen, ohne darüber nachzudenken. Und wir nehmen saubere Luft als gegeben hin.“ Wenn Tedsjö bei sich zu Hause in Mariestad auf dem Sofa sitzt oder am Wochenende in der schwedischen Natur unterwegs ist, atmet er oft ganz bewusst ein und aus. Aber auch in seinem Berufsalltag dreht sich für den 50-Jährigen alles um saubere Luft: Tedsjö ist CEO von Wood’s.
Das 30-Mitarbeiter-Unternehmen entwickelt und fertigt Luftreiniger und Luftreinigungssysteme. Vom beschaulichen, knapp 50 Kilometer nordöstlich von Göteburg gelegenen Alingsås aus gehen davon jährlich Tausende in derzeit zehn Länder – Tendenz steigend. Denn, wie Tedsjö sagt: „Im Grunde sind wir überall da, wo es Probleme mit der Luft gibt.“ Die sind im öffentlichen Bewusstsein angekommen. „Vor 20 Jahren hat sich niemand darüber Gedanken gemacht. Heute ist saubere Luft ein großes Thema“, weiß Tedsjö.
Giftiger Cocktail
Einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge atmen neun von zehn Menschen dreckige Luft – und das längst nicht nur, wenn sie sich draußen auf den Straßen einer Großstadt bewegen. Auch oder gerade in Wohnungen und Büros fliegt allerlei durch die Luft, bei dem es nicht nur Allergikern im Wortsinn den Atem verschlagen kann: Neben Staub, Pollen, Sporen und Bakterien finden sich auch eine Menge flüchtiger organischer Verbindungen, sogenannte Volatile Organic Compounds, kurz VOC, wie sie beispielsweise in Farbe, Köperpflege- oder Putzmitteln vorkommen. Denn diese Produkte sind chemisch und erdölbasiert. Im Innenraum verdampfen sie schnell und können im Verbund mit anderen Gasen Ozon oder Feinstaubpartikel entstehen lassen. Im Fachmagazin „Science“ warnten Wissenschaftler vor einem unzulänglich erforschten „chemischen Innenraum-Cocktail“.
„Unsere Luftreiniger können bis zu 99,98 Prozent der Partikel aus der Luft filtern, aber auch Gerüche und Gas eliminieren.“
Patrik Tedsjö, CEO von Wood’s Elektrofilter
Unerforscht vielleicht – aber nicht unvermeidbar. „Unsere Luftreiniger können bis zu 99,98 Prozent der Partikel aus der Luft filtern, aber auch Gerüche und Gas eliminieren“, sagt Tedsjö. Diese Effektivität liegt an der patentierten elektrostatischen Filtermethode, mit der die Luftreiniger arbeiten: der Ionisierung. Dabei werden die Partikel in der vom Gerät eingesogenen Luft leicht positiv aufgeladen. Die negativ geladene Filteroberfläche zieht daraufhin die ionisierten Partikel an. Die Luft strömt dabei ohne Druckverlust durch den HEPA-Filter (HEPA steht für High Efficiency Particulate Air Filter und bedeutet Schwebstofffilter).
Psst, die Kinder atmen
Dass die Luftreiniger so effizient sind, liegt laut Tedsjö nicht allein an der Expertise seiner Mitarbeiter: „Die Ventilatoren von ebm-papst sind perfekt für uns.“ Um die Luft durch die Reiniger strömen zu lassen, verwendet Wood 12-Volt-DC-Radialventilatoren mit Drehzahlregulierung. „Sie ermöglichen den geringen Energieverbrauch und das niedrige Geräuschlevel unserer Luftreiniger“, sagt Tedsjö. Beide Vorteile sind nicht zu unterschätzen – man denke nur an ungestörten Kinderschlaf oder konzentriertes Arbeiten, sei es in einem urbanen Großraumbüro oder in der Verwaltung einer Ölraffinerie.
Auch Lars Kyrklund bescheinigt den ebm-papst Ventilatoren „eine unschlagbare Effizienz“. Der freie technische Berater entwickelt Luftfiltersysteme für Elfi. Bis vor Kurzem war er mit einem Projekt betraut, das zeigt, dass partikelfreie Luft nicht nur menschliche Lungen, sondern auch Zukunftsvisionen beflügelt. Kyrklund integrierte ein Elfi-Luftreinigungssystem in den Hologrammtisch des australischen Unternehmens Euclideon.
Saubere Luft für Hologramme
Dieser Hightechtisch lässt 3-D-Modelle entstehen, beispielsweise Entwürfe von Architekten. Das funktioniert aber nur, wenn keinerlei Partikel die Projektion trüben. „Ich habe das Luftfiltersystem für den Tisch gewählt, weil es extrem energieeffizient ist. Wie viel reine Luft man bei einem Watt liefert, ist fantastisch – und das hat natürlich nicht nur etwas mit der Konstruktion zu tun, sondern vor allem mit den Ventilatoren. Denn bei einem Luftreinigungssystem hängt von ihnen der Energieverbrauch ab“, sagt Kyrklund.
Für den Hologrammtisch setzte Kyrklund die Ventilatoren ein, die Wood’s für die Luftreiniger in Privatwohnungen verwendet. Patrik Tedsjö hat zu Hause in jedem Raum einen. Denn er weiß: „Es gibt keine guten Partikel in der Luft.“
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