
Der HPC-Booster: Ein kompakter Würfel voller Energie. (Foto | ADS-TEC)
Von außen wirkt er eher unauffällig: ein weißer Würfel, etwa 1,20 Meter hoch, gebettet auf einen schwarzen Sockel. An den Seiten ist ein Lüftungsgitter eingelassen — ebenfalls in Schwarz. Der HPC-Booster erinnert ein wenig an eine übergroße Kühltruhe. Doch unter der Haube des 1,8 Tonnen schweren Kubus stecken keine tiefgefrorenen Ofenpommes, sondern 320 Kilowatt geballte Ladepower für E-Autos. Von null auf 80 Prozent in wenigen Minuten — das ist schnell und für den HPC-Booster und die dazugehörige Ladesäule, den HPC-Dispenser, kein Problem.
Energie aus der Steckdose
Das Thema E-Mobilität boomt mehr denn je. Das Angebot an E-Autos wächst ebenso wie die Nachfrage. Jedoch gibt es in einigen europäischen Ländern wie Deutschland immer noch zu wenig Ladestationen. Das liegt vor allem am hohen Bauaufwand. Denn die meisten Ladestationen benötigen einen Zugang zum Mittelspannungsnetz. Dazu müssen aber erst Straßen aufgerissen und neue Stromleitungen gelegt werden. Das kostet viel Zeit und Geld.
„Jeder Haushalt könnte sich so theoretisch eine eigene Schnellladestation einrichten.“ – Jannik Lorenz, ADS-TEC
Mit dem HPC-Booster des Nürtinger Unternehmens ADS-TEC ist ein teurer Ausbau des Mittelspannungsnetzes aber nicht mehr notwendig. Der weiße Powerwürfel besitzt nämlich einen eigenen Energiespeicher. Damit lässt er sich direkt an das gut ausgebaute Niederspannungsnetz anschließen, das man von Zu Hause kennt. Von dort kann der HPC-Booster Energie aufnehmen, bündeln und über den HPC-Dispenser schnell an ein angeschlossenes E-Auto weitergeben.
„So kann sich theoretisch jeder Haushalt eine eigene Schnellladestation einrichten“, sagt Jannik Lorenz, PR-Spezialist bei ADS-TEC. „Dabei besticht der HPC-Booster durch seine hohe Leistungsfähigkeit beim Laden, aber auch durch seine kompakte Bauweise. Das macht ihn als Schnellladestation einzigartig.“
Cleveres Kühlkonzept
Allerdings bedeutet eine hohe Leistungsfähigkeit auch viel Energie. Und wo viel Energie fließt, da entsteht viel Wärme. Das ist beim HPC-Booster nicht anders und stellt gerade wegen der kompakten Bauweise eine besondere Herausforderung dar. Deshalb besitzt der Schnellladewürfel ein cleveres Kühlkonzept, um reibungslos zu funktionieren. Hierfür setzt ADS-TEC auch auf Technik von ebm-papst. Zwei EC-Radialventilatoren der Baureihe RadiCal und ein Kühlaggregat sorgen dafür, dass ständig kalte Luft um den Lithium-Batterieblock des Powerwürfels zirkuliert.
Mit dem HPC-Booster können alle gängigen E-Autos ab 200 Volt sowie kommende Modelle bis 920 Volt aufgeladen werden.
Dabei entzieht das Kühlaggregat dem Batterieblock Wärme, die nach außen abgeleitet werden muss. Dafür zuständig: zwei weitere EC-Radialventilatoren als Kondensatorlüfter. So lässt sich der HPC-Booster bei einer Außentemperatur von bis zu 60 Grad Celsius ohne Probleme betreiben. Die Innentemperatur steigt dabei nie über 30 Grad Celsius.
Unter diesen Bedingungen kann der weiße Powerwürfel seine volle Leistung entfalten und zusammen mit dem HPC-Dispenser circa vier bis sieben E-Autos hintereinander laden. Dabei zieht sich der Schnellladewürfel weiterhin Energie aus dem Niederspannungsnetz und wird praktisch nie leer.

HPC-Booster und Dispenser vor Ort. (Foto | ADS-TEC)
Außerdem lässt sich an den Schnellladewürfel noch ein weiterer HPC-Dispenser anschließen, um parallel sogar zwei E-Autos mit Energie zu versorgen. Und das ganz unabhängig von der Spannungslage der Fahrzeuge. Denn mit dem HPC-Booster können alle gängigen E-Autos ab 200 Volt sowie kommende Modelle bis 920 Volt aufgeladen werden.
Damit eignet sich der Powerwürfel perfekt als Schnellladestation für die Zukunft. Dies haben auch ein bekannter deutscher Automobilhersteller und ein großer Energieversorger erkannt und in die Schnellladestation von ADS-TEC investiert. So werden wir den weißen Powerwürfel in den kommenden Jahren sicher öfter an Tankstellen, Autohäusern und in den Innenstädten entdecken.
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