© Shannon Faulk

Rent a Kühl­turm!

Was tun, wenn der Kühl­turm der eigenen Raffi­nerie gerade gewartet wird? Richtig, Aggreko rufen. Die Firma ist Welt­markt­führer im Verleih von Kühl­türmen.


Man kennt das Problem: gefühlte 40 Grad im Schatten, man schwitzt im Büro und plötz­lich fällt der Venti­lator aus. Während man in diesem Fall noch schnell Abhilfe schaffen kann, verhält es sich bei Kühl­türmen für indus­tri­elle Anwen­dungen ein biss­chen anders. Sie sind oftmals so groß wie eine kleine Einzim­mer­woh­nung und lassen sich nicht ganz so leicht ersetzen. Hier kommt Aggreko ins Spiel. Wo immer Prozess­wärme anfällt und Kunden bei der Kühlung nicht auf eigene Kapa­zi­täten zurück­greifen können, ist Aggreko nicht weit.

Globale Vermie­tung

Das Unter­nehmen für Heiz- und Generatoren­­lösungen mit Haupt­sitz im schot­ti­schen Glasgow hat sich auf den Verleih von Kühl­türmen spezia­li­siert – egal, ob nach Plan, kurz-, mittel- oder lang­fristig. „Wenn jemand seinen Kühl­turm gerade warten oder repa­rieren lassen muss, sind wir da – sei es in einer Ölraf­fi­nerie, einem Säge­werk, einer Klinik oder einer Univer­sität“, sagt Billy Chil­ders, National Manager bei Aggreko USA. Produ­zieren lässt Aggreko die Kühl­türme bei Part­ner­un­ter­nehmen in China und den USA. Zu den Kunden kommen sie dann per Schiff, Flug­zeug oder Truck. Gegründet wurde Aggreko bereits 1962 in den Nieder­landen. Nach mehr als 50 Jahren Unter­neh­mens­ge­schichte war 2017 klar: Man musste sich im Verleih­geschäft mit Kühl­türmen neu ausrichten.

Billy Chil­ders lenkt von seinem Büro bei Okla­homa City aus die Geschicke von Aggreko USA. (Foto | Shannon Faulk)

In den Verei­nigten Staaten kommen die größten Kühl­türme zum Einsatz. (Foto | Shannon Faulk)

In den Kühl­türmen arbeiten eigens für Aggreko entwi­ckelte Venti­la­toren mit Mittel­druck­laufrad. (Foto | Shannon Faulk)

Aggreko hat 204 Stand­orte welt­weit.

Ready to ship: Zu den Kunden in aller Welt gelangen die in Contai­ner­bau­weise gefer­tigten Kühl­türme per Schiff, Truck oder Flug­zeug. (Foto | Shannon Faulk)

Billy Chil­ders geht mit einem Mitar­beiter die Auftrags­pa­piere durch.

Bei Okla­homa City werden die Kühl­türme getestet, bevor sie an die Kunden vermietet werden.

Insbe­son­dere zwei Faktoren spielten bei dieser Entschei­dung eine große Rolle: der Trans­port der Kühl­türme und deren Einsatz selbst. Aggrekos Flotte bestand aus 14 verschie­denen Kühlturm­­modellen, die beim Trans­port Probleme verur­sachten. Weil sie nicht in Container­bauweise ausge­führt waren blockierten sie auf dem Schiff oder im Flug­zeug zu viel unnö­tigen Platz, der natür­lich Geld kostete. „Der Trans­port eines Kühl­turms per Schiff kostete uns etwa 25.000 Dollar“, sagt Billy Chil­ders. Gleich­zeitig stand man bei unter­schied­li­chen Frequenzen der Span­nungs­ver­sor­gung in verschie­denen Ländern vor der Heraus­for­de­rung, eine einheit­liche Lösung anzu­bieten, die problemlos inter­na­tional funk­tio­niert – in den USA hat das Strom­netz typi­scher­weise eine Frequenz von 60 Hertz, in Europa und Asien meis­tens von 50 Hertz.

Neue Ausrich­tung: keep it simple

Aggreko star­tete das Projekt Global Towers und dampfte seine Flotte auf zwei neue Modelle ein, die beide in Container­bauweise ausge­führt sind und sich in Größe und Leis­tung unter­scheiden: den GT40 und den GT20. Die Zahl steht dabei für das Contai­nermaß in Fuß. Eine klei­nere Größe ist für die Zukunft geplant. „Nun kostet uns der Trans­port eines Kühl­turms per Schiff nur noch rund 2.500 Dollar“, bilan­ziert Billy Chil­ders.

Billy Chil­ders schätzt die gute inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit mit ebm-papst. (Foto | Shannon Faulk)

Gleich­zeitig stellte Aggreko von AC-Venti­la­toren auf EC-Venti­la­toren um, weil die sich besser an verschie­dene Teillast­bereiche anpassen lassen und außerdem verläss­li­cher und effi­zi­enter arbeiten. Zudem wollte das Unter­nehmen in der Lage sein, Perfor­mance-Daten aus der Ferne abzu­fragen. Das ist aber nur mit EC-Venti­la­toren möglich. Aggreko wählte als poten­zi­elle Liefe­ranten einige wenige aus, inklu­sive ebm-papst. „Uns erreichte die Anfrage, ob wir bereit sind, einen Proto­typen zu produ­zieren“, erin­nert sich Daniel Yiu, der als Regional Sales Manager bei ebm-papst für den Süden Chinas und Hong­kong zuständig ist und mit dem chine­si­schen Hersteller der Türme in engem Kontakt stand. „Dieses Projekt war sehr wichtig für uns, weil Aggreko ein so großer Kunde ist. Wir wollten das best­mög­liche Produkt anbieten.“

Aggreko PLC 

Gegründet 1962, betrieb das Unter­nehmen zunächst den Verleih von Aggre­gaten. Später wurde das Port­folio erwei­tert. Verteilt auf 204 Stand­orte welt­weit steht heute eine Kühl­turm­flotte von 500 bis 600 Einheiten bereit.

Inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit

Nachdem ebm-papst Mulfingen den Prototyp designt und gebaut hatte, kümmerte sich Yiu in China um die Messungen des Venti­la­tors im Kühl­turm. Eine inten­sive Zeit mit Abstim­mungen über mehrere Zeit­zonen und Länder hinweg begann. „Wir kommu­ni­zierten täglich“, erin­nert sich Yiu. „Anfangs nur mit dem Hersteller der Türme, später auch mit Aggreko direkt, als es darum ging, die gefor­derten Spezi­fi­ka­tionen anzu­passen.“ So ein Aggreko-Kühl­turm muss ­Großes leisten können. Und das bei Umgebungs­temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius, denn viele der Türme kommen bei Kunden im Mitt­leren Osten zum Einsatz. Dasselbe gilt für sein Herz­stück, die Venti­la­toren. Sie sind nicht nur hohen Tempe­ra­turen, sondern auch stän­diger Feuch­tig­keit ausge­setzt, da sie mit dem Prinzip der Ver­dunstungs­kühlung arbeiten. Die größte Heraus­for­de­rung für ebm-papst war aber der enorme Gegen­druck, mit dem der Venti­lator zurecht­kommen musste.

So ein Aggreko-Kühl­turm muss ­Großes leisten können – und das bei Umge­bungs­tem­pe­ra­turen von bis zu 60 Grad Celsius. (Foto | Shannon Faulk)

Am Ende bekam Aggreko einen robusten Venti­lator in H2+C-Ausführung, der durch seine beson­deren Beschich­tungen und Lackie­rungen korro­si­ons­be­ständig ist, mit Betriebs­tem­pe­ra­turen von bis zu 80 Grad Celsius fertig wird und hohen Gegen­drü­cken trotzt.

Vom Liefe­ranten beein­druckt

Billy Chil­ders ist zufrieden. „Unsere bishe­rigen AC-Modelle waren in der heißen und feuchten Umge­bung, in der sie arbeiten, sehr wartungs­intensiv. Die Ausfall­rate war da sehr hoch. Wir sind über­zeugt, dass sich das mit den Produkten von ebm-papst ändern wird.“ Chil­ders schätzt die gute inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit: „Es gab viele, viele Konfe­renzen und das macht nicht immer nur Spaß. Aber ebm-papst war jeder­zeit verfügbar – ob tele­fo­nisch, persön­lich vor Ort oder in einer anderen Form. Nicht jeder kann das auf dieser globalen Ebene garan­tieren.“

Laden Sie diesen Artikel als PDF
Down­load

Bitte füllen Sie folgende Felder aus: Kommentar, Name & E-Mail-Adresse (Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht). Bitte beachten Sie dazu auch unsere Datenschutzerklärung.