Energie sparen fängt zu Hause an. Deshalb testet Dave Davis neue Geräte auch im Selbstversuch: „Ein Lambda-Constant-System heizt seit Jahren meinen eigenen Pool und funktioniert hervorragend!“ Heat Transfer Products (HTP), dessen Geschäftsführer Davis seit 2006 ist, setzt auf dem amerikanischen Heiztechnikmarkt seit der Gründung auf Effizienz. Das Unternehmen mit Sitz in Massachusetts startete 1974 mit der Entwicklung und Produktion von Wärmetauschern für die Heizkessel- und Solarindustrie. Ende der 1990er-Jahre führte die Firma Brennwerttechnologie aus Landshut auf dem amerikanischen Markt ein – und löste dadurch eine Entwicklung aus, die bis heute anhält. Mittlerweile ist HTP mit seinen Geräten Vorreiter auf dem Gebiet hocheffizienter Warmwasserbereitung. „Die Leute von Heat Transfer Products sind echte Pioniere in der Heizungstechnik“, betont Manfred Kratzer, Vertrieb Export bei ebm-papst Landshut.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends verfolgte HTP daher auch sehr genau, was Ingenieure am niederbayrischen ebm-papst Standort entwickelten: ein Kontrollmodell, das den Brenner automatisch unterschiedlichen Gasarten anpasst und weniger Installationszeit bei der Inbetriebnahme benötigt. 2005 stattete eine Delegation Landshut einen Besuch ab und war schnell Feuer und Flamme für LambdaConstant: „Wir setzen auf europäische Technologien, um unsere Produkte noch besser zu machen und den amerikanischen Markt voranzutreiben. Daher haben wir ebm-papst schnell signalisiert, dass wir gerne am LambdaConstant mitarbeiten würden, um es in unseren Heizsystemen einzusetzen“, erklärt Davis.
In 25 Einheiten überprüfte HTP über die vergangenen drei Jahre im extremen Feldversuch Leistungsfähigkeit, Flexibilität und Robustheit von LambdaConstant in den unterschiedlichsten Gegenden der USA. Das Gerät wurde im Jeep durch die Berge Colorados gefahren, in Blockhütten aufgestellt oder auf Campingplätzen getestet. „Wir hatten Geräte auf 3.000 Meter Höhe und
auf Meeresniveau“, erzählt Dave Davis. Bei den Tests standen die Ingenieure von HTP in ständigem Kontakt mit ebm-papst. „Davon haben beide Seiten profitiert“, erläutert Manfred Kratzer. Durch die Lerneffekte aus den Extremtests wurde LambdaConstant ständig besser. Die beiden Modelle der Elite-plus-Baureihe von HTP wurden im Gegenzug in Landshut auf den Prüfstand gestellt und kontinuierlich verbessert.
Die Ingenieure tauschten sich regelmäßig in zweiwöchentlichen Telefonkonferenzen aus, häufig sogar öfter. „Bis zum Schluss feilten wir noch an der Effizienz, verbesserten einzelne Komponenten“, betont Kratzer. Die geringe Anzahl der Komponenten ist eine Eigenschaft, die auch Dave Davis am LambdaConstant System besonders hervorhebt: ein Lüfter mit Massenstromsensor, Gasbrenner, Kontrolleinheit, display, fertig.
Davis schätzt am Gasgebläse mit elektronischer Regelung aber am meisten, dass es sich automatisch der Gasart und dem Gasgehalt anpassen kann. Das ist für einige Regionen in den USA von besonderer Bedeutung, in denen Propangas und andere Gasarten eingeleitet werden, um den Gasdruck zu erhöhen. „Dafür gibt es in den USA einen großen Markt. Die Umstellung von einer Gasart auf eine andere erfordert bei LambdaConstant weder Messungen noch zusätzliche Düsen noch aufwendige Konfigurationen“, betont Davis. Die Anpassungsfähigkeit ermöglicht ein Massenstromsensor, der das Gas-Luft-Gemisch misst, das durch das Gerät strömt.
Dieser geniale Kniff macht LambdaConstant flexibel einsetzbar auch bei Höhenunterschieden und Druckschwankungen im Leitungssystem. Dave Davis: „In größeren Höhenlagen spielt LambdaConstant einen großen Vorteil aus: Heizsysteme arbeiten damit sogar in Höhen von bis zu 3.000 Metern mit gleichbleibend effizienter Leistung.“ Das System überwacht die Strömung nicht nur, sondern regelt auch die Gaszufuhr. Daher spielen Druckunterschiede in langen Leitungssystemen keine Rolle mehr. In den für die USA typischen großen Privathäusern eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft.
So wenig Komponenten LambdaConstant hat, so viel Innovation steckt drin: Ein weiterer großer Vorteil des Systems ist der außergewöhnliche Modulationsgrad von 1:10. „Wir mussten erkennen, dass das schnelle Reaktionsvermögen von aktuellen effizienten Heizkesseln gleichzeitig Segen und Fluch ist“, erklärt Davis. Denn wird in einem Heizsystem wenig Last angefordert, schalten sich handelsübliche Brenner mit einem Modulationsgrad von 1: 4 aus. Um bei steigendem Bedarf ohne lange Verzögerung warmes Wasser liefern zu können, arbeiten sie mit Zwischenspeicherung der Energie. Der Brenner heizt dabei in Intervallen auf Vorrat, schaltet sich ein, aus, wieder ein – und verbrennt dabei unnötig Gas. Der feine Modulationsgrad des LambdaConstant hingegen erlaubt dem Brenner, bei niedrigem Bedarf auf einem äußerst niedrigen Niveau weiterzulaufen. Ein vergleichbar innovatives System bietet in den Vereinigten Staaten sonst niemand.
Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage gibt es in den USA eine starke Bewegung, energieeffiziente, emissionsarme Technologien einzusetzen. Zurzeit besetzen diese hocheffizienten Produkte einen Marktanteil von 12 bis 15 Prozent. „Bisherige Technologien haben eine Effizienz von rund 85 Prozent. Unsere Produkte erreichen einen Wert von bis zu 98 Prozent und gewinnen einen immer stärkeren Marktanteil“, ist sich Davis sicher. Das Wachstum wird sich aber langsam vollziehen: „Hocheffiziente Produkte sind in der Anschaffung teurer und Hausbesitzer verfügen momentan nicht über viel Geld, daher entscheiden sie sich zuweilen nicht für das effizientere System.“ Davon, dass die beiden Elite-plus-Geräte, die Mitte 2010 in den Verkauf gehen, genauso den Markt erobern werden wie die ersten Brennwertheizkessel vor 15 Jahren, ist der Heizpionier jedoch überzeugt. „LambdaConstant bietet uns einfach einen riesigen Marktvorteil gegenüber unseren Wettbewerbern.“
LambdaConstant
Das Besondere an diesem System für Brennwertheizungen ist die Kombination eines intelligenten Gasgebläses und einer Kontrolleinheit. dabei misst ein Sensor die Masse des Gas-Luft-Gemischs und die Verbrennung wird automatisch angepasst. Zudem bietet LambdaConstant einen Modulationsgrad von 1 : 10. Die Verbrennung lässt sich also auf ein Zehntel der vollen Leistung verringern, nicht wie auf dem Markt bisher üblich auf ein Viertel. Wird nur wenig Wärme gebraucht, läuft der Brenner mit geringer Leistung weiter und geht nicht ständig aus und an. Optimale Verbrennung leistet das System daher unabhängig von Gasart, Höhe des Einsatzorts und Wärmeanforderung.
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