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Schluss mit Stech­mü­cken

Sie nerven, stechen und über­tragen Krank­heiten. Die Erfin­dung des fran­zö­si­sche Unter­nehmen Qista soll Menschen die Quäl­geister vom Leib halten. Das Gerät setzt auf Lüfter statt auf Chemie.


Mit der Dämme­rung machen sie sich auf der Garten­party breit. Sie schwirren um die Anwe­senden, setzen sich auf ihre nackte Haut und saugen ihr Blut. Doch bald ist Schluss mit den unge­be­tenen Gästen, denn Stech­mü­cken feiern in Zukunft nicht mehr mit. Zumin­dest, wenn es nach Simon Lill­amand und Pierre Bellag­ambi geht, den Geschäfts­füh­rern des fran­zö­si­schen Unter­neh­mens Qista.

Fliegt die Mücke zu dem Gerät, zieht ein weiterer Lüfter sie hinein und hält sie in einem Netz fest. (Foto | Qista)

„Wir kommen beide aus Südfrank­reich, wo es furchtbar viele Mücken gibt“, sagt Lill­amand. „Denen wollten wir den Kampf ansagen – aber mit einer ökolo­gi­schen Lösung.“ Denn oft verwen­dete chemi­sche Lösungen wie Insek­ti­zide, Sprays oder Lotionen töten auch andere Insekten und stören damit das natür­liche Gleich­ge­wicht. Weil die natür­li­chen Feinde der Stech­mü­cken sterben, gibt es so am Ende sogar oft noch mehr der unge­liebten Quäl­geister.

Atmet wie ein Mensch

Um das zu verhin­dern, entwi­ckelten die Geschäfts­führer von Qista eine Moskit­o­falle, die weib­liche Moskitos auf der Suche nach Beute anzieht, indem es die mensch­liche Atmung simu­liert. Dazu stößt das Gerät mithilfe eines Axial­lüf­ters Kohlen­di­oxid und den Duft­stoff Octenol aus. Fliegt die Mücke zu dem Gerät, zieht ein weiterer Lüfter sie hinein und hält sie in einem Netz fest. So bekämpft das Produkt Moskitos im Umkreis von 60 Metern und senkt die Beläs­ti­gung um 88 Prozent.

„Unsere Kunden stellen die Moskit­o­fallen im Freien auf, zum Beispiel im eigenen Garten, am Swim­ming Pool oder auf einer Restau­rant­ter­rasse“

Simon Lill­amand, Geschäfts­führer Qista

Bislang gibt es fünf verschie­dene Versionen für den fran­zö­si­schen Markt, die entweder für den privaten oder den öffent­li­chen Bereich ausge­legt sind. „Unsere Kunden stellen die Moskit­o­fallen im Freien auf, zum Beispiel im eigenen Garten, am Swim­ming Pool oder auf einer Restau­rant­ter­rasse“, erklärt Lill­amand. Doch Ruhe und Entspan­nung fand man an diesen Orten bislang trotz Mücken­frei­heit nicht, denn die bisher im Gerät einge­setzten Venti­la­toren waren zu laut. Deswegen baten die Geschäfts­führer ebm-papst Frank­reich um Hilfe. „Der Vertriebs­leiter besuchte uns in Aix-en-Provence und schaute sich unser Produkt und die Ferti­gung an“, sagt Lill­amand. „Gemeinsam fanden wir Axial­lüfter, die unsere tech­ni­schen Anfor­de­rungen an Luft­strom und -druck erfüllten und gleich­zeitig sehr leise operieren.“

Zukunfts­ziel: Krank­heiten eindämmen

Seit 2015 ist das Gerät in Frank­reich auf dem Markt, in Zukunft sollen weitere Länder von ihr profi­tieren: Simon Lill­amand und Pierre Bellag­ambi möchten es gerne EU-weit und ab 2021 auch in den USA und Kanada verkaufen. Außerdem sind die Qista-Geschäfts­führer auf der Suche nach Händ­lern, die das Produkt auf euro­päi­schen Inseln wie La Réunion vertreiben, wo Tiger­mü­cken häufig Dengue­fieber, oder Chikun­gunya über­tragen. „In Zukunft würden wir auch gerne mit Hilfs­or­ga­ni­sa­tionen zusam­men­zu­ar­beiten“, sagt Lill­amand. „Dadurch könnten wir die Wahr­schein­lich­keit in den Gebieten zu erkranken, deut­lich senken.“

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