Guck mal, wer mäht denn da? Das fragen sich die Nachbarn, wenn der Automower® wie von Geisterhand über den Rasen fährt. Scheinbar ohne erkennbares Muster werden die Grashalme überall auf Länge gestutzt. Zur selben Zeit dreht im Haus ein urzeitlich aussehendes, flaches Getier seine Runden über Parkett und Teppiche: Der Trilobite hinterlässt auf seinem Weg durch die Wohnung einen staubfreien Boden. Immer stärker entlasten uns Haushaltsroboter von lästigen Tätigkeiten in Haus und Hof. Möglich wird das auch durch EC-Technik.
Hohe Leistung auf kleinem Raum
Ein ausgestorbener Gliederfüßler aus dem Erdaltertum stand Pate, als Electrolux um die Jahrtausendwende den ersten vollautomatischen Staubsauger der Welt entwickelte: der Trilobite. Flach und flink wie das Urzeittier fährt der Saugroboter Trilobite, ohne anzuecken, über Fußböden. Dass die danach blitzsauber sind, ermöglicht auch ebm-papst.
Die Gebläseteile hatte Electrolux selbst entwickelt. Nun suchten die schwedischen Spezialisten für Haushaltsgeräte den passenden Motor, der die hohen Anforderungen an das Sauggebläse stemmen konnte und darüber hinaus noch kostengünstig war. „Die geforderte Luftleistung ließ sich bei der begrenzten Baugröße nur durch eine hohe Drehzahl erzielen“, verrät Achim Labitzke, Produktmanager bei ebm-papst in St. Georgen. Allerdings kam aus Kostengründen nur ein einphasiger Variodrive in Frage, der üblicherweise mit einer Aufnahmeleistung von zehn Watt arbeitet.
Nun sollte er mit 55 Watt eine Laufleistung von bis zu 18.000 Umdrehungen bringen. „Über die Optimierung der Motorleistung brachten wir Kostenaspekt und Leistungsanspruch zusammen und entwickelten einen leistungsfähigen Saugantrieb“, erzählt Labitzke. Mit einem Gesamtwirkungsgrad von bis zu 45 Prozent liegt der Trilobite um zehn Punkte über einem herkömmlichen Staubsauger, der zudem meist Druck im Saugschlauch verliert.
Der EC-Motor erreicht auch trotz der hohen Drehzahlen eine erstaunlich lange Lebensdauer von 2.000 Stunden und einen Wirkungsgrad von 75 Prozent. Der ist für langen Akkubetrieb unerlässlich, denn immerhin verbraucht der Saugantrieb zwei Drittel der Energie des Trilobite. Darüber hinaus ist der EC-Motor von Haus aus leise. Um dem gesamten Gebläse zu einem maximalen Geräuschpegel von 75 Dezibel zu verhelfen, wurde es in St. Georgen zusätzlich akustisch optimiert. Nun summt der vollautomatische Sauger durch die Wohnung, ohne dass er beim Telefonieren oder Fernsehen stört.
Vorreiter der Saugroboter: Der Trilobite errechnet sich den effektivsten Weg, einen Raum zu saugen. Mithilfe von Ultraschall erkennt er Hindernisse und umfährt sie. Das händische Saugen reduziert er bei regelmäßigem Einsatz auf ein Mal im Monat.
Auf Messers Schneide
Mit deutlich unter 64 Dezibel Arbeitslautstärke schleicht sich auch der automatische Rasenmäher von Husqvarna an seinen von Hand geschobenen Kollegen vorbei. Mit dem Saugroboter verbinden den Automower® aber noch mehr Gemeinsamkeiten. Vor allem der von ebm-papst Landshut gelieferte Schneideantrieb stellt auch ein Paradebeispiel für ein Kosten-Nutzen-optimiertes Produkt dar: „Zunächst waren wir uns nicht sicher, ob die Anforderungen für den neuen Motor nicht eine Nummer zu groß sind“, gibt Siegbert Hartauer aus dem niederbayrischen Vertrieb die anfänglichen Bedenken wieder. Denn Husqvarna setzte auf die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte.
Seit 1994 lassen die Schweden einen einsträngigen bürstenlosen Gleichstrommotor aus Landshut die Schnittmesser in den vier Automower®-Modellen 210 C, 220 AC, 230 ACX und Solar Hybrid rotieren. Das schwache Anlaufmoment, der Nachteil des günstigen einsträngigen Motors, macht Husqvarna durch einen mechanischen Trick wett: Die rasierklingenscharfen Messer stehen nicht fest auf der rotierenden Scheibe, sondern klappen erst aus, wenn die Arbeitsdrehzahl erreicht ist. Anfang 2009 kam nun der 260 ACX auf den Markt. Das größte Modell der automatischen Mäher ist für semiprofessionelle Zwecke und einen Mähbereich von rund 6.000 Quadratmetern ausgelegt und benötigte einen stärkeren Motor.
Zwar kam der BG 3633 bislang als Ventilatorenantrieb mit einer Lebensdauer von bis zu 20.000 Stunden in Heizgebläsen zum Einsatz, doch bei den von Husqvarna geforderten 50 Watt Abgabeleistung wurde es dem Motor dann doch zu warm. Bis die Landshuter Ingenieure die Lösung entdeckten: Ein veränderter Kühlflügel führt nun noch mehr Wärme ab und ermöglicht, dem Motor mehr Leistung abzutrotzen. Sein idealer Arbeitspunkt liegt bei 1.750 Umdrehungen mit einer Abgabeleistung von mehr als 45 Watt – und einem Wirkungsgrad von 63 Prozent. Mit dieser Energieeffizienz schneidet der Automower® eine Menge Grashalme, bevor er wieder an die Ladestation muss. Und noch eine Eigenschaft verbindet ihn mit dem staubsaugenden Kollegen: Man muss ihn nicht zur Arbeit überreden und er erwartet hinterher kein Lob.
Innerhalb der Fläche, die durch ein an der Rasenkante verlegtes Kabel begrenzt wird, bahnt sich der Automower® selbstständig seinen Weg über den Rasen: bei Tag und Nacht, bei Sonne und Regen und sogar auf Hanglagen mit einer Steigung von bis zu 35 Prozent.
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