LambdaConstant ist ein neuartiges Regelsystem für die Verbrennung bei Gasbrennwertgeräten, bei dem die Verbrennungstemperatur am Gasbrenner direkt gemessen wird. Die Messung erfolgt mit Thermoelementen an der Oberfläche des Brenners, es ist keine Messung in der oxidierenden Flamme mit hoch beanspruchten und sehr genau zu positionierenden Elektroden erforderlich. Mit der voreingestellten LambdaConstant-Kennlinie lässt sich die optimale Brennertemperatur zielgenau einstellen, die üblichen Sicherheitszuschläge für Grenzgase können entfallen und die Einsatzbereiche für handelsübliche Gasbrenner auf einen hohen Modulationsbereich von 1:10 deutlich erweitert werden. Dieser hohe Modulationsbereich lässt sich mit herkömmlichen Gasbrennwertgeräten bisher nicht erreichen.
Die ohnehin schon hohe Effizienz von Gasbrennwertgeräten kann damit im Teillastbereich noch gesteigert werden, da Energieverluste im Taktbetrieb durch Vorspül- und Nachspülphasen minimiert werden. Und darauf wird bei der Ausarbeitung der europäischen EuP-Ökodesign-Richtlinie besonders hingewiesen. Der große Vorteil am LambdaConstant-System ist, dass der Massenstrom der zugeführten Verbrennungsluft mit einem digitalen Massenstromsensor am Gasgebläse direkt gemessen wird. Das speziell entwickelte Laminar-Flow-Element mit extrem niedrigem Druckverlust sorgt für ein stabiles Sensorsignal über den gesamten Modulationsbereich von 1:10, selbst bei kleinen Massenströmen und auch unter schmutzigen Umgebungsbedingungen.
Das Massenstromsignal wird über ein digitales, eigensicheres Bussystem vom Gebläse direkt an den Feuerungsautomaten weitergeleitet und dort verarbeitet. Am Gebläse ist außerdem ein sehr genaues und auf den Verbrennungsprozess abgestimmtes Gasregelventil integriert, mit dem sich auch kleine Änderungen in der Luftzahl sehr schnell ausregeln lassen.
Der Luftmassenstrom und die Brennertemperatur werden im LambdaConstant-Feuerungsautomaten von einer dynamischen Zielwertregelung mit angepassten Zeitkonstanten ausgewertet und das Gasregelventil wird, selbst bei sich schnell ändernden Luftmassenströmen, entsprechend den Zielwerten eingestellt. Durch den geringen Druckverlust im Laminar-Flow-Element können mit den gleichen Gasgebläsen höhere Zuluft- und Abgasrohrlängen erreicht werden, bei gleichen Rohrlängen ist die Gasgebläse-Leistungsaufnahme niedriger. Einflüsse von verschiedenen Abgasrohrlängen oder Wind bei unterschiedlichen Druckzonen eines Hauses werden durch die kontinuierliche Messung des Massenstroms kompensiert. Der Zündmassenstrom für eine optimale Zündung wird automatisch eingestellt. Auch bei großen Aufstellhöhen wird wegen der Massenstrommessung die Geräteleistung beibehalten. Das übliche Anpassen von minimaler oder maximaler Heizleistung in den Alpenländern oder bestimmten Regionen der USA entfällt.
Ein bedeutender Vorteil des LambdaConstant-Systems ist die Unabhängigkeit von Gasart und Gasfamilie. Reines Methan aus Russland, Nordseegas mit Stickstoff- oder Wasserstoff-Beimischungen und Biogas mit CO2-Anteilen haben auf die Brennerkennlinie praktisch keinen Einfluss. Selbst bei der Umstellung auf Propan- und Butan-Gemische passt sich das System hervorragend an. Die Variantenvielfalt von Heizgeräten für Hersteller, Großhandel und Heizungsbauer kann damit deutlich reduziert werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit dem LambdaConstant-Verbrennungsregelungssystem die heutige Generation von Gasbrennwertgeräten hinsichtlich Effizienz, Einsetzbarkeit, Robustheit und Variantenvielfalt noch einmal deutlich verbessert wird.
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