Die Firma EVC betreibt in Dresden ein höchst exklusives Gaskraftwerk. Einziger Kunde ist die benachbarte Mikrochipfabrik des Halbleitergiganten Globalfoundries. Das Kraftwerk liefert extrem spannungs- und frequenzstabilen Strom über den Zaun und garantiert dem Chiphersteller ein Rundum-Sorglos-Energiepaket. Vor Ort kümmert sich Zeppelin Power Systems täglich darum, dass die Anlagen im Gaskraftwerk einwandfrei funktionieren.
Hier hat der Obermonteur der Servicetechnik Andreas Büttner den Laden im Griff. „Wir suchen immer wieder nach Potenzialen, mit weniger Energie mehr rauszuholen. Uns ist Umwelt- und Klimaschutz ein ernstes Anliegen“, erklärt Büttner, „2015 und 2016 haben wir die Tischkühler auf dem Dach für das Kühlwasser modernisiert und mit 216 EC-Ventilatoren ausgerüstet.“ Das Ergebnis war eine Energieeinsparung von fast 87 Prozent. „Das spornte uns an, nach weiteren Potenzialen zu suchen, und so nahmen wir uns die Zuluftanlage zur Brust.“
Weniger Druck geht auch
Die Zuluftanlage versorgt die neun Gasmotoren mit Verbrennungsluft und kühlt den Doppelgaragen-großen Raum, in dem die Motoren vor sich hin brüllen. In jeden der neun Räume geht ein Luftstrang ab. An der Decke sitzen heute je drei EC Mitteldruck-Axialventilatoren, die die Luft ins Innere befördern. „Bis vor kurzem war das ein AC-Radialventilator. Leider waren die aus Platzmangel damals so ungünstig eingesetzt worden, das schon der halbe Querschnitt des Ventilators zugebaut war. Und die Zuluftanlage selbst hatte nur sehr enge Kanäle. Unser Ziel war es also, alles komplett umzubauen.“
Die Vorteile liegen auf der Hand: Bei drei Ventilatoren verfügen wir über Redundanzen. Fällt einer aus, kann der Motor trotzdem noch betrieben werden
Andreas Büttner, Zeppelin Power Systems
Büttner beauftragte ein Ingenieurbüro, das die komplette Zuluftanlage überarbeiten sollte. Ziel war es, bei gleicher Luftmenge den nötigen Luftdruck deutlich zu reduzieren. „Wir haben die Querschnitte der Rohre vergrößert, Luftgitter geändert und Jalousien optimiert – den ganzen Lauf der Anlage.“ Damit sank der benötigte Druck von 560 Pascal auf 307. Das ermöglichte es Büttner, im Motorraum statt des einen großen Radialventilator drei Mitteldruck-Axialventilatoren anzubringen, die die Luft verteilen. „Die Vorteile lagen hier auf der Hand: Bei drei Ventilatoren verfügen wir über Redundanzen. Fällt einer aus, kann der Motor trotzdem noch betrieben werden“, so Büttner.
„Das größte Plus aus meiner Sicht aber war, dass die Axialventilatoren jetzt von der Decke hängen. Der Einbau war einfach, Wartung und Reparatur werden ebenso leichter sein. Wenn wir früher einen ausgefallenen Radialventilator tauschen mussten, war das ein riesen Akt mit Kran und so. Im Fall der Fälle reichen jetzt auch drei Mann.“
95 Prozent Energieeinsparung
Nach einer Laufzeit von einem Dreivierteljahr maß Büttner die erreichte Energieeinsparung nach. „Der Betrieb der Zuluftanlage braucht jetzt ganze 95 Prozent weniger Energie als vorher. Bei neuen Motoren sparen wir über die Anlage 1,4 Millionen Kilowattstunden, also rund 792 Tonnen CO2 pro Jahr!“
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