Amalgam steckt auch heute noch in vielen Zähnen. Doch das quecksilberhaltige Füllmaterial darf nicht ins Abwasser gelangen. Zum absoluten Liebling der Zahnärzte hat sich daher der CAS 1 Combi-Separator der Dürr Dental AG entwickelt.
Das zweistufige System ist direkt im Behandlungsstuhl integriert und kombiniert Separierung und Amalgamabscheidung: Über zwei Schläuche gelangen die Flüssigkeiten aus der Mundabsaugung und dem Mundspülbecken zum Combi-Separator, der mittels einer Zentrifuge das Sekret von der Luft trennt und das quecksilberhaltige Amalgam abscheidet. Gegenüber der „nassen“ wird bei dieser „trockenen“ Absaugung ausschließlich Luft abgeführt. Lange Schläuche, durch die das hochinfektiöse Medium zu einer zentralen Trenneinheit fließt, gehören damit der Vergangenheit an.
Innere Ruhe
Von alldem bekommt der Patient kaum etwas mit. Dafür sorgt neben einem speziellen Dämpfersystem im Gehäuse der Antrieb. Basis ist ein EC-Außenläufermotor der VARIODRIVE Compact-Familie mit integrierter Elektronik von ebm-papst. „Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Antriebs ist die hohe Laufruhe. Denn Geräusch- und Wärmeentwicklung sollten minimal sein, um Patienten in Zahnarztpraxen nicht zusätzlich zu irritieren“, betont Eberhardt Nonnenmacher. Als Dürr-Projektleiter hat er die Entwicklung des Combi-Separators betreut.
Die nötige Ruhe sichern in der Einheit zwei Dinge: die im Spritzgussverfahren mit geringsten Toleranzen gefertigten Zentrifugen und der auf Laufruhe getrimmte Antrieb. Dieser muss außerdem sehr kompakt gebaut sein, denn im Behandlungsstuhl steht dem Combi-Separator nur wenig Raum zur Verfügung. Diesem Anspruch wird der ebm-papst Antrieb bestens gerecht – einer der Gründe dafür ist, dass ihn die Konstrukteure mit einer längeren Welle ausgestattet haben. „So konnte die kombinierte Separation erst realisiert werden“, erläutert Nonnenmacher.
Völlig angepasst
Beim Motor gab es noch weitere kundenspezifische Änderungen: Im Antrieb für den Combi-Separator kommen statt Ferritmagneten kunststoffgebundene Magnete zum Einsatz. „Sie haben den Vorteil, dass sie laufruhiger sind“, erläutert Nonnenmacher. Über eine individuell angepasste Schnittstelle kommuniziert der Antrieb mit der Elektronik der Behandlungseinheit: „So können wir zum Beispiel Füllstände oder diverse Betriebszustände anzeigen“, erklärt Nonnenmacher. Da das abgesaugte Medium äußerst aggressiv ist und mit unbehandeltem Aluminium reagieren kann, haben die Ingenieure aus St. Georgen in Zusammenarbeit mit dem Kunden den Motorflansch zum Schutz mit einer resistenten Beschichtung versehen.
Schlank, aber leistungsstark
Der Combi-Separator von Dürr Dental ist nicht nur aufgrund seiner Bauform eine schlanke Lösung, sondern auch dank seinem hohen Wirkungsgrad: „Am Behandlungsstuhl steht uns nur begrenzt Energie zur Verfügung. Der Energiebedarf ist darum eine wichtige Frage bei der Wahl des richtigen Antriebs“, betont Nonnenmacher. Die Rechnung geht auf: „Im Vergleich zum Vorgängermotor konnten wir erhebliche Einsparungen erzielen“, berichtet der Projektleiter. Der Leistung tut das keinen Abbruch: Der Combi-Separator CAS 1 erreicht eine Abscheiderate von rund 98 Prozent, setzt damit Maßstäbe in diesem Markt und schützt zuverlässig unsere Umwelt.
Die VARIODRIVE-Familie
Entstanden sind die VARIODRIVE-Antriebe und die kompakte Variante VARIODRIVE Compact aus Basiselementen der DC-Lüfter. Die EC-Antriebe erfüllen selbst die hohen Ansprüche der Medizintechnik und kommen darum im Dürr Dental CAS 1 Combi-Separator mit Amalgamabscheidung und der CA 1 Amalgamabscheidung zum Einsatz.
Diese Merkmale zeichnen die Antriebe aus:
• 1- und 3-phasige Außenläufermotoren in 5 Baugrößen
• hohe Drehmomentkonstanz
• vibrationsarm
• geräuscharmer Lauf
• hoher Wirkungsgrad
• kompakte Bauweise
• hohe Funktionalität mit „integrierten Betriebselektroniken“
• höhere Drehmomente in Verbindung mit verschiedenen Getriebemotoren
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