Gebäudesanierung ist für den Klimaschutz enorm wichtig. Sie stehen ihr jedoch kritisch gegenüber. Warum?
Weil bislang drei Dinge nicht berücksichtigt werden: der Mensch sowie der Schutz und der Werterhalt der Immobilie. Viele Gebäude werden mit reinen Lüftungssystemen falsch ausgerüstet, weil sie das Zusammenspiel der drei Parameter Temperatur, CO2 und Feuchtigkeitsgehalt nicht umfassend abbilden. In der Gebäudesanierung ist es momentan ein Elend: Die Wohnbaugesellschaften müssen Energielabelhäuser zur Verfügung stellen. Passende Technik, die diese Bedürfnisse bedienen, ist aber kaum auf dem Markt.
War diese Erkenntnis der Anstoß für die Entwicklung des Air-On® Geräts?
Die Idee kam vom Gründer der Firma. Er unterstützte einige Firmen – darunter auch ebm-papst – auf dem Weg nach China. Ihm fiel auf, dass dort jährlich 30 Millionen Split-Geräte ans Netz gehen. Allein dafür benötigt China 50 neue Kohlekraftwerke – pro Jahr. Dieser Entwicklung wollte er mit einem effizienten Klimagerät entgegen wirken und gründete die Firma Air-On.
Und was geschah dann?
In einer ersten Phase wurden vor allem viele physikalische Grundstudien betrieben. 2009 stießen dann die Großaktionäre dazu – und das Projekt nahm mit dem Start der eigentlichen Produkteentwicklung Fahrt auf.
Viele Funktionen bedeuten oft auch eine hohe Fehleranfälligkeit. Wie vermeiden Sie das im Air-On®?
Die Hauptfunktionen des Geräts sowie die Filter- und Halbleitertechnologie haben wir intern entwickelt. Deshalb können wir auf funktioneller Ebene sagen: Wir beherrschen das komplette Raumklima. Darüber hinaus hat das Gerät lediglich drei bewegte mechanische Teile: die Ventilatoren. Und die entsprechen der hohen Lebensdaueranforderung des Air-On®. Unser Gerät ist also in dieser Hinsicht überhaupt nicht komplex.
Weshalb ist ihr Klimagerät dann bislang weltweit einzigartig?
In einem Großkonzern würden bei der Entwicklung sieben Fachgruppen aufeinanderprallen. Wir haben unsere sieben Funktionsverantwortlichen in Kommunikation gebracht und so Kompromisse bei der einen Funktion zugunsten der anderen vorangetrieben. Dazu haben wir zum Beispiel jeden Morgen um Neun ein komplettes Teammeeting gemacht, bei dem jeder Verantwortliche den aktuellen Stand präsentiert und immer wieder seine eigenen Ergebnisse mit denen der anderen abgeglichen hat.
Wohin soll die Reise jetzt gehen?
In ein Baukastensystem aus fünf bis sieben Air-On®-Gerätefamilien. Je nach Branche: Medizin, Gastronomie, Wohnungsbau, Altenheime … Da werden wir sicher spezifische Geräte anbieten. Und auch für die Integration in die Gebäude werden wir ein bis zwei Varianten bauen. Aber wir versuchen die Vielfalt möglichst klein zu halten.
Wodurch unterscheiden sich die Varianten?
Ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass Bauherren und Architekten bei Neubauten keine Haustechnik mehr sehen wollen. Dafür könnten wir ein System anbieten, dass in die Wand verbaut wird. Oder ein extrem schmales Gerät, das sich elegant in eine Vollfensterfront integrieren lässt. Solche Alternativen können wir sehr schnell umsetzen, da wir die unterschiedlichen Funktionen lediglich anders anordnen, aber nicht jeweils neu erfinden müssen.
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