Wenn der Citaro NGT des Nutzfahrzeugherstellers EvoBus GmbH durch die Straßen rollt, Kinder zur Schule, Eltern zur Arbeit oder Großeltern zum Einkaufen bringt, stößt er nicht nur weniger CO₂ aus als ein Diesel, sondern schont auch die Geldbeutel der Verkehrsunternehmen mit Gasflotten. Sein Hauptargument: Geringer Gasverbrauch bei tadelloser Leistung.
Was ihn rein optisch unterscheidet, ist zugleich sein markantestes Zeichen und enthält den Nährstoff für seine nachhaltige Mobilität: sein Höcker. Denn in ihm versteckt er Tanks aus stabilem Compositmaterial, in denen er speichert, was für den Antrieb seines Ottomotors erforderlich ist: Das komprimierte, aber noch gasförmige Methangas, mit dem der Bus von Haltestelle zu Haltestelle schnurrt.
Vom Dach in den Motorraum
Selbstverständlich äußert sich sein alternativer Antrieb auch im Motorraum: Im grünen Herzstück sitzt ein vom Dieselmotor abgeleiteter Ottomotor. Der Erdgasmotor verbrennt sauber bei gleichzeitig hoher Leistung. Für die Einhaltung der niedrigen Abgaswerte sind zwei Lambdasonden im Abgasstrom des Vorkatalysators mitverantwortlich.
Dort ermitteln sie den Restsauerstoffgehalt im Abgas und geben so das Signal für die stetig perfekte Regelung des Verbrennungsluftverhältnisses für minimierten Schadstoffausstoß. Bei dieser Tätigkeit kann es ihnen in einem Erdgasbus aber ganz schön warm werden. Denn die ottomotorische Verbrennung erreicht im Vergleich zu Dieselmotoren höhere Temperaturen. Da gilt es, ein kühles Köpfchen zu bewahren – und das möglichst lange.

Für die Lambdasonden des Erdgasbusses gilt es, ein kühles Köpfchen zu bewahren – und das möglichst lange. Zuverlässig kühlt ein zusätzlicher Axiallüfter von ebm-papst die Lambdasonden jetzt so, dass sie ihren Dienst noch lange erfüllen können. (Foto: Daimler Truck AG)
Nächster Halt: Zusatzlüfter
Wie also kann man die Langlebigkeit weiter ausbauen? Indem man die Abgassensoren mit einer Zusatzkühlung unterstützt. Gesagt, getan! Gesucht wurde ein kleiner Zusatzlüfter, der die Lambdasonden lokal kühlt. Gefunden wurde der perfekte Partner für diese Aufgabe im Axiallüfter von ebm-papst. Der Lüfter musste kompakt sein und bei einem bestimmten Volumenstrom eine solche Drehzahl erreichen, dass die Abgassensoren ausreichend gekühlt werden.
Für die elektrische Ansteuerung musste eine eigene Lösung gefunden werden, da das vorhandene Steuergerät nicht optimal dafür geeignet war. Eine knifflige Angelegenheit – vorsichtiges Rantasten mit mehreren Entwicklungsschleifen war hier das richtige Vorgehen. Knapp ein Jahr wurde gemeinsam getestet und erprobt, bis alle Parameter stimmten.
„Wir haben ein Modell gefunden, das eine außentemperaturabhängige Regelung ermöglicht und so das ganze Jahr über eine gleichbleibende Wirkung erzielt – egal, ob bei 40 Grad im Sommer oder bei Tieftemperaturen im Winter.“
Oliver Baier, Business Development Manager von ebm-papst
Kleiner Helfer, große Wirkung
Und sie stimmen: „Wir haben ein Modell gefunden, das dank unseres elektrischen Anschlusses eine außentemperaturabhängige Regelung ermöglicht und so das ganze Jahr über eine gleichbleibende Wirkung erzielt – egal, ob bei 40 Grad im Sommer oder bei Tieftemperaturen im Winter“, erläutert Oliver Baier, Business Development Manager von ebm-papst. „Über die Außentemperatur wird ermittelt, wie schnell der Lüfter drehen muss, damit der Volumenstrom da ist, der die Lambdasonden ausreichend unterstützt.“
Der zusätzliche kleine Helfer sitzt inzwischen serienmäßig hinten an der Seitenklappe des Motorraums, saugt die Außenluft durch Schlitze an und bläst sie direkt an die Abgasleitung am Katalysator. Zuverlässig kühlt er die Lambdasonden dort so, dass sie ihren Dienst noch lange erfüllen können. Und auch in Sachen Geräusch tut dies keinen Abbruch, im Gegenteil. Der Lüfter ist mit rund 60 dB (A) eine weitere geräuscharme Komponente des Erdgasbusses. So kann sein grünes Herz mit hoher Taktzahl und kühleren Temperaturen noch eine ganze Weile länger schlagen und Kosten sparen.
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