„Den Durchhänger am Nachmittag gibt’s jetzt nicht mehr“, fasst Delia Batt ihre Erfahrung mit dem Alltag im neuen Büro pointiert zusammen, und lacht. Batt ist Associate bei der britischen Immobilienberatung Gerald Eve und dort auch Teil der ESG-Lenkungsgruppe. Seit Juni 2022 arbeiten sie und 400 Kolleg:innen in neuen Räumen im schicken Herzen des Londoner West-Ends. Großraumbüros, Besprechungszimmer, eine Bibliothek sowie die Kundenlounge verteilen sich über zwei Stockwerke. Ein Faktor, der auch dazu beigetragen hat, die nachmittägliche Müdigkeit der Angestellten zu verringern, rundet das großzügige moderne Ambiente ab: gute Luft.
Drei Fragen der Luftqualität
Vor dem Umzug in die frisch renovierten Räumlichkeiten im 2015 erbauten, repräsentativen Gebäude One Fitzroy, standen für das Unternehmen drei Fragen auf der Tagesordnung, die auch mit der Qualität der Luft in den Räumen zusammenhingen.
Wie kann ich meine Belegschaft nach dem pandemiebedingten Home-Office wieder fürs gemeinsame Arbeiten im Büro gewinnen? Wie kann das Klima im neuen Büro darüber hinaus Gesundheit und Wohlbefinden fördern? Und wie überwache ich die Luftqualität, um den Anforderungen der Nachhaltigkeitszertifikate BREEAM und Fitwel zu entsprechen
Ruckzuck vom Auftrag zur Zertifizierung
Antworten auf diese Fragen lieferte Tony Wright, Bereichsleiter & Vertriebsleiter ebm-papst UK – Digital Solutions, der für die Beratung angefragt wurde: „Wir schlugen die Zertifizierung durch RESET vor.“ Dieser internationale Standard für Luftqualität geht mit der kontinuierlichen Echtzeitmessung der Luft einher. Wright und sein Team studierten die Gebäudepläne, legten die optimalen Positionen für die Sensoren fest und stimmten den Plan mit RESET ab. Nun messen über die beiden Stockwerke verteilt neun Sensoren ständig CO2-Gehalt, Temperatur Luftfeuchtigkeit, flüchtige organische Verbindungen – die sogenannten TVOC – und Feinstaub. Die Daten werden an eine Plattform geliefert, die sie an RESET weiterleitet.
„Es ist einfach ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man hier den ganzen Tag gute Luft atmet.“
Tom Marshall – Partner bei Gerald Eve
„Da wir den Plan während der Renovierung umgesetzt haben, konnten wir einfach Ethernet-Kabel zu den Sensoren legen lassen, die zugleich die Stromversorgung übernehmen,“ erklärt Wright. Das war in dreierlei Hinsicht eine optimale Lösung: Daten und Strom brauchen nur eine Leitung. Anders als mit der häufig üblichen USB-C-Versorgung, kommen die Mitarbeitenden nicht in Versuchung, mal kurz ihr Mobiltelefon darüber zu laden – und so den Sensor zu deaktivieren. Und schließlich sind die integrierten Kabel auch die optisch sauberste Umsetzung. Nun wirken sie einfach wie schicke, unauffällige Lichtschalter an der Wand.
Nach der Abnahme der Sensoren lief ab Juni 2022 der dreimonatige Zertifizierungsprozess, in dem das System erfasst, ob sich die IAQ-Parameter dauerhaft in einem festgelegten Bereich bewegen. Insgesamt dauerte das Projekt von Auftragserteilung bis Zertifizierung nur viereinhalb Monate. „Die Einführung von RESET ist eine der einfachsten und kosteneffektivsten Möglichkeiten zur Steigerung der Luftqualität in Räumen,“ ist sich Tony Wright sicher. Registrieren die Sensoren eine Verschlechterung eines Parameters, kümmert sich das Facility Management darum, das Problem zu beheben. Deborah McFerry, die das FM-Team leitet, erklärt: „Kurzfristige Abweichungen können auf einen Ausfall eines Lüftungsgeräts hinweisen. Ein längerfristiger Abwärtstrend ist eher auf Wartungs-, Sauberkeits- oder Filterprobleme zurückzuführen. Wir sind dann in der Lage, Probleme mit dem Gebäudemanagementteam zu besprechen und schnell zu lösen.“
Gute Luft macht guten Eindruck
Gerald Eve kann die Messwerte seiner Belegschaft kommunizieren. „Es ist einfach ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man hier den ganzen Tag gute Luft atmet,“ betont Tom Marshall, der die Nachhaltigkeitsstrategie leitet. „Das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden ist für Gerald Eve zentral. Ein gesundes Umfeld vermeidet nicht nur Müdigkeit und andere unmittelbare Probleme, sondern verhindert auch längerfristige Erkrankungen.“ Mit RESET belastbare Daten für die Erreichung dieses Ziels zu haben, ist für Gerald Eve aber nicht nur nach innen gut: „Für uns als Immobilienberater ist es wichtig, dass wir die Werte, die wir fördern und vertreten, auch wirklich leben. Gute Luft ist sinnvoll für unsere Kollegen, Kunden und Besucher.“
Der RESET-Standard
RESET bietet den weltweit ersten sensorbasierten Gebäudestandard für Innenräume. Der Standard überwacht, kommuniziert und zertifiziert die Luftqualität in Gebäuden. Dazu erfassen Sensoren verschiedene Luftqualitätsparameter: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Kohlendioxidgehalt, Feinstaub (PM2.5) und TVOC. Um die Genauigkeit der erfassten Daten sicherzustellen, gibt RESET strenge Vorgaben zur Präzision der Sensoren und der Art der Datenübertragung vor. ebm-papst kooperiert mit RESET und bietet Kunden die Beratung und Umsetzung durch zertifiziertes Personal an. Hier finden Sie weitere Informationen zu RESET.
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