Das Spülprogramm ist beendet, das Geschirr gespült. Nur noch die Tür aufklappen und schon … steigt einem heißer Dampf direkt ins Gesicht. Diese Begegnung der unangenehmen Art hat schon beinahe jeder in der Haushaltsküche gemacht. Doch da wird das Gerät nur ein paarmal in der Woche benutzt. In Kantinen, der Gastronomie, auf Kreuzfahrtschiffen oder in Krankenhäusern wird täglich eine enorme Menge an Geschirr gespült. Denn meist muss das gebrauchte Geschirr innerhalb weniger Minuten wieder absolut sauber und keimfrei für Besucher, Passagiere oder Patienten zur Verfügung stehen. Das Bedienpersonal bekommt hier mehrmals täglich das unfreiwillige Dampfbad. Zudem beeinflusst die feuchtheiße Luft das Raumklima in der Spülküche negativ.
Die MEIKO Maschinenbau GmbH & Co. KG, Experten für Gewerbespültechnik, hat mit dem AirConcept für ihre M-iClean-Serie eine Lösung für das Problem gefunden. „Die Energie, die im Spülprozess als Abfallwärme anfällt, gewinnen wir am Ende des Spülprogramms zurück und führen sie dann wieder dem Prozess zu“, erklärt Bruno Gaus, Entwicklungsleiter bei MEIKO. Damit die heiße Luft über den Wärmetauscher geführt und so wieder für den Aufheizvorgang genutzt werden kann, ist im Innenleben der Maschine ein Ventilator verbaut. Er fungiert wie ein „Turbo“, der die Luft intelligent bewegt. Das flache Laufrad wirft den Luftstrahl an die Spülkammerdecke. Die Luft bewegt sich von dort über die Seitenwände nach unten. Dabei kondensiert der Dampf an der kühlen Wand. Die natürliche Konvektion, also das Absinken der kühlen Luft nach unten, dauert ohne Ventilator viel zu lang. Schließlich darf ein Trockenvorgang nur etwas mehr als zwei Minuten dauern.
Bei unseren Spülgeräten spielt Energieeffizienz eine entscheidende Rolle.
Bruno Gaus, MEIKO
Für die technische Auslegung des Ventilators holte sich MEIKO ebm-papst mit ins Boot. „Bei unseren Spülgeräten spielt Energieeffizienz eine entscheidende Rolle“, betont Gaus. „Daher müssen auch die einzelnen Komponenten besonders effizient sein – und genau das ist der EC-Motor aus Landshut.“ Gleichzeitig sollte der Motor möglichst kompakt sein. Für ebm-papst war dieses Projekt eine ganz besondere Herausforderung. „Wegen der beengten Platzverhältnisse in den Spülmaschinen war ein kompakter, energiesparenden Ventilator notwendig, der aber auch dauerhaft den aggressiven Waschmittelsubstanzen standhält“, erklärt Ralf Braun, der sich als Regionalleitung Offenburg von ebm-papst immer eng mit dem badischen Unternehmen austauscht.
Im Verlauf der eineinhalbjährigen, gemeinsamen Entwicklung entschied man sich für den Standardmotor BG36, jedoch mit einer individuell entwickelten Elektronik für 24 Volt. Zudem wurde der Motor für den Einsatz in Spülmaschinen mit besonders robusten Abdichtungen und Materialien versehen und treibt ein speziell entworfenes Laufrad an. Er ist für hohe Drehzahlen mit bis zu 5.000 Umdrehungen pro Minute konzipiert und überzeugt mit hoher Laufruhe und geringem Geräusch. Genauso effizient wie der Motor war auch die Zusammenarbeit. „MEIKO kam mit angepassten Anforderungen auf uns zu und hatte in kurzer Zeit bereits ein ausgeklügeltes Konzept, das die von uns aufgezeigten Möglichkeiten berücksichtigte“, schwärmt Stefan Obermaier, der Projektverantwortliche von ebm-papst in Landshut.
Wir liefern einen kompakten, energiesparenden Ventilator, der auch agressiven Waschmitteln standhält.
Ralf Braun, ebm-papst
Und auch Bruno Gaus, der seit 20 Jahren Spülmaschinen für das Offenburger Unternehmen entwickelt, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Aus Entwicklungssicht muss es immer ein Geben und Nehmen sein. Und wir haben uns hervorragend die Bälle zugespielt.“ Seit Oktober 2013 ist die neue Produktserie M-iClean auf dem Markt. Mit dem beleuchteten Türgriff für die Statusanzeige und dem Glasdisplay mit deutlich mehr Informationen für den Benutzer ist das Gerät schon optisch ein Hingucker. Und dieses Feature können die Bediener nun auch ganz ohne Dampfschwaden genießen.
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