Die neu entwickelte Backofengeneration des Schweizer Premium Haushaltsgeräteherstellers V-ZUG verbindet einfach zu bedienende, zuverlässige Geräte mit moderner Technologie. Und sie schafft Platz für große Kochkünste, denn die Backöfen, die seit Februar 2019 auf dem Markt sind, bieten einen deutlich größeren Garraum. Obwohl das Gerät des Schweizer Marktführers bei großen Haushaltsgeräten so kompakt ist wie seine Vorgänger, passt so auch der größte Truthahn in den Ofen.
„Dazu mussten wir den Bauraum und die Höhe der Bedienblende des Geräts verkleinern“, sagt Andreas Büeler, Entwicklungsingenieur bei V-ZUG. „Hierdurch blieb weniger Platz für die Herdmantelkühlung, vor allem die Höhe war viel geringer“, ergänzt sein Kollege Pascal Bosshard, der das Lüftungssystem mitentwickelte. Das stellte das Unternehmen vor eine Herausforderung, denn der Luftdurchsatz sollte trotz weniger Platz gleichbleiben, bei manchen Modellen sogar höher sein, und die Lüftung sollte genauso leise kühlen wie die vorherigen Modelle.
Keine einfache Lösung
Einfach auf einen stärkeren Motor zu setzen war keine Lösung, denn die Herdmantelkühlung erfüllt mehrere Funktionen. Sie sorgt dafür, dass die Seitenwände und die Frontscheibe nicht zu warm werden, kühlt die Lampen im Backofen und entzieht dem Garraum Feuchtigkeit, um den Backprozess optimal zu gestalten. Jeder Bereich muss also ausreichend Luft bekommen, gleichzeitig muss der Motor aber auch genau auf die Backprozesse ausgelegt sein, damit das Klima und die Temperatur im Backofen stimmen. Um alle diese Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen, holten sich die beiden Ingenieure Unterstützung von ebm-papst. Bislang hatte der Lüftungsspezialist nur Motoren zugeliefert. Das Lüfterrad entwickelt und beides montiert hatte V-ZUG selbst. Nun setzte das Unternehmen erstmals auf eine Gesamtlösung.
„Am Anfang war noch vieles offen, zum Beispiel der Raddurchmesser und die Schaufelgeometrie des Ventilators“, sagt Bosshard. „ebm-papst half uns, alles zu spezifizieren.“ Nach der Produktanalyse folgten Simulationen. Laufrad und Gehäuse entwickelte V-ZUG gemeinsam mit dem ebm-papst Standort Landshut. Den Motor wählten die Schweizer zusammen mit der ebm-papst Produktion in Slowenien aus, mit der sie auch die Bauhöhe optimierten. Zwei Jahre lang entwickelten die Ingenieure die Lösung gemeinsam und besuchten sich regelmäßig gegenseitig.
Das Team trifft den richtigen Ton
Besonders eng arbeiteten V-ZUG und ebm-papst ab Frühling 2018 zusammen. „Die Herdmantelkühlung war eigentlich fertig, ebm-papst hatte eine Kombination aus Laufrad und Motor entwickelt, die unsere Anforderungen an Größe, Luftdruck und Lautstärke erfüllte“, sagt Büeler. „Doch wir waren mit dem Klang des Lüftungssystems nicht zufrieden.“ Er und sein Kollege fragten sich, ob die hohe Frequenz die anspruchsvollen Kunden beim Einsatz in der Küche stören würde. „Das Team von ebm-papst verstand das und war trotz Zeitdruck sofort bereit, eine weitere Runde zu drehen, um die Lösung zu optimieren“, sagt Bosshard.
Gemeinsam testeten sie weiter und kamen so zur Lösung: Sie besteht aus einem kundenspezifischen, rückwärts gekrümmten Laufrad und einem langsam drehendem Spaltpol-Motor mit einer Motorenleistung von 15 Watt mit speziellen flachen Lagerbügeln, um die Bauhöhe zu minimieren. Motorenträger mit aerodynamisch optimierter Einströmdüse und Schnappverbinder sorgen dafür, dass der Motor trotz seiner geringen Größe ausreichend Luft fördern kann.
„Das Team von ebm-papst war trotz Zeitdruck sofort bereit, eine weitere Runde zu drehen, um die Lösung zu optimieren“
Pascal Bosshard, Entwicklungsingenieur bei V-ZUG
„Wir setzen jetzt einen Spaltpol-Motor ein, mit dem wir in der Vergangenheit nur Dampfgarer ausreichend kühlen konnten“, erklärt Büeler. „Der Backofen wird aber bis zu 70 Grad heißer.“ Erst durch die Optimierungen von ebm-papst war es möglich, den Motor auch für die Herdmantelkühlung zu nutzen. „Es hat uns sehr geholfen einen Lüftungsspezialisten an der Seite zu haben, der uns mit seinem Know-how unterstützt“, resümiert Bosshard. „Wir hatten eine Mannschaft, mit der wir innerhalb kurzer Zeit die richtigen Entscheidungen treffen und so zu einem sehr guten Ergebnis kommen konnten.“
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