Werkstückträger-Transportsysteme bringen Teile in der Produktion schnell und effizient von einem Montageschritt zum nächsten — ganz egal, ob hier Staubsauger, Autoaußenspiegel oder Ventilatoren zusammengebaut werden. Stein Automation fertigt die Komponenten für diese Anlagen oder liefert auf Wunsch komplett montierte Systeme mit eigener Logistiksteuerung. So können Kunden direkt loslegen und Aufträge mit wenigen Mausklicks erstellen. Dafür bietet das Unternehmen aus Villingen-Schwenningen zwei Systeme: das System STEIN 300 für Gewichte bis 25 Kilo und das System STEIN 500 für Schwergewichte bis zu 60 Kilo.
„Unsere Besonderheit ist der Softmove, also der sanfte Aufprall“, erklärt Jürgen Noailles, Geschäftsführer bei Stein Automation. Bei anderen Transportsystemen fahren Werkstückträger kontinuierlich auf einen Stopper oder den nächsten Werkstückträger auf. Dadurch bekommen Produkte Kratzer oder gehen im schlimmsten Fall kaputt, Bauteile des Transportsystems verschleißen schnell und ein nerviges Klappern hallt durch die Produktionshalle.
Softmove ist leise, senkt die Verletzungsgefahr und spart Energie.
Mit der Softmove-Technologie ist das anders. Dank ihr bewegen sich die Werkstückträger in drei Geschwindigkeiten: Bei freier Fahrt fahren sie in Höchstgeschwindigkeit, erkennen sie einen Stau, fahren sie langsamer und die letzten zwei Zentimeter vor einem Stopper oder einem anderen Werkstückträger schalten sie in den Schleichgang. So stoppen sie stets rechtzeitig vor dem Hindernis. Das macht die Produktion leise, senkt die Verletzungsgefahr für die Mitarbeiter und spart Energie.
Sicherer Transport von sensiblen Teilen
„Besonders bei empfindlichen oder schweren Teilen ist es wichtig, Erschütterungen zu vermeiden“, sagt Noailles. „Zum Beispiel, wenn Flüssigkeiten nach dem Vergießen auf Elektronik erst noch trocknen müssen, aber auch bei sensiblen Statoren oder Rotoren.“ ebm-papst war deshalb einer der ersten großen Kunden, der Softmove einsetzte und bereits 1994 Werkstück-Transportsysteme von Stein Automation verwendete.
„Als wir vor vielen Jahren in der Produktion in Mulfingen waren, erzählte uns unser Ansprechpartner, wie wichtig bei ihnen der sanfte Aufprall ist“, erzählt Jürgen Noailles. „Damals nutzten wir noch AC-Getriebemotoren und fragten uns, ob wir nicht auch die Motoren von ebm-papst für unsere Transportsysteme verwenden könnten, um sie noch effizienter zu machen.“ Also suchten ebm-papst und Stein Automation gemeinsam nach einem Motor, der kompakt und leistungsfähig ist und die damalige Stein EC-Motorenlösung erheblich verbessert.
Besonders wichtig war für Stein Automation auch, dass der Motor regelbar ist und sich flexibel ansteuern lässt. All das fand das Unternehmen im ECI-Motor 63.20 K4 mit integrierter Steuerung und angebautem Schneckengetriebe. Die ECI-Motoren punkten zudem durch ihre Drehmomentregelung und die große Überlastfähigkeit. Da der Motor Drehmoment und Strom reguliert, können unterschiedlich schwere Werkstücke bei gleichbleibender Geschwindigkeit transportiert werden.
Von der Kunden-Lieferanten-Beziehung zur Partnerschaft
Stein Automation setzt die Motoren in beiden Systemen ein, der Motor sitzt seitlich in den Bandelementen. Das ebm-papst Werk in St. Georgen liefert den Motor für die Werkstückträger-Transportsysteme, die der Ventilatoren- und Antriebsspezialist dann selbst an allen seinen Produktionsstätten einsetzt. „Aus einer reinen Kunden-Lieferanten-Beziehung ist eine echte Partnerschaft geworden“, fasst Noailles zusammen. „Und die hilft allen unseren Kunden, bis zu 80 Prozent Energie zu sparen und ihre Produkte sanft zum Ziel zu bringen.“
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