© Gernot Walter

Heizen wie die Sonne

Das Erwärmen großer Hallen kostet viel Energie. Umso wich­tiger ist es, dass die Wärme dort ist, wo man sie braucht, und beim Öffnen von Toren nicht verloren geht. Um das zu vermeiden, werden häufig Dunkel­strahler einge­setzt, die das Prinzip der Sonne nutzen. Aber auch die hatten bislang Verbes­se­rungs­po­ten­zial.


Tor auf, Wärme raus: Würden Logis­tik­zen­tren, Flug­ha­fen­han­gars oder hohe Fabrik­hallen konven­tio­nelle Heizungen einsetzen, ginge die Heiz­wärme jedes Mal verloren, wenn Tore geöffnet werden oder produk­ti­ons­be­dingt Luft in großen Mengen abge­saugt wird. Deswegen kommen hier meist Dunkel­strahler zum Einsatz, die nicht die Luft erwärmen, sondern nach dem Prinzip der Sonne heizen.

Dunkel­strahler sind unter anderem gasbe­trie­bene Heiz­ge­räte, die Wärme durch Infra­rot­strah­lung abgeben. Sie hängen meist in vier bis zwölf Meter Höhe unter der Decke und erwärmen Gegen­stände, Wände, Böden, aber auch Menschen mittels der „Wärme­wellen“. Dazu wird ein tempe­ra­tur­be­stän­diges Rohr auf bis zu 580 Grad erhitzt, ein Reflektor ober­halb des Rohres lenkt die Infra­rot­strah­lung in Rich­tung Fußboden und Aufent­halts­be­reich der Mitar­beiter.

Konstante Luft­zu­fuhr

Die Firma Schwank, Welt­markt­führer für Gas-Infra­rot­strahler, erzeugte dafür bis vor Kurzem mit einem Brenner eine Flamme inner­halb eines Stahl­rohrs. Um das rich­tige Verbren­nungs-Luft-Gas-Verhältnis zu erzeugen, wird der Flamme über ein Gebläse Luft zuge­führt. Die Leis­tung wurde allein über die Menge des zuge­ge­benen Gases regu­liert.

„Ich habe schon häufig mit ebm-papst zusam­men­ge­ar­beitet. Sie waren immer eine Nasen­länge voraus.“

Prof. Dr. Fried­helm Schlößer, Geschäfts­führer der Schwank GmbH

„Hält man bei der Modu­la­tion die Luft­menge konstant und redu­ziert nur die Gasmenge, führt das bei nied­rigen Leis­tungs­be­rei­chen zwangs­läufig zu einer inef­fi­zi­enten Verbren­nung und weniger Leis­tung“, erklärt Prof. Dr. Fried­helm Schlößer, Geschäfts­führer der Schwank GmbH. „Das ist zwar besser, als gar nicht zu modu­lieren, wird aber den heutigen Anfor­de­rungen der EU an die Effi­zienz von Produkten nicht mehr gerecht.“ Ein Grund, weshalb sich das Unter­nehmen vor einein­halb Jahren entschloss, zusammen mit ebm-papst eine bessere Lösung zu erar­beiten.

Dunkel­strahler heizen aus bis zu zwölf Meter Höhe mittels Wärme­wellen – ganz so wie die Sonne. (Foto: Schwank GmbH)

„Ich habe schon häufig mit ebm-papst zusam­men­ge­ar­beitet“, sagt Schlößer. „Sie waren immer eine Nasen­länge voraus. Beim Dunkel­strahler delta­Schwank setzen wir für klei­nere Leis­tungen auf den Gas-Luft-Verbund NRV 118, für größere Leis­tungen auf den NRV 137 von ebm-papst. Beide bestehen jeweils aus einer Gasar­matur, einem EC-Gasbrenn­wert­ge­bläse und einem Gas-Luft-Mischer, dem soge­nannten Venturi-Rohr. Damit sind wir der erste Dunkel­strahler-Hersteller welt­weit, der EC-Gasbrenn­wert­ge­bläse verwendet.“

Wirkungs­grade von 95 Prozent

Diese Lösung bringt einige Vorteile. Da das EC-Gebläse stufenlos zwischen drei und 30 Kilo­watt modu­lieren kann, können die Dunkel­strahler ihre Leis­tung dem tatsäch­li­chen Wärme­be­darf der Halle anpassen, ohne dass sich ihre Effi­zienz durch Luft­über­schuss verschlech­tert. Die Dunkel­strahler errei­chen so beacht­liche Wirkungs­grade von bis zu 95 Prozent.

Davon profi­tiert auch die Umwelt: „Gerade in den Über­gangs­zeiten Herbst und Früh­jahr oder in einem milden Winter, wenn nicht 100 Prozent der Leis­tung gebraucht werden, punkten modu­lie­rende Geräte. Durch den Gas-Luft-Verbund können wir nun über alle Leis­tungs­be­reiche den besten Wirkungs­grad reali­sieren. Damit redu­ziert sich der Gasver­brauch noch­mals deut­lich.“

„Wir sind der erste Dunkel­strahler-Hersteller welt­weit, der EC-Gasbrenn­wert­ge­bläse verwendet.“

Prof. Dr. Fried­helm Schlößer, Geschäfts­führer der Schwank GmbH

Durch die saube­rere Verbren­nung stoßen die Strahler 20 Prozent weniger CO2 und 55 Prozent weniger Stick­oxide aus. So über­erfüllt Schwank die strengen EU-Richt­li­nien, wie beispiels­weise die Ökode­sign-Richt­linie ErP, und kann seinen Kunden ein zukunfts­fä­higes Produkt bieten. Dank EC-Motor verbrau­chen die Strahler zudem bis zu 72 Prozent weniger Strom.

Alles aus einer Hand

Bislang kaufte Schwank jede Kompo­nente von einem anderen Hersteller, jetzt beziehen sie den gesamten Gas-Luft-Verbund von ebm-papst. „Das gibt uns mehr Zeit, uns um das Heizungs­system zu kümmern“, sagt Schlößer. „Und natür­lich auch, um an weiteren Neuheiten zu arbeiten.“

 

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