© Bernd Schifferdecker

„Ich kitzle das letzte biss­chen aus der Anlage heraus.“

Nimmt sich Dieter Hilde­brandt von Breuell & Hilgen­feldt eines Retro­fits an, müssen sich seine Kunden keine Gedanken mehr machen. Das Denken und Planen über­nimmt er.


 

Herr Hilde­brandt, Sie sind mit über 100 reali­sierten Projekten ein erfah­rener Retrofit-Spezia­list. Wie gehen Sie an diese Projekte ran?

Bevor ein Retrofit umge­setzt wird, bedarf es der Planung und Konzep­tion. Hier stehen wir unseren Kunden mit Rat und Tat zur Seite. Das heißt, wir unter­stützen sie bei der Erstel­lung der Leis­tungs­daten, arbeiten mögliche Konzepte aus und zeigen Beispiele auf — auch mit einer groben Kosten­über­sicht. Wir fragen uns: Was ist Sinn und Zweck der Anlage? Wie sollte sie betrieben werden? Und wie können wir sie einre­geln?

Begleiten Sie das Retrofit dann auch bis zum Ende?

Ja, selbst­ver­ständ­lich. Wir planen den gesamten Ablauf und splitten es auch auf, wenn Projekte nicht inner­halb eines Jahres reali­siert werden können. Dann rüsten wir zuerst den Venti­lator nach, program­mieren in den neuen Venti­la­toren den Betriebs­punkt und bauen in einem zweiten Schritt die Elek­trik um. In Abstim­mung mit ebm-papst wählen wir den rich­tigen Venti­lator und den passenden Motor aus. Wir orga­ni­sieren Demon­tage, Montage und die elek­tri­sche Einbin­dung in das System. Um verglei­chen zu können, wie sich die Effi­zienz verbes­sert hat, machen wir eine Messung vor dem Umbau und eine danach.

Sobald die Anlage 10 bis 15 Jahre alt ist, rechnet es sich.

Dieter Hilde­brandt, Vertriebs­leiter bei Breuell & Hilgen­feldt

Wie sehen dabei Ihre Ergeb­nisse aus?

Sobald die Anlage 10 bis 15 Jahre alt ist, rechnet es sich. Viele Anlagen sind damals unge­re­gelt in den Betrieb gegangen. Heute können wir die Venti­la­toren genau an dem Punkt betreiben, wo der Bedarf des Kunden liegt. Da sind Ener­gie­ein­spa­rungen von teil­weise 60 bis 70 Prozent möglich, weil gar nicht mehr so viel Luft bewegt werden muss. Bewegte Luft ist eines unser teuersten Medien. Deswegen macht es am meisten Sinn, da anzu­setzen. Ein Retrofit lässt sich hier, genauso wie bei der Beleuch­tung, schnell und einfach umsetzen.

Und bei neueren Anlagen?

Auch wenn die Anlage ihren Job gut macht, lohnt es sich zu schauen, ob noch was raus­zu­holen ist. In den letzten 20 Jahren hat sich in Sachen Effi­zienz viel getan. Nicht nur in der Rege­lungs­technik, sondern auch in der Motor- und Strö­mungs­technik. Rechnet man die Förder­gelder ein, die zur Verfü­gung stehen, liegen wir bei Amor­ti­sa­ti­ons­zeiten von zwei bis drei Jahren, je nach Größe und Komple­xität.

Bei einem Retrofit sind Ener­gie­ein­spa­rungen von teil­weise 60 bis 70 Prozent möglich.

Dieter Hilde­brandt, Vertriebs­leiter bei Breuell & Hilgen­feldt

Geht es da nur um die Effi­zienz?

Nein. Mit einem Retrofit hat man viel mehr auf einen Schlag: Einspa­rung, Redun­danz, Schall­re­duk­tion. Und auch die Wartung geht leichter von der Hand: An 13 kleine Venti­la­toren kommt man viel besser als an zwei große ran. Es ist zu kurz gesprungen, da nur an die Ener­gie­ein­spa­rung zu denken.

Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit wichtig?

Wir arbeiten kurz­fristig und schnell und vor allem indi­vi­duell und flexibel. Bei bis zu 8.000 Kubik­meter großen Anlagen und einem einfa­chen Tausch liegt unser Bera­tungs­auf­wand grob bei einer halben Stunde bis Stunde. Bei großen Projekten inklu­sive Umbau können es auch mal 100 bis 150 Projekt­stunden sein. Ich nehme gerne die Service­firmen vor Ort mit ins Boot, um sie zu schulen, damit sie eigen­ständig arbeiten können. Die part­ner­schaft­liche Basis steht für mich immer im Vorder­grund.

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