Außen knusprig und innen saftig – so muss ein gutes Steak sein! Im Bundesstaat Santa Catarina im Süden Brasiliens könnte das Stück Fleisch von Frigorífico Verdi kommen. Rund zehn Prozent des Rindfleischbedarfs des über sechs Millionen Einwohner zählenden Bundesstaats deckt der Mittelständler ab. Das Unternehmen aus der Gemeinde Pouso Redondo beliefert Lebensmittelgiganten wie Brasil Food (BRF) und JBS S. A. ebenso wie einzelne Supermärkte, Metzgereien und Restaurants. Sie alle wollen das Gleiche: frisches, hochwertiges Rindfleisch.
Frische im Akkord
Frigorífico Verdi
Das Unternehmen wurde 1970 von Ari Verdi und Américo Verdi in Pouso Redondo im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina gegründet. Heute arbeiten bei dem Fleischproduzenten 195 Mitarbeiter.
Wer wissen möchte, wie Frigorífico Verdi diesen Kundenwunsch erfüllt, blickt am besten hinter die schlichte grün-weiße Fassade des Firmengebäudes. Im Kontrollraum des Kühltunnels stehen Jamur Gerloff, Lebensmittelchemiker bei Frigorífico Verdi, und Leandro Gauss, Ingenieur bei Cooling & Freezing, dem Unternehmen, das den Kühltunnel installiert hat. Sie blicken auf die zwei Monitore, die das Innere des Kühltunnels überwachen. Zu sehen sind sauber neben- und übereinandergestapelte Boxen identischer Größe, jeweils mit 22 Kilogramm Fleisch befüllt.
„36 Stunden dauert es, bis der Kühlprozess abgeschlossen ist. Schneller geht es nicht, sonst könnte es sein, dass nur die äußere Schicht gefroren ist“, sagt Gerloff, während auf dem Monitor zu sehen ist, wie ein Teil der Boxen den Kühltunnel automatisch verlässt und auf der anderen Seite bereits der Nachschub einfährt. „Wir können im Prinzip bei jeder Box individuell bestimmen, wie lange sie im Kühltunnel bleiben soll. Dadurch ist ein nahtloser Produktionsprozess möglich.“
Cooling & Freezing Group
Im Jahr 2004 gegründet, entwickelt und baut das Unternehmen mit Sitz in Sapucaia do Sul im Bundesstaat Rio Grande do Sul mit rund 200 Mitarbeitern Kühllösungen für die Lebensmittelindustrie in ganz Brasilien.
Und dieser Prozess läuft so ab: Die Mitarbeiter in der Nachbarhalle zerlegen die Rinder in kleinere Portionen und stapeln sie anschließend vakuumverpackt in Boxen. Die fahren über ein Förderband in den Kühltunnel hinein und nach der vorgegebenen Zeit wieder automatisch hinaus — fertig für die Auslieferung. „3.024 Boxen passen auf einen Schlag in den Kühltunnel“, so Gerloff.
Brasilianische Premiere
An der Außenwand sind vier riesige Ventilatoren übereinander angebracht. Sie verteilen die kalte Luft gleichmäßig im ganzen Kühltunnel. „Normalerweise nutzen wir für solche Anwendungen AC-Motoren, hier setzten wir aber Mitteldruck-Axialventilatoren mit EC-Motoren von ebm-papst ein“, sagt Gauss. Eine Neuheit auf dem brasilianischen Markt. „Viele Unternehmen schreckten bisher vor den höheren Anschaffungskosten zurück, dabei lassen die sich durch den geringeren Energieverbrauch der EC-Motoren schnell wieder reinholen“, betont Gauss.
Hinzu kommt, dass die Ventilatoren leicht zu installieren sind. „Herkömmliche Ventilatoren benötigen immer noch zusätzlich Technik wie Frequenzumrichter, bei den EC-Motoren ist das alles integriert“, so Gauss. Frigorífico Verdi jedenfalls haben die Argumente überzeugt. „Die Energiepreise sind in Brasilien in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Das rechnet sich also noch schneller, als anfangs gedacht“, freut sich Gerloff.
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