Anpfiff im Stadion. Die Spieler laufen auf. Helle Scheinwerfer leuchten jeden Winkel des Platzes aus. Und das Publikum sieht: einen perfekt gepflegten Rasen. Zugegeben, die meisten Besucher freuen sich vermutlich eher auf ein spannendes Fußballspiel – der Rasen rückt da schon mal in den Hintergrund. Dabei schafft er die Basis für ein spannendes Sportevent. Und die Basis für einen Top-Rasen schafft eine intensive Pflege des Grüns. Bei einem Fußballfeld mit bis zu 8.250 Quadratmeter Fläche ist das ganz schön viel Grün, das es zu pflegen gilt. Auf Golfplätzen gibt es sogar noch deutlich mehr zu tun.

Mit einem Meter pro Sekunde ist der CEORA Mähroboter auf seinen Mäheinsätzen unterwegs. EC-Außenläufermotoren von ebm-papst sorgen für den nötigen Antrieb. (Bild | Husqvarna)
Gut, wenn man da einen starken Helfer wie den CEORA-Mähroboter des schwedischen Herstellers Husqvarna hat. Das Gerät für die Profi-Grünflächenpflege schafft ordentlich was weg – je nach Schnittqualität bis zu 50.000 Quadratmeter in einem Zeitraum von zwei Tagen. Und das alles völlig selbstständig, geräuscharm und emissionsfrei. Damit erleichtert er nicht nur Platzwart*innen im Fußballstadion, sondern auch auf Golfplätzen die Arbeit und ist ein zuverlässiger Partner für das Pflegen von öffentlichen Grünflächen. Wie er das macht? Mit Komponenten, die die Entwickler speziell für diese Herkules-Aufgaben ausgelegt haben.
Der Typ fürs Große

Das Mähdeck ist schnell nach oben geklappt und lässt sich so einfach und ergonomisch reinigen. (Bild | Husqvarna)
Bilader Younadam ist Electro-Mechanical Motor Design Engineer bei Husqvarna und für das CEORA-Projekt verantwortlich. Er erklärt: „Der Mähroboter ist modular aufgebaut. Er besteht aus einer Antriebseinheit und der Fronteinheit mit dem Mähdeck. An diesem sind, verteilt auf drei Klingenscheiben, insgesamt 15 Hochgeschwindigkeits-Stahlklingen angebracht. Sie sorgen für einen effizienten und präzisen Schnitt.“ Steht eine Wartung oder Reinigung an, lässt sich das Mähdeck einfach in eine ergonomische Position nach oben kippen und so rückenschonend arbeiten. Die Antriebseinheit gibt es in zwei Ausführung mit unterschiedlicher Schneidleistung. Younadam sagt: „Die Ansprüche der Profi-Anwender an die Leistung unserer Geräte ist hoch. Beim CEORA haben wir die Kapazität im Vergleich zu unseren anderen Robotermähern verzehnfacht.“
Zuverlässig angetrieben
Mit einem Meter pro Sekunde bewegt sich der leistungsstarke Helfer über die Grünfläche. Zwei Laufräder treiben ihn auf seinen langen Einsätzen an. Damit sie das immer zuverlässig tun, setzt Husqvarna auf die Motoren von ebm-papst. „Bei der Auswahl der Komponenten achten wir auf eine hohe Qualität, Leistungsfähigkeit und das richtige Preis-Leistungsverhältnis“, erläutert Younadam. Für die Radantriebe fiel die Wahl auf EC-Außenläufermotoren von ebm-papst. „Die Energieeffizienz der Antriebe spielt für uns natürlich ebenfalls eine große Rolle“, betont er. „Schließlich soll der Mäher ja möglichst lange ohne Ladepause arbeiten.“
Armin Pokorny ist Market Manager Industrial Drive Technology bei ebm-papst und im Projekt Younadams Ansprechpartner. Er erinnert sich: „Um die Anforderungen der CEORA-Entwickler hinsichtlich der Geschwindigkeit zu erfüllen, haben wir die Wicklung der Standardmotoren angepasst. So kann Husqvarna bei 36 Volt die maximale Leistung abrufen. Außerdem kommt ein Getriebe mit der Sonderuntersetzung Performax Plus 63.2 zum Einsatz.“
Die Energieeffizienz der Antriebe spielt für eine große Rolle. Schließlich soll der Mäher möglichst lange ohne Ladepause arbeiten.Bilader Younadam, Electro-Mechanical Motor Design Engineer
Wo hart gearbeitet wird, entsteht viel Wärme. Damit der Antrieb nicht zu sehr ins Schwitzen kommt, verpassten die ebm-papst Ingenieure der Standardhaube des Motors Löcher: „Wir nennen sie liebevoll Schweizerkäsehaube“, sagt Pokorny und lacht. „Durch die Ausschnitte in der Aluminiumkappe ist nun gewährleistet, dass die Wärme zuverlässig abgeleitet wird und so die maximale Motorleistung erzielt wird.“
Wenn’s mal hart kommt
Hoch sind die Ansprüche auch bei der Robustheit der Komponenten. So müssen der CEORA-Mäher und die Getriebe auch Stürze aus bestimmten Höhen überstehen. „Wir haben die Lager entsprechend verstärkt und die Ausgangswelle des Getriebes aus einem stabileren und rostfreien Material gefertigt. Damit konnten wir die Anforderungen erfüllen“, sagt Pokorny. Bei einem Profimäher spiele das Geräusch ebenfalls eine Rolle, wie Younadam betont: „Unseren Kunden ist es sehr wichtig, dass der Mäher möglichst leise arbeitet. Auch hier hat ebm-papst die passende Lösung gefunden und die Motoren entsprechend ausgelegt.“

Aktive Radbürsten reinigen die Laufräder von Grasresten. Die ECI-42-Radbürstenmotoren mit Performax-Plus-Getriebe lieferte ebm-papst. (Bild | Husqvarna)
Damit sich das geschnittene Gras nicht an den Rädern festsetzt, sind aktive Radbürsten im Einsatz. Sie drehen sich während der Fahrt und entfernen so die Grasreste – mit doppeltem Nutzen: Der CEORA kann seinen Mäheinsatz ungestört fortsetzen und im Rasen bleiben keine Grasklumpen zurück. Angetrieben werden die kleinen Bürsten vom ECI-42-Radbürstenmotoren mit Performax-Plus-Getriebe von ebm-papst. Sie punkteten ebenfalls mit ihrer Energieeffizienz und Langlebigkeit.
Präzise ohne Kabelgrenze
Seinen Weg findet der CEORA übrigens nicht wie handelsübliche Robotermäher anhand von im Boden verlegter Begrenzungskabel, sondern mittels modernster Satellitentechnik. Younadam erklärt: „Wir nutzen hier das Husqvarna Exact Positioning Operating System (EPOS). Die Anwender definieren die Arbeitsbereiche virtuell. Über das Satellitensystem erfolgt dann eine hochpräzise Positionierung des Mähers. Er arbeitet auf bis zu zwei Zentimeter genau an die festgelegten Grenzen.“

Mittels Satellitentechnik weiß der Profi-Mäher immer, wo er zu tun hat. Das Kabelverlegen zur Begrenzung der Arbeitsfläche entfällt. (Bild | Husqvarna)
Auf definierten Transportwegen wechselt der CEORA zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen und findet selbstständig seinen Weg zur Ladestation, wenn der Akku neue Power braucht. Per App legen Anwender nicht nur fest, wo er arbeiten soll, sondern auch wann und mit welcher Schnitthöhe.
„Das häufige, systematische und hochpräzise Mähen sorgt für perfektes Ergebnis, da jedes Mal nur eine kleine Menge geschnitten wird. Es stellt sicher, dass der Rasen immer optimal belüftet ist und in sattem Grün sprießt“, erklärt Bilader Younadam. Und so zieht der CEORA-Mähroboter in aller Ruhe seinen Runden und hinterlässt Bahn für Bahn ein perfektes Grün, das nur auf den nächsten großen Auftritt wartet.
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